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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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mit der Idee, die Evan hatte. Mr. Riadou ist damit aber nicht ganz einverstanden.«
    »Flugdrachen sind Lasttiere, Sir«, erklärte der Reiter. »Ich fürchte, wenn man sie längere Zeit in Pferchen und voneinander getrennt hält, werden sie sich recht unwohl fühlen. Deprimiert. Und ein deprimierter Drache ist ein Drache, der nicht frisst.«
    »Das Problem werden wir lösen, sobald es sich stellt«, sagte Chang. »Und das ist dein Problem, sofern es nicht mit irgendwelchen speziellen Dingen in Verbindung steht, die ich genehmigen muss.«
    »Ja, Sir«, sagte der Reiter.

    »Ich möchte, dass du über Offensivmöglichkeiten nachdenkst«, fuhr der Skipper fort. »Du sollst dir überlegen, wie deine Drachen Schiffe versenken können. Oder sie kapern.«
    »Na ja, wir könnten Felsbrocken abwerfen«, schlug Jerry vor. »Aber wir müssten sie über die Seite werfen und hoffen, dabei nicht die Drachenflügel zu treffen, sondern den Feind. Sehr effizient ist das nicht.«
    »Besprich das mit Evan«, sagte der Skipper. »Ich habe mich jetzt lange genug mit diesem Problem befasst. Nimm Herzer mit. Lasst euch etwas einfallen.«
    »Wird gemacht«, erwiderte der Warrant Officer. Er richtete sich auf und salutierte, die Faust auf der Brust. »Mit Erlaubnis, Sir.«
    »In der Navy salutieren wir am Mützenrand«, sagte Chang und machte es ihm vor. »Und nicht in geschlossenen Räumen. Du liebe Güte, Ausbildung über Militär-Etikette für Reiter. Setz das mit auf die Liste.«
    »Ist er beim Heer oder der Marine?«, fragte Herzer. »Sir.«
    »Auf diesem Schiff steht er jedenfalls, verdammt noch mal, unter meinem Kommando, Lieutenant«, erwiderte der Skipper scharf. »Und das heißt, dass er sich an die Regeln der Navy hält.«
    Herzer nickte bloß und schob die Tür auf.
     
    Man hatte Joel eine Pritsche im Durchgangsquartier zugeteilt und am Tag darauf in aller Eile eine Uniform an ihn ausgegeben. Und er hatte Dutzende von Formularen ausgefüllt, von denen ihm nur eines Kopfzerbrechen bereitet hatte, nämlich der »Letzte Wille samt Testament«. Es gab niemanden, zumindest niemanden, mit dem er Kontakt hatte, dem er seine Habseligkeiten hinterlassen konnte. Andererseits existierte »Joel Annibale« ohnehin nicht. Schließlich ließ er das Formular leer, worauf die zuständige Schreiberin, als er es abgab, auf die nicht ausgefüllte Zeile deutete.
    »Du musst deinen Besitz jemandem hinterlassen«, sagte die Schreiberin.
    »Ich habe niemanden«, sagte Joel mit unbewegtem Gesicht.
    »Die meisten von uns auch nicht«, erwiderte die junge Frau und schüttelte seufzend den Kopf. »Du kannst deine Sachen ja dem Navy Fonds hinterlassen. Das ist jetzt meine Familie. Und die deine, denke ich, auch.«
    Joel füllte die Zeile aus und unterzeichnete das Formular mit einem eigenartigen Gefühl. Er wusste, dass er nicht lange bei der Marine sein würde, aber für den Augenblick hatte er ein Zuhause.
    Man schickte ihn in seiner schlecht sitzenden Uniform, mit einem zum Bersten gefüllten Seesack und neuen Stiefeln, die ihm zu groß waren, zu den Docks hinunter. Dort teilte man ihn einem Boot zu, und er bekam zum ersten Mal sein neues Schiff zu sehen.
    Das verdammte Ding war riesengroß, ein Klipperschiff, wenn er sich richtig an die Bauweise erinnerte. Aber wegen der großen Plattform hinten waren die Masten völlig durcheinander.
    An der Steuerbordseite war ein Trupp Seeleute mit Ladearbeiten beschäftigt, und die Neuen wurden, noch ehe man ihnen ihre Quartiere zuteilte, sofort eingesetzt, hier mitzuhelfen. Da waren Holzfässer mit gepökeltem Rind- und Schweinefleisch, Stahlfässer mit Schiffszwieback, eine Unmenge Säcke, auf den »Soja« stand, und zahllose andere Gegenstände zu verladen. An den Dwarssalings hatte man Winschen befestigt, und die Ladung kam in großen Ladenetzen herüber. Dann musste sie von Hand unter Deck verbracht und in den Laderäumen verstaut werden. Als er das erste Mal nach unten ging, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass die Laderäume schon beinahe voll waren. Bis sie fertig waren, würde hier kein Zentimeter mehr frei sein.

    Als die Leichter vom Schiff abgelegt hatten, sprach ihn ein weiblicher Maat an.
    »Ich bin Obermaat Su Singhisen«, stellte sie sich vor. »Du bist Matrose Annibale, stimmt’s?«
    »Richtig«, nickte Joel. »Joel Annibale.« Der Obermaat war eine mittelgroße Blondine und trug das Haar in einem Schopf.
    »Wenn man dir so zusieht, weißt du anscheinend, wie man so etwas macht«, sagte

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