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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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vorne am Eingang wartet.«
    »Du bist verrückt«, sagte die Nixe. »Dort draußen lauern bestimmt die restlichen Orcas!«
    »Na ja, besser dort draußen als hier drinnen«, gab Herzer zu bedenken. »Und wenn dieser Junge hier ihnen keine Nixenleckerbissen hinausbringt, könnten sie versuchen, sich hier reinzuschlängeln. Ich denke, ich muss dafür sorgen, dass das nicht passiert.«
    »Warum?«, fragte die Nixe. »Warum tust du das?«
    »Wie schon gesagt«, erwiderte Herzer mit betrübter Miene. »Wir haben alle unsere Charakterschwächen.« Dann tauchte er unter und schwamm in die Schwärze des Tunnels.
     
    Finsternis, eine Finsternis, von der er den Eindruck hatte, sie würde in seine Seele kriechen. Und der Tunnel war an manchen Stellen so eng, dass er sich kaum vorstellen konnte, wie der Orca sich da hereingeschlängelt hatte. Aber vielleicht gab es auch noch andere Zugänge, Zugänge, wie sie ein Lebewesen mit Sonar erkennen konnte. Aber Herzer konnte sich nur mit Tasten orientieren, in der Hoffnung, dass es keine Abzweigungen gab, die ihn in irgendeinen anderen Tunnel führten, aus dem er vielleicht nie zurückfinden würde. Immer wieder stieß er gegen Felsvorsprünge, einmal auch mit aller Wucht mit der Stirn, oder spürte die Berührung
von irgendwelchen Lebewesen, sodass er den Eindruck hatte, dass es vielleicht besser war, sie nicht zu sehen. Einmal war seine Hand mit einer klebrigen Masse in Berührung gekommen, die jetzt auf seiner Haut brannte, sodass er erschreckt zurückzuckte.
    Als er schließlich schon beinahe überzeugt war, sich verirrt zu haben und für alle Zeit in diesem nassen Grab herumwandern zu müssen oder zumindest so lange, bis ihm die Luft ausging, war ein schwaches blaues Leuchten wahrzunehmen. Seine inzwischen der Dunkelheit angepassten Augen erlaubten es ihm, die Wände seiner Umgebung zu unterscheiden, und er jagte in die Höhe, aufs Licht zu, auf die Hoffnung. Bis das Licht verlosch und ein Orca-Kopf in die Öffnung zuckte – und ihm einen Sonarschwall entgegenjagte.
    »Na, was haben wir denn da?«, fragte Shanol. »Wenn das nicht unser kleiner Lieutenant ist. Was ist denn mit Thomas passiert?«
    »Der hat erkannt, dass er sich nicht auf dem Pfad der Tugend bewegt«, sagte Herzer, plötzlich todmüde. Er konnte draußen die anderen Orcas hin und her schwimmen sehen; so wie es aussah, war dort draußen der ganze Schwarm versammelt. Den Eingang würde er gegen sie halten können, davon war er überzeugt, aber seine ganze Ausbildung wehrte sich dagegen, in der Defensive zu sein.
    »Dann solltest du dir wünschen, dass er noch am Leben ist«, sagte Shanol.
    »Was interessiert das dich?«, fragte Herzer. »Du warst es doch, der ihn in einen Tunnel geschickt hat, in dem er hätte sterben können.«
    »Ich wusste, dass er durchkommt«, erklärte Shanol. »Ich weiß eine ganze Menge. Auch was mit dir und Daneh passiert ist. Träumst du nachts von ihr, Herzer?«
    »Du Idiot, hast wohl zu viel Psychologenkram gelesen.« Herzer lachte. »Ja, da ist immer noch Wut und Zorn. Aber
wenn man lernt, seinen Zorn in die richtigen Bahnen zu lenken, kann das sehr nützlich sein.« Mit diesen Worten schoss er plötzlich vor und jagte dem Orca sein Messer ins Auge.
    Shanol hatte den Mund aufgerissen, um seinerseits nach vorne zu schießen und den Menschen zu fangen, aber die enge Mündung des Tunnels behinderte ihn, und Herzers plötzlicher Angriff kam für ihn unerwartet. Er stieß einen Sonarschrei aus, Blasen strömten aus seinem Nasenloch, und er zuckte wild mit dem Schwanz schlagend zurück.
    Herzer entglitt der Dolch, als er gegen die Oberseite des Tunnels krachte, und er zog sich gleich wieder in dessen Inneres zurück, während der Orca rückwärts schwamm. Das Blut strömte ihm aus dem Auge, aus dem wie ein bizarres Ornament der Messergriff ragte.
    »Ich bring dich um!«, schrie der Orca und jagte an die Oberfläche, um dort Luft zu holen. Aber das Geräusch, das er machte, war mehr ein Schluchzen denn ein Schrei.
    »Dann komm doch und tu es«, brüllte Herzer zurück. »Komm in den Tunnel! Ich kann unten bleiben, so lange ich will. Du musst atmen . Komm nur rein in die gute Stube!«
    »Ich bring dich um«, schluchzte der Orca. »Ich bring dich um und fress dich auf! Bei lebendigem Leib, von den Beinen an aufwärts! Nittaatsuq!«, rief er dann und beugte sich so vor, dass das Messer auf einen der anderen Orcas zeigte.
    Ebenso wie die Delfinoiden besaßen die gewandelten Orcas Stummelfinger,

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