Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
Vom Netzwerk:
geht«, fügte der Skipper hinzu.
     
    Die Abenddämmerung hatte sich schon fast über das Meer gesenkt, als die müde Gruppe aus Mer und Drachen die Charzan-Bucht erreichte. Man konnte durch die Einfahrt die breiten, flachen Gestade erkennen, wo gerade mit der zurückgehenden Tide warmes, fast heißes Wasser ins Meer schäumte.
    Herzer genoss das. Je später es geworden war, umso mehr hatte er gefroren, bis er schließlich am späten Nachmittag
aus dem Frösteln überhaupt nicht mehr herauskam. Das warme Wasser der Bucht war wie Balsam für seine Seele.
    Die Mer schlängelten sich schnell über die Sandbank am Eingang der Bucht nach oben und drängten sich im seichten Wasser zusammen. Die Ebbe setzte gerade ein, und der Wasserstand betrug dort höchstens einen Meter. Sie machten es sich bequem und atmeten das warme Salz ein.
    »Auf«, sagte Herzer müde. Er war von Chauncey abgestiegen, watete jetzt durch das schenkeltiefe Wasser und stieß die Mer mit dem Fuß weg. »Den Platz brauchen die Delfinos, ihr geht gefälligst an Land.«
    »O Gott, Herzer«, nörgelte Elayna, setzte sich auf und blies Wasser aus ihren Lungen. »Wir können an Land gehen, aber das ist unbequem.«
    »Ist mir scheißegal«, erklärte Herzer müde. »Sieh zu, dass du deinen hübschen, kleinen Schwanz an Land stemmst und mach Platz für Herman und seine Leute.«
    Herzer, Edmund und die Führer des Wasservolks, oder diejenigen, die Herzer dafür hielt – Jason, Pete, Antja und Bill –, schafften es schließlich, den Rest der Gruppe ans Ufer zu treiben, während die Delfinos sich über die Sandbank kämpften.
    Ihnen bereitete sie wesentlich mehr Schwierigkeiten als den Mer. Die Delfino-Körper eigneten sich nicht dafür, die Landzunge zu überqueren – bei ihnen handelte sich um reine Meeresgeschöpfe –, und unterdessen war die Ebbe weiter fortgeschritten, sodass das Wasser über der Sandbank nicht einmal mehr so tief war wie ihre Körper dick. Aber mit einiger Unterstützung von Herzer und Bast schafften sie es schließlich in die Bucht. Dort war das Wasser tief genug um sie zu tragen, und das war das Entscheidende. Aber wenn schon sie und die Mer Probleme hatten, in die Bucht zu kommen, galt das natürlich in noch höherem Maße für die Ixchitl und die Orcas, falls Letztere je auftauchen sollten.

    Dennoch war die Arbeit noch keineswegs getan, als alle sich in der geschützten Bucht befanden.
    »Jason«, sagte Edmund. »Wir werden Wachen aufstellen müssen, etwa jeden vierten. Ich schlage Zwei-Stunden-Schichten vor. Und jemand aus dem Kommandoteam wird die ganze Zeit wach bleiben müssen.«
    »Okay«, meinte Jason müde. »Ich werde gleich Leute auswählen. «
    »General«, sagte Herzer, »ich möchte mir die rückwärtige Seite der Bucht ansehen.«
    »Das wäre der Bereich dort hinten, Herzer«, sagte Pete. »Von den Ixchitl schafft es keiner über die Sandbänke, selbst bei Flut nicht. Und bis die Flut einsetzt, dauert es mindestens zwei Stunden.«
    »Schön, Pete«, nickte Herzer. »Aber man sollte sich auf nichts verlassen. Wir müssen das Gelände dort ebenso beobachten wie das Land . Wir haben keine Garantie, dass sie nicht von Landleuten Unterstützung bekommen, und wenn wir von Orks angegriffen werden, stecken wir tief in der Scheiße.«
    »Tu das«, entschied Edmund. »Joanna.«
    »General?«, fragte der Drache. Zum ersten Mal, seit Herzer sich erinnern konnte, sah sie mitgenommen aus, und die Flügel hingen ihr schlaff herunter.
    »Geh mit den Flugdrachen jagen. Und pass auf, ob du irgendwo Feinde zu sehen bekommst. Versuche etwas zurückzubringen, falls ihr genug findet, aber haut euch auf jeden Fall erst mal selbst die Bäuche voll.«
    Herzer ging zum hinteren Teil der Bucht, während die Drachen ins Wasser wateten, um die Jagd aufzunehmen. Von der kleinen Landzunge hinten in der Bucht konnte er im verblassenden Licht weit über die Uferbänke sehen. Das Wasser an der Nordseite war tiefer als am Zugang, aber es war nicht zu übersehen, dass es schnell seichter wurde, und
schon jetzt waren durch den schnell absinkenden Wasserspiegel infolge der Ebbe große Bereiche freigelegt. Ixchitl würden da vermutlich nicht durchkommen, aber verlassen wollte er sich darauf nicht. Er watete in das warme Wasser der Bucht, stellte dabei fest, dass der Wind kühler wurde, je tiefer die Sonne sank, und machte schließlich Herman ausfindig.
    Der Anführer der Delfinos trieb am Rand seines Rudels und tauchte von Zeit zu Zeit unter, bis er mit

Weitere Kostenlose Bücher