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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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und der, den er angesprochen hatte, zog das Messer jetzt mit einem schnellen Ruck und einem Schrei seines Anführers aus der Augenhöhle. Dann hatte Nittaatsuq etwas, das er wohl für eine geniale Idee hielt, denn er schwamm vor und stieß seine Brustflosse, in deren Stummelfingern er ungeschickt das Messer hielt, in den schmalen Spalt.
    Herzer lachte bloß, packte das Messer mit seiner Prothese und entwand es dem Orca geschickt.

    »Danke, dass du mir mein Messer zurückbringst. Ich hatte schon Sorge, dass ich es endgültig los bin.«
    »MISTKERL!«, brüllte Shanol, stürmte auf die Tunnelmündung los, bog dann aber, eine Blutspur hinter sich lassend, gleich wieder ab.
    »Hey«, sagte Herzer gedehnt, als würde er überlegen. »Werden nicht Haie vom Blutgeruch angelockt?«
    »Ich bring dich um«, stieß der Orca hervor.
    »Das sagst du ständig «, antwortete Herzer. »Ich glaube bloß nicht, dass du dafür Orca genug bist. Es hat schon viel bessere Leute gegeben, die das versucht haben, aber bis jetzt hat es keiner geschafft. Übrigens, der Orca, der hinter dem Delfino her war, hat erkennen müssen, dass er wirklich keine Drachen mag. Und sobald die mit den Ixchitl fertig sind, werden sie mich hier abholen. Ich würde vorschlagen, ihr macht euch dünne, ehe die kommen.«
    »Das werden wir«, meinte Shanol nach ein paar Augenblicken. »Aber wir kommen wieder. Warte nur.«
    »Gern, und so lange halte ich die Luft an«, erwiderte Herzer. »Ich freue mich schon darauf.«
    Als die Orcas weg waren, atmete er tief ein und stellte zum ersten Mal fest, dass seine Atmung durch die Maske ein wenig behindert war. Er begann in Panik zu geraten, sein Atem ging schneller und schneller, und er hatte das Gefühl, nicht genug Luft in die Lungen zu kriegen. Schließlich riss er sich zusammen, stieß den Dolch in eine dafür geeignete Felsritze und hielt sich am Griff fest, während er bemüht war, seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Als er schließlich aufgehört hatte zu hyperventilieren, wurde er ruhiger, und die Maske hatte wieder genug Zeit, das viele Kohlendioxid wegzupumpen, das sich während des Kampfs aufgebaut hatte. Schließlich hing er schlaff an seinem Messergriff am Felsen, bis Chauncey und eine Gruppe besorgter Nixe mit Speeren im Eingang auftauchten
und er endlich seine einsame Wache aufgeben, an die Oberfläche schwimmen und dort die Lungen mit guter, sauberer, salziger Luft voll pumpen konnte.
     
    »Ich habe dich vor den Drachen gewarnt !«, sagte Mosur.
    »Ich bin jetzt gar nicht dafür in der Stimmung«, erwiderte Shanol verkniffen. Das Salzwasser in seiner Wunde brannte wie Feuer.
    »Wir müssen diese Gegend verlassen«, meinte Shedol. Der Orca, Shanols Stellvertreter, war mit ein paar Wunden von Joannas Angriff bedeckt zurückgekommen. »Wir können nicht lange genug unter Wasser bleiben, dass uns diese verdammten Drachen nicht sehen.«
    »Wir können einfach umkehren«, tönte einer aus dem Rudel nervös. »Es sind einfach zu viele.«
    »Nein«, entschied Shanol.
    »Die Ixchitl schlagen vor, dass wir den Feind in einen Hinterhalt locken«, erklärte Shedol. »Sie haben einen Plan.«
    »ZUM TEUFEL MIT IXCHITL-PLÄNEN!«, dröhnte der große Orca. »Nein. Ich habe einen Plan.« Er wandte sich an Mosur und überschüttete ihn mit einem Sonarschwall. »Wir brauchen dich nicht mehr.«
    »Gut«, sagte Mosur. »Dann bin ich hier raus.«
    »Und vor uns liegt ein langer Weg«, fuhr der Orca fort und jagte einen neuen Sonarschwall über den Nix. »Und ich habe Hunger.«
    Dem Nix blieb keine Zeit mehr, mittels des kleinen Knochens, den die Mer gewöhnlich für die Verständigung unter Wasser benutzten, einen Schrei auszustoßen.

28
    Der Wind wehte gleichmäßig aus Nordosten, und das Trägerschiff rollte über eine leichte See auf eine Inselkette im Norden zu.
    »Wenn der Wind hält, erreichen wir die Stadt der Mer bis zum Abend«, erklärte Commander Mbeki.
    »Drei Tage Verspätung«, murrte der Skipper. Um die Inseln herumzukreuzen hatte viel Zeit gekostet, ganz besonders, da sie auch ein paar gefährlichen Untiefen ausweichen mussten.
    »Über den Wind haben wir keine Gewalt, Sir«, erwiderte der Commander.
    »Nein, und über den Neuen Aufbruch auch nicht«, antwortete Chang. »Dieser kleine Zwischenfall hat uns einen halben Tag gekostet.«
    »Na schön, so weit, so gut«, sagte Mbeki.
    »Etwas im Wasser an Backbord«, rief der Ausguck.
    »Ich hätte wohl auf Holz klopfen sollen«, meinte Mbeki.

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