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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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rannte zum Niedergang.
    Der Hase sah ihm nach und deutete dann mit dem Finger auf sich selbst.
    »Ich verdamme dich«, murmelte der Hase. »Verflixt, hat nicht geklappt.«
     
    Evan stolperte aufs Deck und erblickte ein Bild des Chaos. Überall glitten Tentakel über das Deck oder hatten sich bereits an irgendwelchen Aufbauten festgesaugt. Als er aus dem Aufgang trat, kippte das Schiff gefährlich weit seitwärts ab, und Wasser schlug über die Bordwand, als der Krake sich hochstemmte. Er sah, wie Chief Brooks auf einen Tentakel einhackte, der den XO gepackt hielt, gleich darauf erfasste ein weiterer Tentakel den Chief selbst und riss ihn in die Höhe.
    Evan stieß einen schrillen Schrei aus, als er durch den Dschungel zuckender Arme flog, und er drückte verzweifelt den Starter für den Flammenwerfer. Schließlich zuckte die Pilotflamme hoch, er selbst glitt in knietiefes Wasser und richtete das Gerät über die Schiffswand, löste es in seinem ersten Test aus.
    Der Feuerstrom war verdammt nahe an der Perfektion, stellte er verblüfft fest, so als betrachte er das Geschehen aus weiter Distanz, was das ganze Erlebnis wie einen Traum erscheinen ließ. Bloß ein paar Tröpfchen fielen herunter, ansonsten traf er genau in die Zielzone. Als das gelierte Benzin
den Kalmar dicht über dem Maul traf – er hatte ins Maul gezielt, aber bei einem Flammenwerfer machte es nichts, wenn man ein wenig aus dem Ziel geriet –, bäumte sich die Bestie auf, und ihre Düsen schlossen sich, um ihn zurückzuziehen. Die Tentakel des Kraken schlugen wild nach allen Seiten, dann glitt er mit einem weiteren mächtigen Ruck vom Schiff und versank wieder in den Tiefen, so schnell, dass er bereits verschwunden war, ehe das Schiff sich wieder ganz aufgerichtet hatte.
    Evan fand sich auf Deck, und aus der Mündung des Flammenwerfers tröpfelte geliertes Benzin auf die zum Glück von Wasser bedeckten Planken. Er rappelte sich taumelnd hoch und schaltete die Ventile ab, während sich Matrosen um ihn sammelten und ihm auf die Schultern klopften, da seinen Rücken ja der Tank der Waffe bedeckte.
    »Mr. Mayerle!«, brüllte der Skipper vom Quarterdeck.
    »Sir«, sagte Evan, fuhr herum und erwies dem Skipper eine Ehrenbezeigung, zu der er genau genommen als Zivilist überhaupt nicht verpflichtet war.
    Der Skipper erwiderte sie trotzdem und grinste.
    »Verdammt saubere Arbeit«, sagte der Skipper. »Aber ehe du dieses Ding noch einmal auf meinem Schiff einsetzt, solltest du freundlicherweise etwas finden, womit wir all die kleinen Brände löschen können, die du hinterlassen hast.«
    »Yes, Sir!«, sagte Evan. Die einzelnen kleinen Flammenherde waren bereits mit Sand aus schnell herangereichten Kübeln gelöscht worden, und ein Blick über die Schiffswand verriet ihm, dass die Richard die von dem angesengten Kalmar hinterlassene brennende Pfütze bereits hinter sich gelassen hatte.
    »Commander Mbeki?«, rief der Skipper.
    »Sir?«, antwortete der Commander und stand mühsam auf.
    »Wir haben ein paar Schäden in der Takelage«, sagte der Skipper. Er drehte sich um und blickte zu den Segeln auf,
von denen einige in der Brise flatterten. Zum Glück war der Wind nicht sehr stark, sonst hätten sie sich in Stücke gekillt. »Reparaturtrupp einsetzen. Wie geht’s dem Chief?«
    »Ich lebe, Skipper«, meldete sich Brooks und rappelte sich noch etwas zittrig hoch.
    »Brücke!«, rief der Ausguck. »Drache an Backbord! Signalisiert. Nummer dreiundzwanzig siebenundvierzig vierzehn!«
    »›Feind in Sicht‹«, erklärte Midshipman Donahue. »›Werden angegriffen. Alle Segel setzen.‹«
    »Ein wenig spät«, maulte der Skipper. »An die Arbeit, Commander!«
     
    »Warte«, sagte Joel, als einer der Deckaffen sich anschickte, eine abgehackte Tentakelspitze über Bord zu werfen.
    »Was?«, fragte der Seemann müde und vom Kampf und den Säuberungsarbeiten verstimmt. Das fehlte ihm gerade noch, dass einer der verdammten Messestewards ihm jetzt dreinredete.
    »Wir müssen ein Souvenir behalten«, sagte Joel und bückte sich, um das Tentakelstück aufzuheben. »Wir legen es in Alkohol und stellen das Ding in der Messe aus.«
    »Meinetwegen«, erwiderte der Seemann. »Ich hab zu arbeiten. «
    »Ich auch«, sagte der Steward, nahm das Tentakelstück und trug es hinunter.
    Wenn er es jetzt schaffte, sich von Sheida einen Genscan zu besorgen, wäre vielleicht wenigstens einer seiner Fälle gelöst.
    In der Kombüse organisierte er sich ein Glas und ein wenig Spiritus

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