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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Kurs genommen hatten. Diese verdammten Drachen waren unmöglich zu treffen; sie hielten sich einfach zu hoch, als dass die Bolzen von Armbrüsten sie erreichen konnten. Aber möglicherweise bedeutete das auch, dass sie für den Augenblick nicht mit weiteren Bombenabwürfen zu rechnen hatten. Wenn sie nur bis zum Abend durchhielten. In der Nacht würden sie davonschlüpfen können und verschwunden sein, wenn der Morgen wieder dämmerte. Seine Befehle waren ihm für den Augenblick gleichgültig; er
würde nicht hier bleiben und sich zur Zielscheibe für Bombenübungen machen.
    Der Drache hatte jetzt Position für seinen Sturzflug zum Bombenabwurf eingenommen, und Martin sah den Kapitän an.
    »Ich warte bloß, bis er zu tief ist, um noch korrigieren zu können«, sagte Gebshe, und dann »Nach Backbord abfallen! Segel anholen!«
    Die Karavelle bog langsam ab, zu langsam, und der Drachenreiter korrigierte geschickt seinen Flug, zielte immer noch auf das Schiff, löste dann die Bombe aus, ziemlich hoch, aber exakt, und die Bombe fiel dicht hinter den Hauptmast.
    Aus der Nähe betrachtet war die Wirkung grauenhaft. Eine Gruppe Matrosen war dabei, das Hauptsegel zu trimmen, und der Behälter mit flüssigem Feuer ergoss sich über die Hälfte von ihnen, klebte an ihnen fest, während sie schreiend an die Reling rannten und ins Meer sprangen. Und dabei spritzten einzelne Tropfen Feuer davon – Martin konnte die brennenden Fußabdrücke eines der Matrosen verfolgen – und breiteten die Flammen noch weiter aus.
    Ein Löschtrupp hatte sich mit Kübeln und einer Pumpe bereitgehalten, aber wenn man Wasser auf die brennende Masse schüttete, breitete das die Flammen nur noch weiter aus. Jetzt fingen die Taue des Hauptsegels Feuer, es raste an der Takelage nach oben, hüllte das ganze Segel in eine einzige Feuerwand. Fast blitzartig verschwand es vor seinen Augen. Als Martin wieder aufs Deck sah, war die gesamte Mittelpartie des Schiffes ein einziges flammendes Inferno.
    »So viel zum Thema Boot«, meinte Gebshe mit stoischer Ruhe. Er blickte nach Westen, wo am Horizont Land zu sehen war. »Eine hübsche Strecke zu schwimmen«, sagte er, legte den Waffengurt mit dem Degen ab und schlüpfte aus
seinem Rock. »Wer zuletzt kommt, wird gefressen.« Damit hechtete er ins Meer.
    Martin betrachtete das Inferno und überlegte, was er tun sollte. Bis zur Küste war es in der Tat weit. Zu weit für ihn; er war kein besonders guter Schwimmer. Aber es gab immer Alternativen.
    Er zog den Kommunikationswürfel aus der Tasche und sagte: »Conner.«
    Gleich darauf erschien eine Projektion. Bruder Conner hörte offenbar das Knistern hinter sich und drehte sich um.
    »Faszinierend«, sagte er.
    »Dein Bericht, dass die Drachen keine Offensivfähigkeiten hätten, war, wie ich leider feststellen muss, nicht ganz zutreffend«, konstatierte Martin und deutete auf den Drachen, der sich gerade zum Anflug auf ein weiteres Schiff in Position begab. Unterdessen verrieten die Schreie der Orks unter Deck, dass das Feuer sich mittlerweile zu ihren Quartieren ausgebreitet hatte.
    »Ziemlich bedrückend, das muss ich zugeben«, erklärte Conner vergnügt. »Aber das sind wichtige Erkenntnisse. Chansa wird zwar nicht gerade erbaut sein, dies aber mit Interesse zur Kenntnis nehmen.«
    »Also, die Boote hat es auch erwischt«, sagte Martin. »Deshalb wäre ich dankbar, wenn man mich hier wegbringen könnte.«
    »Oh, nun, das tut mir Leid, alter Freund«, sagte Conner und zuckte die Achseln. »Aber mein Energiebudget reicht für eine Teleportation nicht ganz aus. Andere Projekte sind wichtiger. Mir scheint, du bist jetzt auf dich selbst gestellt.«
    »Was? Du kleines Ekel!« Martin stockte die Stimme, er war wütend. »Zuerst setzt du mich unter Druck, dass ich hierher komme, und dann lässt du mich einfach fallen?«
    »Sieht so aus«, nickte Conner und zuckte erneut die Achseln. »Mach’s gut.« Damit war er verschwunden.

    »Conner?«, brüllte Martin und schüttelte den Würfel. »Conner, verdammt!« Er blickte auf das immer näher rückende Inferno und warf den nutzlosen Würfel über die Reling. Dann schlüpfte er aus seinen Stiefeln und zog sich bedrückt das Hemd über den Kopf. Beides war nach Maß für ihn angefertigt worden, und er mochte sie gern, besonders die Stiefel. Aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er schnitt die Beine seiner fein gewebten Seidenhosen dicht unter dem Schritt ab, sodass er jetzt in ganz kurzen Shorts da stand, zog

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