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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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gleich, wie oft er das Modell ablaufen ließ, nach den augenblicklichen Berechnungen schien eine Invasion Noraus einfach nicht durchführbar.
    Der Raum, in dem er arbeitete, war für seine massige Gestalt beengend und niedrig, ein Kellerraum unter den Ratsgemächern, den man erst kürzlich gefunden und wieder in
Gebrauch genommen hatte. Nicht, dass man ihn in den Keller verbannt hätte, vielmehr entsprach der Raum seit einiger Zeit eben seiner Stimmung. Sollte doch Celine in ihren Labors herumrennen und Paul seine verrückten Arbeitsräume schaffen, um »die Arbeit der Leute zu tun«. In dieser winzigen Kammer konzentrierte sich die Kontrolle über mehr Energie als in irgendeinem anderen Raum auf der Erde. Doch das Unmögliche konnte er immer noch nicht möglich machen.
    Nicht, dass es eine Frage der Streitkräfte gewesen wäre. Das Wandlungsprogramm wurde zwar gelegentlich durch Störmanöver dieser Schlampe Sheida beeinträchtigt, lief aber dennoch einigermaßen planmäßig. Und die gewandelten Männer gaben durchaus brauchbare Soldaten ab, während die Frauen kräftig genug waren, um all die niederen Arbeiten zu verrichten und für Nahrung zu sorgen. Und Waffen waren auch kein Thema. Nicht nur, dass Ropasien schon aus historischen Gründen über reichlich Vorräte verfügte, es machte auch keine Schwierigkeiten, die Gewandelten auszubilden. Und übrigens nicht nur als Soldaten, sondern durchaus auch als Handwerker und Bauern.
    Nein, das Problem war: Logistik.
    Wenn er seine gesamte Streitmacht in Bewegung setzte, würde das die Garnisonen von Ropasien leeren. Und das bedeutete nicht nur, dass die Koalitionsstreitkräfte dann zuschlagen könnten, nein, sie würden dann auch nicht imstande sein, Aufstände im Inneren zu verhindern, und das war bei den nicht Gewandelten ein sehr ernstes Problem. Zum Zweiten war es gelinde gesagt riskant, die ganze Streitmacht über eine Distanz von beinahe zweitausend Kilometer zu versorgen, noch dazu wenn es sich bei diesen zweitausend Kilometer um Meer handelte. Und falls sie auf nennenswerten Widerstand stießen, war das sogar unmöglich.
Und die Wahrscheinlichkeit solchen Widerstands war sehr hoch.
    Und deshalb würde die Invasion eben nicht mit seiner kompletten Streitmacht durchgeführt werden können. Da die Berechnungen jedoch zeigten, dass die nach diesen Überlegungen zur Verfügung stehenden Truppen nicht ausreichen würden, um Norau zu besiegen, musste etwas geschehen.
    Bis jetzt waren alle Versuche gescheitert, die Vereinigten Freien Staaten zu schwächen, im Gegenteil, sie hatten sie sogar eher stärker gemacht. Zuerst die Katastrophe mit Dionys, die ihn immer noch wütend machte, dann weitere Versuche an anderen Stellen, die die UFS ebenfalls zurückgeschlagen hatten. Es gab Neutrale in Norau, Gruppen, die sich der Integration in die UFS widersetzten, aber ebenso widersetzten sie sich auch allen Versuchen des Neuen Aufbruchs, sie gleichzuschalten. Und die Berechnungen zeigten, dass es bei dem augenblicklichen Wachstum der militärischen Stärke der UFS keinen Punkt gab, an dem die Chancen für den Erfolg einer Invasion besser als fifty-fifty standen.
    Es war zum Verrücktwerden.
    Er blickte auf und versuchte seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten, als ein Avatar des Dämons erschien. Das hatte ihm jetzt gerade noch gefehlt.
    »Ja, Lord Dämon?«, fragte er. Der Dämon war wie sein Namensvetter ein ziemlich chaotisches Wesen. Aber es war immer von Vorteil, sich gut mit ihm zu stellen, so weit das überhaupt möglich war.
    »Nach meiner Kenntnis hast du einen weiteren Rückschlag in Norau erlitten?«, polterte der Dämon. Es war unmöglich zu erkennen, wie die Person unter der schwarzen Rüstung tatsächlich aussah, nur dass es sich um einen übergroßen Humanoiden handelte. Bei der Rüstung handelte es
sich um einen frei beweglichen Gliederpanzer, von den Hörnern auf dem Helm über die mächtigen Hauer bis hinunter zu den Krallen an den Stiefeln. Dem Gerücht nach steckte einfach ein kleineres Abbild des Äußeren darunter. »Würdest du mir darüber Einzelheiten mitteilen?«
    »Nicht sehr gerne«, meinte Chansa bitter und zuckte dann die Achseln. »Harzburg ist eine Stadt, die in einem Szenario für eine Invasion von Norau gewisse strategische Bedeutung hat. Ich habe versucht, die Stadt über Helfershelfer in unseren Besitz zu bringen, habe ihnen ein wenig Energie, Waffen und dazu entsprechende Ratschläge zur Verfügung gestellt. Sie hingegen haben versucht,

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