Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
Vom Netzwerk:
passen darauf auf, und du bekommst die Marke.«
    »Was sind das alles für Häuser?«
    »Na ja, es gibt einen Duschraum, bitte pinkeln und duschen, ehe du in die Bäder steigst«, sagte sie und runzelte
zum ersten Mal die Stirn. »Es gibt ein Gebäude mit Frauenbädern, ein weiteres für Männer, beide sind markiert. Und dann ist der Poolraum, und der ist unisex. Dort kannst du auch essen. Und dann das Fitness Center.«
    »Fitness Center?«, fragte Herzer. »Allmählich werde ich unruhig. Trägt man hier drinnen Badeanzüge?«
    »Manche tun das, manche nicht.« Das Mädchen lächelte. »Und es gibt auch welche zu kaufen, im Geschenkeladen gleich um die Ecke«, fügte sie hinzu und wies in die Richtung.
    »Dann werde ich wohl zuerst dort vorbeischauen«, meinte Herzer. Er ging in die Richtung, die sie ihm gewiesen hatte, und fand den Laden.
    »Kann ich dir behilflich sein?«, fragte ihn eine kühl klingende Frauenstimme von hinten.
    »Morgen!«, sagte er und drehte sich zu ihr um. »Ich dachte, du wärst in eine andere Stadt gezogen!«
    Morgen Kirby war rothaarig und etwa einen Meter siebzig groß. Kurz nach dem Zusammenbruch hatte es zwischen Herzer und ihr eine kurze Beziehung gegeben, noch bevor er bei den Blood Lords eingetreten war. Sehr kurz. Im Grunde genommen nur einen halben Tag, und er erinnerte sich, dass sie sich am Ende heftig gestritten hatten, worüber, fiel ihm im Augenblick nicht ein.
    »Habe ich auch«, sagte sie und seufzte. »Ich bin nach Resan gegangen.«
    »Oh, Scheiße«, meinte Herzer dazu. Die Ortschaft Resan war eine der ersten gewesen, die Dionys McCanocs Horden angegriffen hatten, und weil die Ortschaft sich für »strikte Gewaltlosigkeit« entschieden hatte, war seine Soldateska durch die Stadt gezogen wie ein heißes Messer durch ein Stück Butter. Jetzt fiel ihm auch wieder ein, worüber sie sich gestritten hatten. »Tut mir Leid, das wusste ich nicht. Wie …« Er stockte, wusste nicht recht, wie er weitermachen sollte.

    »McCanoc hat kurz vor Morgendämmerung angegriffen. Ich hatte eine Stelle bei einem der wohlhabenden Leute in der Ortschaft und musste bei einer der Farmen Milch holen; Mistress Tabitha brauchte jeden Morgen frische Milch zum Frühstück.«
    »Also bist du rausgekommen«, seufzte Herzer. »Nicht … ganz unversehrt.« Ihre Gesichtszüge verfinsterten sich. »Anschließend bin ich nach Washin gegangen, aber nachdem du und Edmund McCanoc erledigt hattet, war für mich klar, dass ich wieder nach Raven’s Mill zurückwollte. Selbst wenn ich falsche Vorstellungen gehabt hatte, konnte ich auf die Weise wenigstens an einem Ort sein, wo andere die richtige Entscheidung getroffen hatten.« Sie hielt kurz inne und zuckte die Achseln. »Du hast Recht gehabt. Auch Shilan und Cruz und all die anderen hatten Recht: Diese Welt kann sich einfach so etwas wie friedliche Unschuld nicht leisten. Dazu gibt es auf ihr zu viele böse Leute. Irgendwie hatte ich immer damit gerechnet, dass du mal auftauchen und dich über mich lustig machen würdest. Aber nach einer Weile ist mir klar geworden, dass du dazu wahrscheinlich gar nicht der Typ bist.«
    »Nein, bin ich auch nicht«, sagte Herzer. »Ich bin eher einer, der sich Sorgen macht. Ich habe heute sogar einmal an dich gedacht; ich habe nämlich Crystal gesehen. Sie ist Edmunds Sekretärin.«
    »In dem Punkt hast du auch Recht gehabt«, schnaubte sie. »Die war so schnippisch, weil ich mit dir zusammen war. Als ich hierher zurückkam, war ich ein wenig durchgedreht, und sie hat versucht, mich zu ›trösten‹. Großer Fehler. Aber seitdem weiß sie, dass ich diesen ›Gewaltlosigkeits-Trip‹ hinter mir habe.«
    »Mhm …«, Herzer kratzte sich am Kinn und furchte die Stirn. »Ich … also, uns berät man über die Nachwirkungen von Kämpfen. Weißt du, du solltest dir Rat holen …«

    »Das habe ich«, lächelte sie. »Ich bin fast ein Jahr lang zu den Trauma-Gruppen gegangen, die es für Frauen gibt, die vergewaltigt worden sind. Im Augenblick mache ich sogar selbst einen solchen Beraterjob, und Mistress Daneh meint, ich könnte das schaffen.« Jetzt verfinsterten sich ihre Züge wieder, und sie blickte auf seine Prothese. »Was zum Teufel ist denn mit dir passiert? Wo ist deine Hand ?«
    »McCanoc«, sagte Herzer mit einem Achselzucken und hob die Prothese. »Das ist schon okay, da ist eine kleine Klappe dran, um den Schild zu halten, damit macht das keine Schwierigkeiten. In mancher Hinsicht ist das Ding sogar besser als eine

Weitere Kostenlose Bücher