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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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würde in Form sein, so gut in Form, wie sie das ihr ganzes Leben noch nicht gewesen war. Und trotzdem langweilte sie sich tödlich.
     
    Hie und da hatten die Mädchen um Ashly versucht, sie mit irgendwelchen verbalen Bosheiten zu ärgern, aber seit dem Zwischenfall mit Karie war es dabei geblieben. Und dann, am Ende der zweiten Woche, als sie ihre Näharbeit abgeschlossen hatte, kehrte sie eines Nachmittags in ihr Zimmer zurück, wo sie vorhatte, wieder an ihrer Kondition zu arbeiten, und stellte fest, dass jemand ihren Rock und das Oberteil auf ihre Kissen gelegt und darauf gepinkelt hatte.
    Sie war ziemlich sicher, dass es nicht Karie gewesen war. Das Mädchen war ein übler Schlägertyp, würde sich aber sicherlich nicht ein zweites Mal ihrem Groll aussetzen. Also war es vermutlich eines der Mädchen in Ashlys kleiner Clique gewesen. Und dagegen gab es nur ein Mittel – sie musste das Übel an der Wurzel packen und ihm ein Ende machen.
    Sie nahm den noch feuchten Stoff, ging mit bedrückter Miene durch den Hauptsaal zu den Bädern und säuberte die Sachen so gut es ging. Aber der Seidenstoff hatte zu viele Flecken bekommen, um ihn noch benutzen zu können, und damit war die ganze Arbeit zerstört. Und den Geruch bekam sie auch nicht mehr ganz aus ihren Kissen heraus. Es machte sie wütend, dass sie wer weiß wie lange mit diesem Gestank würde leben müssen.
    Und dafür würde jemand bezahlen müssen.

4
    Megan wartete ein paar Tage, bis die anderen für sich zu dem Schluss gelangt waren, dass sie sich die Beleidigung gefallen lassen würde. Sie hatte mit der Arbeit an einem anderen Outfit angefangen und sich vorgenommen, diesmal dafür zu sorgen, dass sie es auch tragen konnte. Dann bemerkte sie eines Tages, dass Ashly ein wenig unruhig wurde, und stand ohne viel Aufhebens auf und ging zur Toilette.
    Die Toilette befand sich neben dem Bad und war genauso elegant eingerichtet. Auch dort gab es eine Anzahl Toilettentische und vier Kabinen mit Türen. Megan wartete in der ihren, bis sie jemanden hereinkommen hörte, und ging dann hinaus. Als Ashly aus ihrer Kabine kam und noch damit beschäftigt war, sich den Schlüpfer hochzuziehen, musterte Megan sie mit betrübter Miene.
    »Ashly, ich weiß, dass du nicht gerade meine beste Freundin bist, aber es war wirklich nicht nett, dass jemand mir über meine Sachen und mein Bett gepinkelt hat«, sagte Megan fast unterwürfig mit einer Stimme wie ein kleines Mädchen.
    »Na ja, wahrscheinlich mögen einige von uns dich eben nicht«, sagte die andere gleichgültig. Sie war einen Kopf größer als Megan und gab sich sehr selbstbewusst.
    »Ich hatte gehofft, wir könnten vielleicht Freundinnen sein«, sagte Megan. »Mir würde das gefallen.«
    »Weshalb sollte ich denn ein kleines Stück Dreck wie dich als Freundin haben wollen?«, sagte Ashly und schob sich an ihr vorbei.

    Megan wartete, bis sie fast an ihr vorbei war, und versetzte ihr dann mit der geballten Faust einen Schlag in den Solarplexus. Als Ashly sich nach Luft japsend zusammenkrümmte, packte Megan sie an der Schulter, zog sie in die Höhe und trieb ihr die Faust noch zweimal hintereinander in den Leib.
    »Nun«, sagte Megan ohne jeden Ausdruck, packte die andere an den langen, blonden Haaren und hieb ihr mit der Faust in die Nieren, »zum Beispiel, dass ich dich jetzt nicht grün und blau schlage.«
    Ashly sank auf die Knie und wimmerte.
    »Christel wird … «, setzte sie an, aber in dem Augenblick packte Megan sie am Nasenansatz und drückte kräftig zu. An der Stelle saß ein sehr empfindlicher Nervenknoten, und mit diesem Griff setzte bei Ashly jegliches rationale Denken aus.
    »Christel wird was?«, fragte Megan zuckersüß. »Ich glaube nicht, dass Christel das überhaupt erfahren wird. Wenn sie das nämlich tut, wirst du feststellen, dass das jetzt nur Streicheleinheiten sind. So, und jetzt wirst du mit allen deinen Freundinnen reden. Und du wirst denen klar machen, dass diese kleinen Spielchen jetzt aufhören, nicht wahr? Wenn du das nämlich nicht tust, werden wir … noch einmal miteinander reden müssen. Möglicherweise bildest du dir ein, ihr könntet euch gegen mich zusammenrotten, aber wenn ihr das tut, dann wird das auffallen. Außerdem würde ich dir empfehlen, dich einmal in aller Ruhe mit Karie darüber zu unterhalten, was passiert, wenn ich wirklich zornig werde. Und dann wird Christel es erfahren. Und anschließend wird ihr nichts anderes übrig bleiben, als eine Bewusstseinslöschung für

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