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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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wieder ins Spiel zurückzukehren.«
    »Gibt es irgendeine Möglichkeit, um das Sturmsystem herum zu kommen?«, fragte Edmund. »Dem Hochdrucksystem dahinter auszuweichen?«
    »Wir könnten in Richtung Land segeln und den Dreadnoughts folgen«, sinnierte Shar.
    »Damit wären wir dann zwischen dem Festland und der feindlichen Flotte gefangen«, wandte Edmund ein. »Und das mit eingeschränktem Manövrierraum.«
    »Richtig«, stimmte Shar ihm zu. »Im Osten reicht das Sturmtief allem Anschein nach bis nach Brita; dort kommen wir also nicht rum.«
    »Geh auf Westkurs«, entschied Edmund. »Wir können es uns nicht leisten, zwei Tage in einer Flaute festzuliegen. Ganz besonders nicht diese zwei Tage. Wir riskieren es, in die Zange zu geraten.«

    »Der Legionär sieht nicht sehr gut aus, Doktor«, meinte Keith von der Tür zu Rachels Büro aus. Der Pfleger hatte häufig ihre Nähe gesucht. Ob er das tat, weil er Angst vor der Invasion hatte oder weil er sie attraktiv fand, wusste sie nicht, und im Augenblick interessierte es sie auch nicht sonderlich. Sie wünschte sich nur, er würde sie alleine lassen.
    »Nein, das tut er nicht«, erwiderte sie, ohne von dem Fachbuch aufzublicken, das sie gerade studierte.
    »Und sein Atem gefällt mir gar nicht«, fügte Keith hinzu.
    »Nein, das ist auch nicht zu erwarten«, erklärte Rachel.
    »Was fehlt ihm denn?«, fragte Keith, der sich nicht abschrecken ließ. »Davon abgesehen, dass sein Schädel halb eingedrückt ist?«
    »Subdurales Zerebralhämatom«, seufzte Rachel. Der Legionär war ziemlich hart gegen einen Pfosten geprallt, wie man sie zur Verteidigung Balmorans in den Boden gerammt hatte. Sie wusste, dass sie nicht um eine Trepanation herumkommen würde, also im Grunde genommen seinen Schädel öffnen musste, um den Druck auf sein Gehirn zu verringern, ehe es zu sehr anschwoll, was Nekrose zur Folge haben konnte. Sie hatte schon bei Trepanationen assistiert , aber selbst durchgeführt hatte sie noch keine, und nachdem sie bereits ihren ersten einigermaßen schwierigen Chirurgiepatienten verloren hatte, fühlte sie sich nicht gerade sehr vom Glück begünstigt.
    »Sub… sub… was?«
    »Nenne es eine ›Gehirnprellung‹«, erklärte Rachel aufbrausend. »Hör zu, Keith, ich habe hier jetzt wirklich zu tun …«
    »Tut mir Leid, Doktor«, sagte der Pfleger. »Wer wird dir denn assistieren?«
    »Katherine«, erwiderte Rachel.
    »Ähmm …«

    »Jetzt sag bloß nicht, dass die auch weg ist!«
    »Doktor, ich glaube, hier sind bloß noch du und ich und der Administrator«, sagte der Junge mit bedrückter Miene.
    »Wa…« Rachel hielt inne, sah ihn dann an und schüttelte den Kopf. »Warum bist du denn noch hier?«
    »Weil ich nicht weiß, wo ich hingehen soll, Miss«, erwiderte der Pfleger.
    »Also schön, in dem Fall solltest du schleunigst deine Hände desinfizieren«, sagte Rachel. »Du bist soeben zum regulären Krankenpfleger befördert worden.«
     
    »Werden wir die ganze Reise über in der Kabine sitzen?«, fragte Shanea.
    Megan blickte von der Lichtskulptur auf, an der sie arbeitete. Seit sie jetzt ein wenig freie Zeit hatte, hatte sie versucht, eine Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Energie ihr zur Verfügung stand. Viel war es nicht; ausreichend für eine Teleportation pro Tag, vorausgesetzt es gab ein Ziel ohne Block, und vielleicht noch für ein paar andere Programme. Nicht genug, um zu espen oder etwas Brauchbares zu schaffen. Aber immerhin genug für etwas leichte Telekinese und um Lichtskulpturen zu schaffen. Mit denen experimentierte sie gerade. Wenn sie eine genügend echt wirkende Illusion schaffen konnte, würde das die Mühe wert sein.
    »Ich werde die meiste Zeit hier drinnen bleiben«, erklärte Megan. Sie sah zu dem Mädchen hinüber und zuckte die Achseln. »Vermutlich habe ich mich daran gewöhnt, in ein Zimmer eingesperrt zu sein. Offen gestanden ist es draußen meist recht ungemütlich.«
    Das Schiff segelte vor einer leichten Brise westwärts, aber als sie einmal an Deck gegangen war, war sie unangenehm überrascht gewesen, wie kühl sich selbst diese leichte Brise
anfühlte. Zum einen war es kalt, und außerdem hatte ihr die endlose Weite des Ozeans Angst gemacht.
    Und auch die Einstellung der Crew hatte sie gestört, sie behandelten sie wie eine Art Göttin. Selbst Shanea und die anderen Mädchen hatten ihr Verhalten ihr gegenüber geändert. Zum Teil lag das an der brutalen Art und Weise, wie sie Paul Bowman beseitigt hatte; offenbar

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