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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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deutete. »Eignet sich gut dazu, um Stickstoff zu binden und bildet ein ›stehendes Heu‹, das die Pferde und das Vieh im Winter fressen können.« Er deutete auf eines der Felder, wo niedrige Büsche mit blaugrünen Beeren zu sehen waren. »Olivenbüsche. Ich hoffe, eine gute Olivenernte einzubringen. «
    »Ich dachte immer, Oliven würden auf Bäumen wachsen«, sagte Herzer und strich über das Adleremblem an seiner Schulter. In der linken Kralle hielt es ein Bündel Pfeile, in der rechten einen Olivenzweig. Der zum Schrei geöffnete Schnabel des Adlers wies nach links.
    »Das tun sie auch. Und bis die Bäume abgeerntet werden können, dauert es Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte«, meinte Mike mit einem Achselzucken. »Die hier wachsen in einer Saison, und man bekommt wesentlich mehr Oliven pro Acre als von Bäumen.«
    »Das kommt mir geschummelt vor«, brummte Herzer. »Weißt du, weshalb die Olive das Symbol des Friedens ist?«
    »Nein.«
    »Weil es so lange dauert, bis die Bäume gewachsen sind. Wenn du Olivenbäume hast, dann zeigt das, dass lange Zeit keine Armeen um das Land gekämpft haben. Wenn man diese lange Reifezeit wegnimmt, was bleibt da noch und was bedeutet es? Nada .«

    »Ist ja großartig, aber ich bekomme für reife Oliven fünfzig Bons pro Fass«, sagte Mike ein wenig mürrisch. »Und die Büsche liefern mir zwei Ernten pro Jahr. Selbst wenn man den Aufwand für die Feldarbeiter und die Verarbeitung mit einrechnet, bekomme ich den zehn- bis elffachen Profit pro Saison. Da kannst du meinetwegen deine philosophischen Einwände behalten oder sie dir sonst wohin stecken. «
    Herzer lachte und deutete auf eine Baumgruppe hinter dem Olivenfeld. Die Bäume waren nicht sehr hoch und hatten breite, glänzende Blätter von kräftigem, dunklem Grün.
    »Gummipflanzen«, sagte Mike. »Das ist ein Experiment. Angeblich sollen sie kältesicher sein und schnell wachsen. Schnell wachsen tun sie, das stimmt, aber das ist jetzt der erste Winter, dass sie draußen sind, also werden wir sehen, wie sie die Kälte überstehen.«
    Das war bei weitem noch nicht alles. Obst- und Nussplantagen, Heu, teilweise abgeerntete Felder, auf denen das Vieh weidete. Herzer deutete mit fragendem Blick darauf.
    »Ich habe mich mit ein paar anderen Farmern zusammengetan, und wir haben letztes Jahr ein paar verwilderte Rinder zusammengetrieben«, sagte Mike, als sie an dem letzten Feld vorbeikamen. »Daher stammen auch die Ochsen. Und solange du nicht versucht hast, aus einem verwilderten Bullen einen Pflugochsen zu machen, hast du nicht richtig gelebt. «
    Herzer lachte wieder, als sie in Sichtweite des Hauses kamen, einem flachen blockhüttenartigen Bau, ziemlich roh aussehend, aber massiv und gut gebaut. Die Scheune daneben war viel größer und teilweise auch in Blockbauweise gehalten, stellenweise allerdings mit Brettern vernagelt. Und dann gab es zwei oder drei weitere Nebengebäude.
    »Das muss man dir lassen, deine Scheune sieht besser aus als dein Haus«, schmunzelte Herzer.

    »Das sagt Courtney auch immer«, erwiderte Mike. »Aber das kostet alles Geld.«
    Während Herzer dabei war, Diablos Sattel abzuschnallen, kam die Frau, von der die Rede gewesen war, zur Tür heraus. Sie war klein und drall mit feuerrotem Haar und einem offenen, ständig lächelnden Gesicht. Herzer hatte sie beim Verhandeln erlebt und wusste, dass sich hinter diesem herzförmigen Gesicht ein Verstand scharf wie eine Rasierklinge verbarg, aber er bezweifelte nicht, dass das Lächeln in diesem Fall jetzt echt war.
    »Herzer«, rief sie, entzog dem Kind an ihrer Seite ihre Röcke und rannte auf ihn zu. »Wo kommst du denn her?«
    »Harzburg«, sagte er, hob sie hoch und küsste sie auf die Wange. Dabei fiel ihm die deutliche Rundung ihres Bauchs auf. »Hast wohl schon wieder einen Braten in der Röhre?«
    »Ja«, erwiderte sie vergnügt. »Das ist dann Nummer drei.«
    »Drei?«, fragte er und nickte dann. »Mir war gar nicht bewusst, dass ich so lange weg war.«
    »Die kleine Daneh liegt in der Wiege«, sagte sie und wies auf das Kind, das sich noch an der Tür versteckte. »Mikey, komm her, das ist unser Freund Herzer.«
    Der Junge schüttelte den Kopf, und als er sah, wie ihr Gesicht sich verdüsterte, floh er eilig ins Haus.
    »Ich bezweifle, dass er Fremde in Rüstung an seiner Tür gewöhnt ist«, sagte Herzer und runzelte dann die Stirn. »Ich hoffe, dass ihm Fremde in Rüstung an seiner Tür nicht zum gewohnten Anblick werden.«
    »Gibt es
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