Die Nanokriege - Der Anschlag
berichtet, dass sie sich nach dem Zusammenbruch im Bereich der Südlichen Inseln konzentriert haben?«
»Genau das.« Der Herzog nickte. »Wenn wir das Wasservolk und die Delfinos, die ihnen folgen werden, auf unserer Seite haben und natürlich auch die Delfine, können wir uns
zumindest, was die Aufklärung angeht, darauf verlassen, dass wir umfassend über die potenzielle Invasionsflotte informiert werden. Sie zu bekämpfen ist vielleicht eine andere Sache, aber es würde mich sehr überraschen, wenn sie uns nicht auch da behilflich sein könnten.«
»Also eine diplomatische Mission?«, fragte Herzer. »Weshalb du? Und übrigens, weshalb ich?«
»Eine diplomatische Mission mit militärischen Zügen«, sagte Edmund. »Ich bin die bekannteste, beinahe hätte ich gesagt ›berüchtigtste‹ Person, die es an der Ostküste gibt, und wahrscheinlich werde ich bei der Verteidigung einer der Generale in der vordersten Linie sein.«
»Du wirst vermutlich das Kommando über die Verteidigung übernehmen«, korrigierte ihn Daneh.
»Wahrscheinlich. Und Herzer aus ein paar sehr ähnlichen Gründen.«
»Das heißt also, ihr beide wollt es euch auf den Südinseln gut gehen lassen, während wir hier unter dem Winter leiden? «, meinte Rachel ein wenig säuerlich.
»Sheida möchte, dass ich die Verhandlungen übernehme. Sie hat gesagt, ich solle zu meiner Unterstützung mitnehmen, wen immer ich für notwendig halte. Und für notwendig halte ich Herzer.«
»Du lässt uns also tatsächlich zurück und segelst im Winter zu den Inseln?« Daneh feixte.
»Nun ja, vielleicht«, erwiderte Edmund wesentlich ernsthafter. »Herzer ist ein verdammt guter junger Offizier, aber es gibt nichts Wesentliches, was er momentan hier zu tun hätte. Mit Kane und Gunny sollte die Stadt gegen Angriffe einigermaßen sicher sein. Und ich bin gut genug über alles informiert, was hier im Umkreis geschieht, um zu wissen, dass wir mit Ausnahme der Invasion nicht mit irgendwelchen massierten Angriffen zu rechnen haben. Also kann ich die Stadt guten Gewissens verlassen und einigermaßen
sicher sein, dass sie auch noch hier ist, wenn ich zurückkomme. Die Frage ist, ob die Stadt auch ohne ihre beiden Ärzte klarkommt?«
»Ich bin keine Ärztin«, erwiderte Rachel und nickte dann. »Aber ich ahne, worauf du hinauswillst.«
»Dann wollen wir eben sagen, dass du der beste Arztlehrling bist, den wir haben«, räumte Edmund ein. »Es gibt Gründe dafür, dass ich eine von euch beiden oder vielleicht auch beide mitnehmen möchte. Offen gestanden würde ich Daneh vorziehen. Aber ich halte es nicht für klug, euch beide mitzunehmen, sofern wir nicht angemessene ärztliche Betreuung für Raven’s Mill sicherstellen können.«
»Na ja, wie lange soll die Reise denn dauern?«, fragte Daneh. »Ich meine, die Verhandlungen. Hinportieren, zurückportieren und ein oder zwei Wochen dort?«
»Da gibt es ein kleines Problem«, meinte Edmund und verzog das Gesicht. »Sheida sagt, es sei wichtig, aber nicht wichtig genug, um uns zu portieren. Sie arbeitet an irgendeinem Gerät, das die Energiebelastung beim Portieren verringern soll; im Augenblick hat sie eines im Versuchsstadium im Einsatz, das sie zu Hause benutzt. Aber es funktioniert nur auf der Basis Punkt zu Punkt. Und solange dieses Gerät nicht einsatzfähig ist, hängen wir immer noch von der Geschwindigkeit der Pferde und des Windes ab.«
»Wie lange?«, wiederholte Daneh.
»Einen Monat? Zwei? Möglicherweise auch mehr, wenn das Wetter sich gegen uns stellt.«
»Ich kenne meine Pflichten«, seufzte Daneh. »Und ich muss auch an Charles denken; ich weiß nicht, ob ich ihn so lange allein lassen kann. Ich werde hier bleiben.« Danehs Sohn war die Folge ihrer Vergewaltigung durch Dionys McCanoc und seine Männer kurz nach dem Zusammenbruch. Als das Kind zur Welt gekommen war, war nicht zu übersehen gewesen, von wem die männlichen Gene stammten.
Und ebenso eindeutig war auch die Tatsache, dass der Vater nicht mehr unter den Lebenden weilte. Herzer mochte den Jungen, der wie es schien von seinem Vater außer einer gewissen Neigung, Unfug anzustellen, offenbar nur das Aussehen geerbt hatte.
»Du solltest dir sorgfältig überlegen, was ich gesagt habe«, erwiderte Edmund. »Ich würde es vorziehen, wenn du mitkommst und Rachel hier bleibt. Auch wenn es bedeutet, dass du Charles zurücklassen musst.«
»Warum?«, fragte Daneh, aber sein Gesichtsausdruck blieb undurchdringlich. »Edmund, hör auf, den
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