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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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jemand sein, der Zugang zu den Navigationskarten hat, und zwar jeweils auf dem neuesten Stand. Wie viele Leute auf dem Schiff haben das?«
    »Oh.«
     
    Bis die Arbeit erledigt war und die Mer alles auf dem Schiff verladen hatten, was sie nicht auf dem Rücken tragen konnten, war es beinahe Mitternacht geworden. Die Gruppe an der Oberfläche winkte den Frauen und Kindern auf dem Schiff Lebewohl zu. Die Jüngeren, selbst die, die schon frei schwimmen konnten, hatte man ebenfalls an Bord gebracht, obwohl die meisten von ihnen heftig dagegen protestiert hatten. Jetzt waren endlich alle Vorbereitungen abgeschlossen, und das Schiff lichtete die Anker, seine Segel füllten sich mit dem ablandigen Wind, und es fuhr aufs Meer hinaus.
    »Die Gesichter der Frauen kann man nicht auf dem Schiff mitnehmen«, murmelte Herzer.
    »Was?«, sagte Jason, der mit der Bemerkung nichts anfangen konnte. »Die Frauen sind doch auf dem Schiff.«
    »›Raubvogelmarsch‹«, erklärte Herzer. »Ich muss dir wohl ein wenig von Kipling beibringen.«
    Während er ein uraltes Lied sang, kam es wie Widerhall von den versammelten Delfinos. Eine gespenstische Harmonie, wie das Lied der Sirenen, schwebte über den dunklen Wellen und verstummte schließlich.
    »Ein verdammt trauriges Lied für den Beginn dieser Reise«, sagte Jason.
    »Es ist ja auch eine verdammt traurige Reise«, erwiderte Herzer und nahm seine Position in der schützenden Formation ein. So wie sie es geplant hatten, sollte Joanna die Spitze übernehmen, mit Drachen an allen vier Seiten an der Oberfläche und bewaffnete Nixe in einer Halbkugel, die die unbewaffneten Nixen und ein paar ältere Nixe in der Mitte
umgab. Letztere waren nicht nur dort, um geschützt zu werden. Die Landmänner und die Drachen brauchten Süßwasser, und das schleppten sie in Fässern mit. Das Süßwasser war leichter als Salzwasser, und deshalb schwammen die Fässer, trotzdem würde es einige Mühe kosten. Die Delfinos waren als Späher ausgeschwärmt, sollten aber beim ersten Anzeichen einer Gefahr in die schützende Hemisphäre zurückkehren; im Kampf hätten sie weder gegen Orcas noch gegen Ixchitl eine Chance. Ganz zu schweigen von dem Kraken, der gemeldet worden war.
    »Kennst du viele solche Lieder?«, fragte Jason, als die Gruppe sich in Bewegung setzte.
    »Ich liebe den Krieg«, gab Herzer zu. »Krieg ist etwas verdammt Trauriges, aber darauf verstehe ich mich nun einmal am besten. Und wenn du den Krieg liebst, musst du auch sein Gesicht kennen, das Gute, das Schlechte und das Hässliche, und er hat wirklich alle drei Gesichter. Krieg ist von großer Schönheit, einer Schönheit, die einen beinahe süchtig machen kann, ob man nun gewinnt oder verliert. Vor vielen, vielen Jahren hat ein General einmal gesagt: ›Es ist gut, dass der Krieg so schrecklich ist, sonst würden wir ihn mit der Zeit viel zu gern mögen.‹ Musik verhält sich zum Krieg etwa so wie Essen zum Sex – eine nette Begleitung. Ja, ich kenne viele Lieder und Gedichte über den Krieg. Und im Übrigen bin ich auch ein ganz guter Koch«, fügte er schmunzelnd hinzu.
    »Du bist seltsam, Herzer.«
    »Das habe ich schon öfter gehört«, gab der Lieutenant zu. »Andererseits gibt es auch Lieder, die nicht so bedrückend sind. Das alte Irland galt immer als das Land der traurigen Kriegslieder und der fröhlichen Kriege. Aber Norau war das Land der traurigen oder zumindest der ungewollten Kriege und der fröhlichen Kriegslieder. Ich will dir eines davon beibringen.«

    Und so lehrte er die Gruppe Merkrieger zum Echo der Delfinos den Text des Liedes »March of Cambreadth« .
    Die Ixchitl griffen in der Morgendämmerung an.
     
    Der Morgen dämmerte klar mit leichten Winden aus dem Norden. Der Klipper zog unter fast vollen Segeln mit beinahe vierzig Kilometern in der Stunde vor ihnen südwärts.
    »Ein herrlicher Tag zum Segeln, Sir«, sagte Jerry, während er die Leiter zur Brücke hinaufkletterte. »Willst du starten?«
    »Ja, zum Teufel«, sagte der Skipper und brüllte, man solle das Schiff in den Wind drehen. Als die Mannschaft so beschäftigt war, wandte er sich wieder dem Reiter zu. »Ich möchte ständigen Begleitschutz aus der Luft. Haltet die Augen nach diesem verdammten Kraken offen. Und natürlich auch nach irgendwelchen Schiffen des Neuen Aufbruchs. Wir sparen uns die Mühe des Verhandelns; bei dieser Ladung habe ich keine Lust, den Dummen zu spielen.«
    »Aye, Aye, Sir«, sagte der Warrant und machte eine Ehrenbezeigung. Shep

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