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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Unterschlupf gewährt hast, haben wir Vorräte für dich und deine Leute abzuliefern. In den Schiffen sind Waffen, Stoff und
Werkzeuge. Wenn du ein paar Leute hättest, die beim Ausladen helfen können, wäre ich dankbar.«
    »Bei weitem nicht so dankbar, wie ich für die Vorräte bin«, sagte der Laird. »Wir fangen sofort an.«
    »Herzer!«, rief Bast und zerrte die Frau hinter sich her. »Du musst unbedingt Mirta kennen lernen!«
    »Guten Tag, Mistress«, sagte er und warf einen schnellen Blick auf die Schlüsselträgerin Megan. Er kostete den Namen einen Augenblick lang aus, gab sich alle Mühe, nicht »Herrick« anzuhängen und ergriff dann die kleine Hand von Basts Freundin. »Jede Freundin von Bast et cetera et cetera. Nett, deine Bekanntschaft zu machen.«
    »Bei weitem nicht so nett, wie dich kennen zu lernen«, erwiderte Mirta und blickte mit strahlenden Augen zu ihm auf. »Ich bin jederzeit bereit, dieses düstere Land zu verlassen. « Sie blickte betrübt zu dem Laird hinüber. »Nicht, dass ich nicht dankbar wäre …«
    »Ist schon gut«, sagte McClure. »Manche mögen eben die Highlands und manche nicht.«
    »Wenn es nichts ausmacht«, sagte die Vogelfrau und trat vor. »Ich würde es vorziehen zum Schiff hinauszufliegen. Ich mag kleine Boote nicht und …« Sie zuckte die Achseln und raschelte dabei mit ihren Schwingen. »Ich passe auch nicht gut hinein; ich suche ständig nach dem Gleichgewicht und …«
    »Schon gut«, murmelte Herzer. Er blickte auf, bis er einen Reiter entdeckte, der zu der Gruppe herübersah, und signalisierte, dass die Vogelfrau hinausfliegen würde. »Nur zu«, fuhr er fort. »Mistress Travante …«
    »Bitte sag Megan«, bat sie leise.
    »Dann Megan«, fuhr er fort und bemühte sich, ihr nicht in die Augen zu sehen. »Wenn du bitte an Bord gehen würdest? «, bat er und streckte ihr die Hand hin. Als sie danach griff, spürte er einen elektrischen Schock, der durch seinen
ganzen Körper zuckte, und ließ sie vorsichtig in das wartende Beiboot hinunter. Der kleinwüchsige Mann, offenbar ein Leibwächter, folgte ihr ins Boot, und Herzer hob die Hand, als die anderen nachdrängten. »Wir können nur fünf mitnehmen. Bast …«
    »Ich bleibe mit Mirta hier«, sagte Bast und grinste. Sie blinzelte ihm zu, und ihr Grinsen wurde dabei noch breiter. »Wie wär’s, wenn du Megan zum Schiff bringen und ihr ihr Quartier zeigen würdest?«
    »Ich möchte, dass Shanea und Amber mitkommen«, sagte Megan und wies auf zwei der anderen Frauen.
    »Bast, kümmere du dich um die Einschiffung, ja?«, sagte Herzer, während er ins Boot kletterte. »Platz machen. Kurs auf die Hazhir .«
     
    Megan versuchte Ordnung in ihre Gefühle zu bekommen, als sie zum Schiff hinausruderten. Sie glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber etwas anderes konnte ihre Reaktion nicht sein. Nun ja, vielleicht Begehren. Herzer war der … männlichste Mann, den sie je zu Gesicht bekommen hatte. Sie hatte eine ganze Weile gebraucht, bis ihr überhaupt aufgefallen war, dass ihm die linke Hand fehlte und er an ihrer Stelle eine komplizierte Prothese trug. Auch sein Gesicht war von mehreren Narben durchzogen, eine führte vom Ohr bis zum Kinn, und eine zweite an der gegenüberliegenden Wange wirkte fast wie ein Spiegelbild der ersten. Und irgendwann war seine Nase gebrochen; sie war leicht deformiert. Trotzdem sah er gut aus, sehr gut sogar. Zu gut. Sie musste das unter Kontrolle bekommen.
    »Major … Herrick, nicht wahr?«, fragte Megan.
    »Ja, Ma’am«, antwortete Herzer und räusperte sich dann.
    »Den Namen habe ich schon gehört«, sagte Megan plötzlich.
»Paul hat dich fast genauso gehasst, wie er Herzog Talbot gehasst hat.«
    Herzer grinste plötzlich, und sie erkannte plötzlich, dass er viel jünger sein musste, als er ihr zunächst erschienen war, vielleicht sogar gleichaltrig mit ihr. Sie hatte ihn für fast hundert gehalten.
    »Du weißt gar nicht, wie sehr mich das freut, Ma’am«, sagte Herzer immer noch grinsend. »Und darf ich dir zu deiner Leistung gratulieren?«
    »Das war … hässlich«, sagte Megan und schauderte, nicht nur von der Kälte.
    »Das ist das Töten immer«, sagte Herzer leise, nahm seinen Umhang ab und legte ihn ihr um die Schultern. Er war von seinem Körper noch warm und roch nach ihm. Sie hüllte sich in den Mantel, um sich vor der Kälte zu schützen, aber auch, weil sie das Gefühl genoss. Irgendwie spürte sie die Kälte gar nicht mehr, ihr war eher, als hätte sie Fieber.

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