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Die Nanokriege - Der Anschlag

Die Nanokriege - Der Anschlag

Titel: Die Nanokriege - Der Anschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner John; Bauer Heinz; Ringo Franz; Zwack Vohwinkel
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Achseln. »Ich gebe mir alle Mühe, nicht daran zu denken. Höchstens hundert Mal am Tag.«
    Mbeki nickte bedrückt. »Erzähl das keinem, wenn du meinen Rat dazu haben willst.«
    »Dass ich daran denke?«, fragte Joel.
    »Wo sie waren«, sagte Mbeki, dessen Züge sich dabei spannten. »Du solltest wirklich aufpassen, dass der Neue Aufbruch es nicht erfährt. Glaub mir das.«
    »Das werde ich, Sir«, sagte der Steward und beschloss, sich diesen Gesichtsausdruck zu merken. Und die Körperhaltung. Und die Wut, die dahinter zu spüren war. »Das werde ich ganz bestimmt.«
     
    Am vierten Tag nach dem Verlassen der Bucht begrüßte Herzer endlich ein strahlend blauer Himmel und kräftiger kalter Nordwind, als er am Morgen auf Deck trat. Die See war rau, aber er hatte inzwischen einigermaßen gelernt, sich auf dem schwankenden Deck zu bewegen, und arbeitete sich zum Drachendeck hinunter, ohne sich dabei mehr als zwei leichte Prellungen zu holen.
    »Ein guter Tag zum Fliegen«, sagte Vickie, als er die Leiter herunterkam. Sie und Koo waren mit dem Füttern der Flugdrachen beschäftigt, und auch die schienen diese Ansicht zu
teilen, denn sie blickten immer wieder von ihrem Futter auf und gaben krächzende Laute von sich.
    »Wenn ihr es schafft, vom Schiff zu kommen«, sagte Herzer. »Und wieder zurück. Wenn ihr das Wasser bisher schon für kalt gehalten habt …«
    »Wie ist es denn?«, wollte Jerry wissen. »Ich war noch nicht oben.«
    »Kalt«, sagte Herzer und knöpfte in der Wärme der Ställe die Jacke auf. »Windig. Echt windig.«
    »Ich will’s versuchen«, dröhnte Joanna von vorne. Sie war nach der ersten Nacht nach unten gezogen, nachdem man alle nur erdenklichen Vorräte nach achtern gebracht und das Drachendeck gesäubert hatte. Jetzt streckte sie sich, so weit das überhaupt möglich war, und spreizte kampflustig die Flügel. »Und wenn ich ins Wasser plumpse, werde ich mit der Kälte schon fertig.«
    »Ich gehe zu Commander Mbeki«, sagte Jerry und schlüpfte in eine pelzgefütterte Jacke.
    »Sieh zu, ob du wenigstens erreichst, dass man die Luke öffnet«, sagte Joanna. »Ich bin es leid, hier drunten eingezwängt zu sein.«
    Herzer und Jerry begaben sich nach hinten aufs Quarterdeck, wo Commander Mbeki auf und ab schritt und sichtlich die steife Brise genoss.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte Jerry.
    »Morgen, Mr. Riadou«, erwiderte der Commander. »Ich nehme an, du willst sehen, ob man vom Schiff kommt?«
    »Commander Gramlich möchte das, Sir«, erwiderte der Warrant Officer. »Sie meinte, selbst wenn sie nicht landen kann, könnte sie doch eine Wasserlandung hinlegen und sich dann selbst an Bord hieven.«
    »Das wird ein Spaß«, meinte der XO und grinste. »Der Skipper brauchte dringend ein wenig Schlaf und hat sich kurz hingelegt; er war während des Sturms fast die ganze
Zeit auf den Beinen. Ich habe das Steuer, aber im Allgemeinen will er bei Flugoperationen dabei sein.«
    »Ich verstehe, Sir«, erwiderte Jerry. »Commander Gramlich hat gebeten, dass man wenigstens die Luke öffnet, damit sie an Deck gehen und die Flügel strecken kann.«
    »Das lässt sich machen«, erwiderte der Commander nach kurzer Überlegung. »Ich vermute auch, dass sich der Wind bis zum Nachmittag ein wenig gemäßigt hat, und dann wird auch der Skipper wach sein. Dann könnten wir mit den Flugoperationen beginnen.«
    »Danke, Sir«, antwortete Jerry. »Dann will ich mal dafür sorgen, dass man die Luke öffnet.«
     
    Auf das Wort des Commanders war Verlass. Als Herzer gerade dabei war, seine Mittagsmahlzeit zu beenden, hörte er das Kommando: »Alle Mann bereithalten zum Umspringen! « und kurz darauf »Auf Luftoperationen vorbereiten!«
    Bis er an Deck kam, befand Joanna sich bereits auf dem Katapult. Das Schiff war mit dem Wind nach backbord gedreht worden. Jerry stand am Starthebel, und Evan hantierte an dem neuen Startmechanismus herum. Man hatte inzwischen den beweglichen Balken entfernt und ihn gegen eine feste Vorrichtung ausgetauscht. Joanna hatte gezeigt, dass sie imstande war, rechtzeitig loszulassen, und sie probierten das nicht ganz so aufwändige System jetzt zum ersten Mal aus.
    »Bereit, Mr. Mayerle?«, rief Commander Mbeki ungeduldig. Man hatte die Flugeinsatzleitung zu einer neuen Station am hinteren Mast verlegt, hoch genug, um von dort aus die Hinterpartie des Schiffes sehen zu können, aber niedrig genug, um die Segel nicht zu behindern. Von diesem Punkt aus konnte der Commander sowohl einfliegende Drachen

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