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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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das.«
    Herzer kämpfte sich wieder die Leiter hinauf und blieb dann stehen, als er auf Deck ankam. Das Schiff stampfte immer noch, und der Wind schrillte und kreischte wie tausend Geister aus der tiefsten Hölle. Aber seine Erfahrung mit Stürmen an Land sagte ihm, dass der erste Teil gewöhnlich der schlimmste war. Sobald sie das hinter sich hatten – falls sie es denn je hinter sich bekamen –, würde alles besser werden.
    Er hielt einen gerade vorüberkommenden Matrosen an und wurde nach vorne gewiesen, wo Chief Brooks eine Gruppe leitete, die das Langboot vertäute.
    »Chief, wenn du keine Zeit hast, musst du mir sagen, an wen ich mich wenden soll«, brüllte Herzer, um sich über dem Brausen des Sturmes Gehör zu verschaffen. Das Schiff wählte sich diesen Augenblick aus, die Nase in eine Welle zu bohren: Eine grüne Flut schoss über die Seiten und schwappte über das Deck. Herzer griff instinktiv nach einem Tau und hielt sich mit seiner Klammer an einem jungen
Matrosen fest, der gerade vorüberkam. Als die Flut vorüber war, zog er den Matrosen in die Höhe, stellte fest, dass »er« weiblichen Geschlechts war, und stieß sie zu dem Langboot hin. »Zurück an die Arbeit, Matrose.«
    »Also, jetzt bist du ja hier«, brüllte der Chief zurück und grinste über die kurze Episode. »Gar nicht schlecht für eine blutige Landratte. Was gibt’s denn, Lieutenant?«
    »Bei den Flugdrachen unten sieht’s schrecklich aus.«
    »Das habe ich auch gehört. Aber ich habe niemanden, der dir helfen kann.«
    »Das ist nicht das Problem. Ich wüsste bloß gerne, was man mit all dem … dem Zeug machen soll.«
    »Dort unten gibt es ein Spülsystem. Hat das keiner den Reitern gezeigt?«
    »Offenbar nicht.«
    »Verdammte Scheiße!«, knurrte der Chief. »Bootsmann! Übernimm du hier das Kommando.«
    »Geht klar, Chief«, rief ihm eine muskulöse Frau über all den Wind und Regen hinweg zu.
    »Gehen wir, Sir«, sagte der Chief und arbeitete sich nach achtern.
    Als sie durch die Luke kamen, machte der Chief »Puh!«, als ihm der Geruch entgegenschlug, und sah sich dann nach den Reitern um.
    »Warrant, hat man dich nicht mit dem Reinigungsgerät vertraut gemacht?«, brüllte er, um das Kreischen der Flugdrachen zu übertönen.
    »Nein, Chief, hat man nicht«, schrie Jerry zurück. »Was für Reinigungsgerät?«
    Es stellte sich heraus, dass es eine Salzwasserpumpe und ein Entwässerungssystem gab, das der Chief ihm zeigte. Dann unterwies er ihn kurz in ihrem Gebrauch. Die Pumpe konnte von zwei Leuten bedient werden, besser aber von vieren. Das Wasser floss an vier Stellen aus dem
Raum ab und sammelte sich in einem Rohr, das nach draußen führte.
    »Am Ende ist ein Ein-Wege-Ventil«, erklärte der Chief. »Aber bei der See müsst ihr alles hinaus pumpen.« Er zeigte ihnen die betreffende Pumpe. »Mit nur zwei Reitern im Mannschaftsrang kriegt ihr das so nie sauber«, räumte er dann ein.
    »Ich kann mithelfen«, erbot sich Herzer.
    »Nein, ich schicke euch ein paar Leute«, meinte der Chief. »Könnte ich die beiden jungen Gentlemen sprechen?«
    Er führte sie in eine Ecke und stemmte die Hände in die Hüften.
    »Ich weiß es wirklich zu schätzen, wenn Offiziere bereit sind, sich die Hände schmutzig zu machen«, sagte er und sah ihnen dabei in die Augen. »Wir hatten hier schon junge Gentlemen auf dem Schiff, die sich für zu gut hielten, mehr zu tun als mit der Nase hoch in der Luft herumzusteigen. Aber ihr seid beide Offiziere und euer Job ist es wirklich, die anderen zu überwachen. Das ist keine andere Bezeichnung für ›auf dem Hintern rumzusitzen‹; es bedeutet genau das, was es bedeutet. Und offen gestanden ist diese Arbeit nicht einmal etwas, was Offiziere überwachen müssen, darum muss sich ein Maat kümmern, einer eurer Sergeants. Ihr müsst euch darum kümmern, was als Nächstes passieren soll, und mein Job und der eures Sergeant ist es, sich um das zu kümmern, was jetzt passiert.«
    »Verstanden, Chief«, sagte Herzer und grinste, weil er sich plötzlich wieder ganz beim Militär fühlte. »Vielen Dank für den Tritt in den Hintern.«
    »Ich hab’s auch verstanden, Chief«, meinte Jerry und seufzte. »Ich habe mich zu sehr daran gewöhnt, selbst zuzupacken. «
    »Also, du bist Warrant, Sir«, meinte der Chief und runzelte die Stirn. »Warrants sind eigentlich welche, die selbst
zupacken. Aber ihr seid nicht dazu da, Scheiße und Pisse und Kotze wegzuputzen. Dafür gibt es die Mannschaftsdienstgrade«, fügte

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