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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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und verstaute dann seine Beute sorgsam in seinem Seesack. Anschließend ging er seine Skalen ablesen.
    Der Hase war überall auf dem Schiff unterwegs, wo er jedoch meist lästig war und den Leuten auf die Nerven ging. Aber als Joel die externe Anzeige antippte, wies sie nach
achtern, und er ging die Daten von dem Gerät in der Messe holen.
    Dort hatte sich allerdings Commander Mbeki mit einem ganzen Stapel Papieren auf dem Tisch breit gemacht. Er saß davor, den Füllhalter in der Hand und starrte mit glasigen Augen die Papiere an.
    »Entschuldigung, Sir«, sagte Joel. »Irgendwelche Wünsche? «
    »Nein, im Augenblick nicht, Joel«, lehnte der Commander ab und blickte zu dem Steward auf.
    »Du siehst ziemlich mitgenommen aus, Sir«, sagte Joel. »Ein Becher Kräutertee? Etwas zu essen?«
    »Nein, danke, Joel«, wehrte der Commander ab und schüttelte den Kopf.
    »Sir, ich sehe ja, du hast zu tun«, sagte Joel nervös. »Hättest du trotzdem einen Augenblick Zeit für mich?«
    »Ich weiß nicht«, sagte der Commander, und seine Miene wurde streng. »Worum geht’s denn?«
    Joel schloss die Tür und zuckte die Achseln. »Ich muss irgendwie mit … jemandem reden, der nicht mein Vorgesetzter ist. Es betrifft etwas, was du erwähnt hast. Ich habe darüber viel nachgedacht.«
    »Was denn?«, knurrte der Commander. »Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn Seeleute nicht den Dienstweg einhalten. «
    »Ja, Sir, aber es betrifft meine Familie, Sir«, meinte Joel und schluckte. »Das, was du über den Neuen Aufbruch gesagt hast. Kurz bevor wir abgelegt haben, hat mich einer von den Zivilarbeitern gefragt, ob ich wüsste, wo meine Familie sei.«
    »Und was hast du ihm gesagt?«, fragte Commander Mbeki.
    »Irgendwie hat mich das überrascht, wir hatten uns ja kaum unterhalten«, erwiderte Joel. »Er hat mich das einfach so gefragt. Und dann hat er gesagt, falls meine Leute in
Ropasien wären, würde er jemand kennen, der dort Leute rausschmuggelt, sofern er sie finden kann …«
    »Tatsächlich«, meinte der Commander, und sein Gesicht verfinsterte sich. »Dir ist doch klar, dass es da mehrere Möglichkeiten gibt.«
    »Daran hatte ich damals nicht gedacht, Sir«, meinte Joel mit einem Achselzucken. »Aber seitdem schon. Es könnte ja ganz in Ordnung sein. Andererseits …«
    »Könnte es auch ein Agent des Neuen Aufbruchs gewesen sein, der Kontakt sucht«, erwiderte Mbeki mit undurchdringlicher Miene. »Das ist es doch, was dich beschäftigt, oder?«
    »Genau das, Sir.« Joel schluckte. »Es ist nur so, ich habe ihm gesagt , wer meine Frau und Tochter sind. Was soll ich jetzt tun? Ich komme mir vor wie ein Idiot.«
    Commander Mbeki rieb sich mit Daumen und Zeigefinger die Nase und verzog das Gesicht.
    »Also, bild dir bloß nicht ein, dass du der einzige Idiot bist«, murmelte er. »So, jetzt hast du mich darauf aufmerksam gemacht. Ich werde mir überlegen, was ich damit anfange. Eigentlich sollte ich es an die Kriminalermittlung weiterleiten. Aber die sind ja so dämlich, dass sie nicht einmal im Dunklen den eigenen Hintern finden. Für den Augenblick werde ich es für mich behalten. Wenn es zu weiteren Kontakten kommt – weiteren , ja? –, dann sagst du mir das. Klar?«
    »Yes, Sir«, erwiderte Joel. »Was soll ich denn tun, wenn die, du weißt schon, wenn die vom Neuen Aufbruch sind und meine Familie finden? Wenn sie mir sagen, ich soll …«
    »In dem Fall meldest du dich unbedingt bei mir, nicht bei den Ermittlern«, erklärte der Commander.
    »Yes, Sir.«
    »Mach’s gut, Joel«, sagte der Commander, griff nach seinem Füllhalter und schraubte ihn auf. »Und dieses kleine Gespräch hat nicht stattgefunden.«

    Edmund kletterte an einer Leiter empor, die auf der Backbordseite über die Bordwand hing, als das Schiff nach Steuerbord krängte; der Träger bekam gerade seine Drachen zurück.
    »Lasst das«, sagte er mit einer Handbewegung zu dem Empfangstrupp hin. »Keine Zeit.« Er blickte in der schwachen Beleuchtung nach oben, wo Trupps von Seeleuten damit beschäftigt waren, in aller Eile die beschädigte Takelage zu reparieren. »Was ist passiert?«
    »Wir wurden von einem Kraken angegriffen, General«, sagte der Skipper. »Das war jetzt schon der zweite Angriff, den wir erlebt haben. Und ich bezweifle stark, dass es sich bei dem Kraken um einen normalen Bewohner der Tiefe gehandelt hat; er hatte es ganz entschieden auf uns abgesehen. «
    »Verdammt, verdammt und dreimal verdammt«, knurrte Edmund. »Wir stecken da in

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