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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Gestalten in schwarzer Rüstung sehen, die ihre Armbrüste auf den Drachen richteten. Aber die meisten schossen viel zu früh, und die Pfeile zischten ins Meer zurück. Er stieß über den Punkt hinaus, den er beim letzten Mal angesteuert hatte, warf die Bombe ein Stück vor den Hauptmast, riss Shep dann in die Höhe und lenkte den Drachen in den Wind.
    Der Drache kam nicht schnell genug aus dem Sturzflug heraus und musste fast in Masthöhe seitlich korrigieren. Ein ganzer Schwarm Bolzen aus den Armbrüsten folgte ihm, aber die meisten davon trafen nur seine fast unverwundbaren Flügel. Jerry konnte die gutturalen Schreie der Ork-Marines und die Rufe der Crew deutlich hören, auch ein paar schreckliche Schreie, wartete aber, ehe er sich die Wirkung der Bombe betrachtete, bis er den Drachen wieder in die Höhe gezogen hatte. Shep wimmerte leise, und Jerry drehte sich um, konnte aber keine Verletzung erkennen.
    »Sie hat einen Bolzen im Bein«, sagte Vickie, die sich zu ihm herübertreiben ließ. »Er ist kaum eingedrungen, aber die Landung wird nicht gerade Spaß machen.«
    »Geh nicht so tief wie ich«, sagte Jerry.
    »Werde ich auch nicht. Aber schau dir an, wie das Ding brennt.«
    Jerry kippte seitwärts ab und sah nach unten auf die Karavelle. Die Bombe war offenbar ein kurzes Stück vor dem
Hauptmast aufgetroffen, und das ganze Hauptdeck stand in hellen Flammen. Er konnte die Löschtrupps sehen, die versuchten, das Feuer zu löschen, aber das gelierte Benzin breitete sich einfach aus, wenn es von Wasser getroffen wurde. Jetzt fing vor seinen Augen das Hauptsegel Feuer und war binnen weniger Augenblicke zu Asche geworden. Auch der Mast hatte Feuer gefangen, und man konnte sehen, wie Männer und Orks über Bord sprangen, um den Flammen zu entkommen. Die Orks in ihren Rüstungen sanken wie Steine auf den Meeresgrund, aber die Mannschaft brachte die Rettungsboote aus, sodass einige der ungewandelten Menschen überleben würden. Einige.
    »Am besten fliegst du das Schiff von hinten an, auf den Hauptmast zu, aber pass auf, der Wind treibt auch die Bomben. Und geh nicht so tief wie ich.«
    »Wird gemacht«, rief Vickie.
    »Ich fliege zum Stützpunkt zurück«, rief Jerry und drehte den Drachen in Richtung auf den Träger.
    Die Schiffe waren in den Wind gekommen und kreuzten jetzt nordwärts. Offenbar hatten sie sich ausgerechnet, dass der Träger irgendwo dort vorne sein musste. Jerry nahm sich vor, das an den Skipper weiterzugeben.
     
    Martin sah, wie der Gegenstand sich von den Drachen löste und herunterfiel und schließlich zu einem Feuerball wurde.
    »So viel zu dem Thema, dass die Drachen uns nichts anhaben können«, sagte der Kapitän. Der Mann hieß Gebshe, war untersetzt gebaut und ein Zyniker. Er sah Martin mit einer hoch geschobenen Augenbraue an und zuckte die Achseln. »Ein schönes Grillfest. Was jetzt? Abschießen können wir sie ja offenbar nicht.«
    »Sie sind von Norden gekommen«, meinte Martin. »Nimm Kurs dorthin und hole aus diesem Kahn alles an Tempo raus, was zu schaffen ist. Du musst versuchen, dieses Trägerschiff
zu finden. Wenn wir das schaffen, werden wir es vernichten. Wenn nicht …« Martin zuckte die Achseln.
    »Ja, ich denke, das werden wir.« Der Kapitän nickte. »Aber ich bin auch der Ansicht, dass wir für alle Fälle die Boote in Bereitschaft halten sollten.«
    Martin hatte das Schiff, auf dem er sich befand, an einen Flügel der Karavellenformation postiert. Der Drachenreiter hatte sich natürlich auf das Schiff in der Mitte konzentriert, weil er es für das Flaggschiff gehalten hatte, und deshalb war von seinem Ziel jetzt kaum mehr etwas übrig. In seiner Hast hatte Martin sich allerdings nicht überlegt, was es den Angreifern verraten würde, wenn er Signalflaggen aufzog, aber als diese jetzt am Mast hinaufgingen, wendete der zweite Drachenreiter, der schon zum Abwurf angesetzt hatte, und nahm Kurs auf sein Schiff.
    »Gebshe«, sagte Martin, »du hast meine Erlaubnis, unabhängig zu manövrieren.«
    »Oh, vielen Dank, sehr großzügig, Sir«, sagte der Kapitän und blickte zu dem Drachen hinauf. »Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich so auf eigene Faust eigentlich tun soll.«
    Martin grinste. Wenigstens behielt der Kapitän in dieser Katastrophe seinen Humor. Denn um eine Katastrophe handelte es sich. Er wusste, dass die Schiffe keine Chance hatten, den Träger einzuholen, wenn der Tempo machte. Und das würde er, sobald der Kapitän des Trägers erfuhr, dass sie auf ihn

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