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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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er schmunzelnd hinzu. »Haben diese Jungs hier zu fressen bekommen?«
    »Die haben alles wieder rausgekotzt«, erklärte Jerry. »Und das macht mir ehrlich Sorge.«
    »Außerdem: Wenn sie hungrig sind, werden sie böse«, sagte der Chief.
    »Dazu ist ihnen im Augenblick zu übel«, beruhigte ihn Jerry. »Und außerdem sind sie jetzt mächtig nervös.«
    »Aber wenn sie nicht mehr nervös sind und ihnen auch nicht mehr übel ist?«, wollte der Chief wissen.
    »Dann würde ich den Arm nicht durch die Gitterstangen stecken«, räumte Jerry ein.
    »Bei allem gebotenen Respekt, Sir, ich würde vorschlagen sie zu füttern. Auch wenn sie es wieder rauskotzen. Du hast ja jetzt gesehen, dass wir das mühelos wieder sauber kriegen. «
    »Stimmt, Chief.« Der Warrant nickte und grinste dann. »Je dran gedacht, Reiter zu werden, Chief?«
    »Nie im Leben, Sir«, erwiderte der andere. »Wenn ich ehrlich bin, mag ich nicht einmal in die Takelage klettern. Ich habe solche Höhenangst, dass das nicht einmal komisch ist. Lieber würde ich für den Rest meines Lebens Dreck fressen. Wie geht’s dem Commander?«
    »Du meinst Joanna?«, fragte Jerry. »Der ist nicht übel, bloß den Geruch hier mag sie nicht. Sie wird froh sein, wenn hier sauber gemacht wird.«
    Der Chief blickte einen Augenblick aufs Oberdeck und lächelte dann.
    »Mich würde interessieren, ob ihr der Regen etwas ausmacht? «
    Sie gingen nach vorn, wo Joanna sich eingerollt hatte und missmutig auf das Chaos blickte.

    »Commander Gramlich, wir werden jetzt hier sauber machen lassen«, sagte der Chief. »Aber das wird eine Weile dauern, und es wird ziemlich dreckig werden. Ich hatte gedacht, du könntest einstweilen zur Landeplattform gehen.«
    Joanna sah ihn einen Augenblick an und bewegte dann die Flügel.
    »Ich wiege beinahe zwei Tonnen, Chief«, erwiderte sie nach kurzem Nachdenken. »Ich habe festgestellt, dass das Schiff sich … bewegt … wenn ich mich bewege. Deshalb liege ich jetzt hier ziemlich genau in der Mitte des Schiffs. Meinst du, dem Kapitän wäre das recht?«
    »Na ja, Ma’am, wir sind gerade dabei, ein wenig Gewicht nach achtern …«
    »Und ich würde mich gut als Ballast eignen?«, fragte sie und gab einen Laut von sich, der sowohl ein Zischen wie auch ein Schmunzeln sein konnte.
    »So würde ich das nicht ausdrücken, Ma’am«, lächelte der Chief. »Aber wir können die Rampe ohne Mühe runterlassen, selbst bei dieser See. Am schwierigsten wird es sein, die Luke zu öffnen und wieder zu schließen. Aber falls du dich da schnell durchzwängen könntest …«
    »Sag es nur dem Skipper, und dann, ja, ich bin einverstanden«, erklärte Joanna. »Ich tue alles, um aus diesem verdammten Laderaum rauszukommen.«
     
    Es dauerte nicht einmal zwanzig Minuten, bis Joanna sicher auf der Landeplattform untergebracht war. Der Chief hatte sogar schwere Taue anbringen lassen, damit sie sich festhalten konnte; das war notwendig, weil das Hinterteil des Schiffs immer noch auf und ab tanzte. Nach einer Weile schob sie ihre Krallen unter die Taue, ringelte sich zu einem Ball zusammen, schloss die Augen und sah so aus, als würde sie schlafen.

    »Drachen, Flugdrachen übrigens auch, brauchen viel Schlaf«, schrie Jerry, als sie wieder nach unten zurückkehrten. »Sie verbrauchen viel Energie und schlafen deshalb die restliche Zeit meist.«
    So wie Herzer sich das ausgemalt hatte, schwächte sich der Wind allmählich ab, und auch die See beruhigte sich etwas. Und jetzt, da Joannas Gewicht zusammen mit einem Großteil ihrer Ladung nach hinten verlagert worden war, hob der Bug sich über die Wellen, anstatt immer wieder tief in sie einzutauchen.
    Sie gingen wieder in den Laderaum hinunter, wo ein Team aus Matrosen unter Leitung von Vickie und einem weiblichen Maat die Boxen der Flugdrachen säuberten. Mit den zur Verfügung stehenden Hilfsmitteln dauerte die nur oberflächliche Säuberung nicht lange, und Jerry organisierte anschließend die Fütterung, während die Matrosen – die meisten von ihnen wahrscheinlich aus ihrer Freiwache geholt – sich murrend trollten. Einige der Drachen hatten ihr Fressen kaum berührt, aber die meisten von ihnen fraßen, als ob sie am Verhungern wären. Wahrscheinlich war ihre Unruhe zum großen Teil auf Hunger zurückzuführen gewesen, denn als sie gefressen hatten, ließen sich die meisten von ihnen nieder und gaben Ruhe. So wie Jerry das vorhergesagt hatte, zogen diejenigen, die als Erste gefressen hatten, bald darauf den Kopf

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