Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
Vom Netzwerk:
Tochter?!«
    »Warum nicht? Die beiden sind jung, passen zueinander …«
    »Und Rachel behandelt ihn wie einen Bruder«, sagte Daneh und hob beide Hände. »Herzer ist ein Deckhengst, und Rachel, soweit mir bekannt ist, noch Jungfrau. Und allem Anschein nach auch nicht daran interessiert, an diesem Zustand etwas zu ändern. Das wird nicht funktionieren. «
    »Den Versuch lohnt es«, meinte Talbot mit einem Achselzucken. »Offen gestanden braucht Rachel ihn mehr als er sie. Das ist ihr bloß nicht klar.«

    »Sie kommt doch ganz gut mit ihrem Leben klar«, antwortete Daneh. Dass das nicht sehr überzeugend klang, wusste sie selbst.
    »Aber sicher«, erwiderte Edmund und nickte. »Falls sie dieses Leben allein verbringen will.«
    »Das ist ihre Sache«, sagte Daneh. »Ich habe es versucht.«
    »Und wie war es?«, fragte Edmund. »Für mich war es die Hölle.«
    »Nicht sonderlich gut«, gab sie zu und lächelte dabei. »Übrigens, wie viel Zeit haben wir, bis wir uns zeigen müssen? «
    »Lange genug.«
     
    Joels Pflichten waren recht einfach, wenn auch ziemlich zeitraubend. Er hatte die mittlere Wache von Mitternacht bis acht Uhr morgens. Er musste die Köche unterstützen, die die Wache versorgten, und den Deckoffizieren oder irgendwelchen anderen Offizieren, die sich gerade in der Messe befanden, Kaffee bringen. Er war der einzige Steward für die Offiziere vom XO abwärts; der Captain hatte einen eigenen Steward, dessen Tätigkeit auf seinen Zeitplan abgestimmt war. Praktisch lief das darauf hinaus, dass er freien Zugang zu den Offiziersquartieren und der Messe hatte, und falls es unter den Offizieren eine undichte Stelle geben sollte, war die Chance groß, dass er dahinterkam. Außerdem war er auf Kampfstation als Bahrenträger eingeteilt, gehörte der Crew für die Ankerwinsch an und war bei Flugeinsätzen für das Abfieren der Rettungsboote eingeteilt. Sehr viel freie Zeit würde er also nicht haben, so viel stand fest.
    Nachdem Obermaat Singhisen ihn mit seinen Obliegenheiten vertraut gemacht hatte, entließ sie ihn mit der Aufforderung, sich schlafen zu legen und sich um Mitternacht wieder zu melden.

    In seinem engen Quartier versuchte er abzuschalten, um das laute Kartenspiel am Ende des Raums nicht zu hören, ganz zu schweigen von den leisen Gesprächen anderer dienstfreier Seeleute rings um ihn. Schließlich durchwühlte er seinen Seesack und zog den Schmöker heraus, den er sich gekauft hatte, schlug ihn an der mit einem Eselsohr versehenen Seite auf und fand gleich im ersten Satz einen Grammatikfehler. Himmel, war der Typ schlecht. Aber wenigstens konnte man sich damit die Zeit vertreiben.
     
    »Ich denke, wir haben lange genug gewartet«, sagte Shedol.
    »Nein, das haben wir nicht«, antwortete Shanol und schnippte ihn mit dem Schwanz an.
    Shanol Etool hatte lange und gründlich darüber nachgedacht, ob es nicht ein riesiger Fehler gewesen war, sich in die Gestalt eines Orca wandeln zu lassen. Zugegebenermaßen war es nach dem Zusammenbruch leichter, als gewandelter Orca zu überleben; dass er sich darauf verstand, vorsichtig aus dem Wasser zu steigen und ebenso vorsichtig wieder hinein, hatte ihm mehr Seehunde als Beute eingebracht, als er essen konnte.
    Andererseits war eine fast ausschließliche Ernährung von rohem Fisch und Meeressäugern nicht gerade abwechslungsreich. In der Zeit des Großen Sterbens wäre er vielleicht verhungert, wenn er sich nicht gewandelt hätte, aber Delphine zum Zeitvertreib zu jagen war eine Sache, sie roh zu essen eine ganz andere. Und wenn man von seinem Schwarm getrennt wurde, konnten sie brutal sein.
    Seit dem Bündnis mit dem Neuen Aufbruch hatte er auf die Jagd verzichten können und verfügte über Dienstboten an Land, die die Nahrung für ihn zubereiteten und sich um gelegentliche Parasiten kümmerten, sowie einen bequemen und bewachten Hafen, in dem er sich ausruhen konnte.
Aber er wusste natürlich, dass er eines Tages dafür seinen Preis würde bezahlen müssen.
    Der Schwarm gewandelter Orcas war müde und hungrig. Sie hatten den ziemlich unfreundlich formulierten Befehl erhalten, ihre gewohnten Fischgründe in der Nähe der Azor-Inseln zu verlassen und die tiefen Gewässer in der Nähe von Bermu aufzusuchen. Das Problem war, dass die dazwischen liegende Meeresfläche fast ohne jedes Leben war. Sie waren auf einen Schwarm natürlicher Delphine gestoßen, aber die verdammten Biester waren schwer zu fangen. Und ansonsten hatten sie nichts mehr zu sich

Weitere Kostenlose Bücher