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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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gleichzeitig die UFS-Truppe und ihre Schiffe. Nach unseren Informationen schicken die einen neuen Schiffstyp, einen ›Drachenträger‹. Die Drachen, genauer gesagt Flugdrachen, sollten kein Problem darstellen; sie können ja die Schiffe nicht angreifen. Ist dir das alles klar oder sollte ich es dir aufschreiben? In kurzen, knappen Worten, nicht länger als eine Silbe?«
    »Nein, ist klar genug«, sagte Martin und blickte auf die Fenster und die dahinter geschlossenen Läden, gegen die der Regen peitschte. »Wann reise ich ab?«

5
    Jason kam parallel und ein wenig über Bruce dem Schwarzen zum Stillstand, der gerade einer Gruppe von Mer dabei zusah, wie sie ein Fischernetz reparierte. Das Material, das für die Netze zur Verfügung stand, war Mitleid erregend, eine Art Seetang, genauer gesagt eine grüne Alge mit weichen und biegsamen »Stielen«. In geflochtenem Zustand war das Zeug einigermaßen als Netz brauchbar, es sei denn, jemand versuchte, wie in diesem Fall, einen Schwarm Doraden zu fangen; das waren so ziemlich die schnellsten Fische, die es im Meer gab.
    Aber immerhin gelang es mit Hilfe der Netze, dem Einsammeln von Krebsen und Seepflaumen und gelegentlich der Jagd auf große Fische, die Jäger wie Jason mittels mit Knochenspitzen bewehrten Harpunen aufspießten, den Hunger in Schach zu halten. Recht viel mehr konnte man über das glückliche Leben des Wasservolkes nicht sagen. Oh, und die Arbeit ging nie aus.
    »Vertreter Freiheit kommen«, pulste Jason. Die Mer benutzten im Gegensatz zu den Delfinen und anderen Meeressäugern Kiemen und hatten daher keine Luft, um damit Schallwellen zu erzeugen. Stattdessen hatten sie in den Nasenhöhlen an der Stirn einen kleinen Knochen, der etwa denen im Mittelohr bei den Landleuten entsprach. Sie konnten Befehle an diesen Knochen senden, worauf dieser ihre Worte in Pulse verwandelte und damit eine Art hochfrequenten Sonar erzeugte. Das reichte gerade aus, um bei geringen
Sichtverhältnissen zu manövrieren, sei es nun bei Dunkelheit oder in einer Höhle oder auch in leichtem Schlick. Und in gewissem Maße konnten sie die Sonarbilder empfangen und auch verarbeiten, die von den Delfinoiden erzeugt wurden, die ein wesentlich weiterentwickeltes System besaßen. Aber im Gespräch begnügen sich die Mer mit einer Art verbaler Kurzschrift.
    »Aufbruch auch«, antwortete Bruce. Der Name »der Schwarze« ging auf einen Witz zurück, den man sich erzählt hatte, als er seine Existenz als Nix begonnen hatte. Er hatte gesagt, sein eigentliches Ziel sei es, den Schatz eines antiken Piraten zu finden, der sich Blackbeard nannte, und er hatte auch ziemlich viel Zeit mit der Suche verbracht. Dabei war er alles andere als schwarz. Seine Haut war von fast vollkommenem Weiß, sein Haar blond und seine Schwanzpartie mit goldenen Schuppen bedeckt.
    Aber jemand hatte ihn »Blackbeard« genannt, und der Name war hängen geblieben, auch später noch, als er einer der Führer des Werks geworden war, jenes wie es schien Ewigkeitsprojekts, das es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Korallenriffe wieder in ihren Urzustand – ihren »vor-menschlichen« Zustand – zurückzuversetzen.
    Dass der Zusammenbruch einen gewaltigen Rückschlag für das Werk bedeutet hatte, stand außer Frage. Selbst Bruce der Schwarze, hatte anerkennen müssen, dass das Sammeln und Jagen auf den Riffen eine Notwendigkeit und keineswegs etwa ein barbarisches Hobby war. Und die Seepflaumen, praktisch eine von Menschenhand geschaffene Unkrautart, die rücksichtslos ausgebeutet worden war, wurden mittlerweile fast mit derselben Sorgfalt gehegt und gepflegt wie die Jungen des Wasservolks. Aber das Werk ging weiter.
    Bruce der Schwarze war ein hoch angesehenes Mitglied des Wasservolks gewesen und hatte sich immer mit Nachdruck dafür ausgesprochen, das Werk nach besten Kräften
fortzusetzen. Bei den Mer war es zu einer Art Glaubensgrundsatz geworden, dass das Werk wichtiger war als jede lächerliche, nur kurzzeitige Auseinandersetzung zwischen den Mächten.
    Manchmal fragte Jason sich, ob es im Leben nicht außer dem Werk auch noch andere wichtige Dinge gab. Beispielsweise, sich nicht von dem nahenden Krieg zertrampeln zu lassen.
    »Kämpfen wird«, sagte Jason.
    »Kämpfen/verlieren«, erwiderte Bruce. »Immer kämpfen /verlieren. Neutral sind. Neutral bleiben.«
    »Freiheit …«, erwiderte Jason.
    »Aufbruch! Freiheit! Kämpfen/verlieren! Neutral bleiben! « Die letzte Aussage betonte er mit einer Art Blöken, das von den

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