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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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geschlagen?«, fragte sie Karie.
    »Nein«, sagte das Mädchen und starrte sie mit geweiteten Augen an. »Keine Spuren.«
    »Nichts, was Paul nicht gefallen könnte, stimmt’s?«, knurrte Megan und schob ihr Kinn hin und her. »Wer ist hier die Größte?«
    »Du, Megan«, sagte Karie.
    »Und wer ist meine beste Freundin?«
    »Ich«, hauchte Karie bedrückt. Sie vermied es, Megan in die Augen zu sehen. »Ich werde Blut pissen.«
    »Das ist aber schade«, sagte Megan kühl. »Ich bin sicher, was du mit mir vorhattest, hätte mir keinen Spaß gemacht. Und das ist nur zwischen uns beiden, klar?«
    »Ja.«
    »Und lass Shanea in Frieden«, fügte Megan hinzu. »Sie ist meine Freundin.«
    Megan ließ sich auf Hände und Knie sinken und bewegte sich in Richtung Tür.
    »Ein breites Lächeln. Du fühlst dich mächtig wohl.«
    »Tu ich auch«, sagte Karie. »Ashly wird dich in Stücke reißen. «
    »Ashly hat keine Ahnung, mit wem sie sich da einlässt«, erwiderte Megan und öffnete dann die Tür.
     
    »Alles okay bei dir?«, fragte Shanea, die zu ihr hinübergekrochen war und sich gesetzt hatte.
    »Schon gut«, antwortete Megan leise. Sie sah zu Mirta hinüber, die sie aufmerksam beobachtete. Das Mädchen starrte sie weiter an und schob dann eine Augenbraue hoch. Megan zwinkerte ihr impulsiv zu. Mirta sah zu Karie hinüber, die bei den anderen Mädchen ganz offenkundig damit prahlte, wie sie das neue Mädchen fertig gemacht hatte, runzelte dann die Stirn und sah wieder Megan an. Megan lächelte bloß, und ihre Augen blieben dabei eiskalt. Dann wandte sie sich ab.

    »Einen Teil konnte ich retten«, sagte Shanea.
    »Also, ich denke, Karie hat sich jetzt abreagiert«, erwiderte Megan mit einem betrübten Lächeln. »Jetzt wird sie uns vielleicht eine Weile in Ruhe lassen.«
    »Vielleicht«, sagte Shanea. »Aber manchmal ist sie der Ansicht, dass wir zusätzliche Ausbildung brauchen.« Shanea sah betrübt auf die Stofffetzen, die sie im Schoß hielt. »Mir gefällt das gar nicht.«
    »Vielleicht wird sie sich auf mich konzentrieren«, erwiderte Megan. »Ich kann das überleben.«
     
    Sie hatte sich ein neues Stück Stoff geholt und abgesteckt, als Shanea sie anstupste.
    »Zeit für die Bäder«, sagte das Mädchen. »Jetzt wird gleich das Licht ausgemacht.«
    Die Sonne war schon lange untergegangen, und die Lampen waren aufgeflammt. Sie waren offenkundig energiegespeist, aber anstelle der vor dem Zusammenbruch üblichen normalen diffusen Beleuchtung waren dies beleuchtete Kugeln, einige davon farbig, die an Wandleuchtern hingen. Sie erhellten den ganzen Raum, freilich nicht sehr stark, und Megan ahnte jetzt, weshalb Mirta die ganze Zeit an derselben Stelle saß; es war der am besten beleuchtete Platz im ganzen Saal, auf den das Licht von drei Beleuchtungskörpern fiel. Der hellste Punkt war die Stelle, wo Ashly saß.
    »Ich habe gebadet«, sagte Megan.
    »Du musst hier jeden Abend ein Bad nehmen«, erwiderte Shanea.
    »Ich denke, ich werde diese Sachen in mein Zimmer bringen«, meinte Megan und hob ihr Nähzeug mit einem Achselzucken auf.
    »Es gibt keine Schlösser, das wird nichts nützen«, gab Shanea zu bedenken. »Aber ich glaube nicht, dass sie es dir noch einmal zerschneiden werden. Christel mag es nicht,
wenn wir Stoff verschwenden. Ich weiß nicht warum, es ist doch genug davon da.«
    Megan trug ihr Nähzeug in ihr Zimmer, legte es aufs Bett und ging dann zum Badesaal. Die meisten Mädchen hatten sich bereits dort versammelt, und der Großteil von ihnen war bereits in das lange, nicht sonderlich tiefe Becken gestiegen. Am einen Ende floss warmes Wasser hinein, am anderen wieder heraus, es galt die gleiche Hackordnung wie beim Essen; Ashly ließ sich von einem der anderen Mädchen am vorderen Beckenrand die Haare waschen, während das andere Ende, wo sich bereits der Seifenschaum vom oberen Ende angesammelt hatte, für Shanea und Amber reserviert war.
    »Ich denke, ich werde duschen«, sagte Megan und verzog das Gesicht.
    »Das tue ich manchmal nach dem Bad«, flüsterte Shanea. »Aber du solltest besser nicht auffallen.«
    »Ich denke, diesmal werde ich auffallen«, erwiderte Megan und sah zu Ashly hinüber. Mirta war gerade damit fertig geworden, ihr die Haare zu waschen und musterte Megan jetzt prüfend, als diese zur Dusche ging.
    Baden war für sie immer etwas gewesen, was sie zur Entspannung tat, sonst hatte sie nie viel dafür übrig gehabt. Sie duschte lieber; da kam sie sich am Ende immer sauberer vor. Und

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