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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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sie und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, ihr nach unten zu folgen.
    »Ich habe schon auf Schiffen gearbeitet«, bestätigte Joel. »Keinem so großen wie diesem hier, aber im Grunde ist es immer dasselbe.«
    »Und die haben dich zum Steward gemacht?« Singhisen lachte.
    »So?«, erwiderte Joel. »Mir hat noch keiner gesagt, wie ich eingesetzt werden soll.«
    »Ist ja großartig«, schmunzelte der Obermaat. »Endlich findet die Navy jemanden mit Erfahrung auf Schiffen, und dann macht sie ihn zum Offizierssteward.«
    »Klingt mir nach typisch Bürokratie«, schmunzelte Joel.
    »Was hast du vor dem Zusammenbruch gemacht?«, fragte Singhisen auf dem Weg nach unten. Der Kajütgang war kurz, und Joel musste sich bücken.
    »Ich war hauptsächlich um die Azor-Inseln tätig«, erwiderte Joel. »Und nach dem Zusammenbruch wurde ich Fischer.«
    »Wie bist du hierher gekommen?«, fragte sie. Sie öffnete die Tür zu einem unglaublich engen Raum mit vier Etagen von Kojen in sechs Reihen. »Hoffentlich fühlst du dich hier wohl.«
    »Na prima«, erwiderte Joel, während sie ihn durch den schmalen Gang zwischen den Kojen führte.
    »Du bist hier der Neue«, sagte sie und wies auf die oberste Pritsche. »Also kriegst du den schlechtesten Platz.«

    Joel hatte bereits gesehen, dass die Seesäcke unten abgestellt wurden. Er kletterte hinauf und schnallte den seinen fest.
    »Was jetzt?«
    »Kombüse, und dann lasse ich dir von jemandem den Weg in den Offiziersbereich zeigen. Anschließend wirst du wohl arbeiten müssen.«

11
    Herzer folgte den beiden in die Eingeweide des Schiffes. Es war anscheinend unmöglich, sich in den Gängen und Korridoren zurechtzufinden, die meiste Zeit wusste er nicht, ob er gerade zur Hinter- oder zur Vorderseite des Schiffes blickte. Schließlich aber gelangten sie in einen breiten, hohen Gang, der nicht zu verkennen war.
    »Hier sollen also die Drachen gehen?«, fragte er.
    »Wir nennen es den Broadway.« Evan nickte. »Es gibt eine Rampe, auf der sie nach unten gehen können. Die Luke stellt strukturell einen Schwachpunkt dar, aber wir glauben, dass wir die Bereiche außen herum hinreichend verstärkt haben.«
    »Jerry, welches Gewicht kann einer dieser Flugdrachen über das Gewicht des Reiters hinaus tragen?«, erkundigte sich Herzer.
    »Etwa zweihundert Kilo, aber das hängt natürlich vom Gewicht des Reiters ab«, antwortete der.
    »Warum musste ich dann alleine fliegen?«, überlegte Herzer. »Ich hätte doch zusammen mit Vickie fliegen können. Oder natürlich auch mit dir.«
    »Wir hatten einen Reservedrachen mitgebracht«, erwiderte Jerry mit einem leichten Achselzucken. »Warum die Tiere überladen?«
    »Mhm …« Herzer folgte den beiden nach unten zu den Verschlägen und sah sie sich an. Man hatte eine Methode entwickelt, um das Futter zu den fest eingebauten Trögen zu
befördern und in jedem Pferch Wasserhähne angebracht, die separate Tröge speisten. In den einzelnen Verschlägen waren Ringe angebracht, an denen man Ketten befestigen konnte, für den Fall, dass die Flugdrachen Schwierigkeiten machten. Außerdem gab es auch eine Vorrichtung, um den einzelnen Verschlag abzuschließen und den Drachen gegen die Hinterwand zu drücken, falls einer völlig außer Rand und Band geraten sollte.
    »Ich denke, das wird funktionieren«, meinte Jerry mit leichtem Zögern. »Tatsächlich ist das hier besser durchdacht als in den Zuchtanstalten. Ich werde mir hier einiges merken und es weitergeben. Wo wird das Futter gemischt?«
    »Ein Stück weiter unten am Korridor«, erklärte Evan. »Es wird dir gefallen. Die einzelnen Bestandteile werden in vorher abgemessenen Mengen mit Aufzügen heraufgebracht und in den Mischer geschüttet. Die Mischer können, wenn Starts geplant sind, motorisch betrieben werden. Sonst gibt es einen Mischer mit einer senkrechten von vier Mann betriebenen Welle, in dem wir das Futter mischen und es anschließend in die Fallschächte befördern.«
    »Ich hoffe, ihr habt den Ketchup nicht vergessen«, witzelte Herzer. Für ihn sah die mechanische Förderanlage für das Futter aus, als könne man darin Körperteile an die Flugdrachen verfüttern, aber ihm als Offizier würde der Einsatz hier ja hoffentlich erspart bleiben.
    »Wir haben zwei Tonnen Ketchuppulver«, erwiderte Evan ernsthaft. »Das sollte für hundert Tage reichen, selbst bei einem Kilo Ketchup pro Tag und Drache, wie man es uns genannt hat. Mögen sie Fisch?«, fragte er dann.
    »Keine Ahnung«, antwortete

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