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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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verschwinde aus meinem Lazarett.«
    Sie duckte sich unter der Zeltplane nach draußen und ging nach hinten. Der hintere Teil des Untersuchungszelts grenzte an den Ostwall, und zwischen Zelt und Wall verlief eine breite Straße. Da die Straße nur während eines Angriffs oder bei Übungen dazu benutzt wurde, Truppen zu verlegen, war es hier einigermaßen ruhig und auch genügend abgelegen, so dass sie ein wenig entspannen konnte.
    Die beiden Gewandelten, die den Auftrag hatten, sie zu bewachen, folgten ihr nach draußen. Für Gewandelte waren sie bemerkenswert gelehrig, aber das hatte Conner veranlasst. Solange sie im Lazarettbereich blieb und mit niemandem außer den Patienten sprach, ließen sie sie in Ruhe.
    Sie blickte auf und nickte. Die UFS-Flotte musste in der Nähe sein, denn es war beinahe jeden Tag ein Drache in der Luft, der das Lager beobachtete. Gewöhnlich stand er vor der Sonne, aber das war ihr recht. Sie zog den Kopf etwas ein, drehte den Reflektor über ihr Auge zurück und blickte dann wieder zu dem Drachen hinauf. Was sie tat, war riskant, aber wahrscheinlich waren die Gewandelten nicht intelligent genug, um überhaupt zu begreifen, was sie da tat. Sie hatten Anweisung, sie nicht mit Leuten reden zu lassen, aber nicht, sie vom Signalisieren abzuhalten.
     
    »Herzer«, sagte Edmund, als der Major eintrat. Seine Augen weiteten sich überrascht, als er sah, dass Megan Travante
dem Blood Lord folgte. »Mistress Travante. Ich hatte nur Herzer zu mir bestellt.«
    »Bin ich nicht willkommen?«, fragte Megan und ließ sich auf einem der Stühle nieder. Sie sah auf den Boden und stellte fest, dass man die Blutflecke immer noch nicht entfernt hatte.
    »Doch, bleib«, erwiderte Edmund nach kurzer Überlegung. Er griff nach zwei zusammengehefteten Meldeblättern und warf sie Herzer hin. »Das ist von einem deiner Drachen, die das Lager im Auge behalten. Du hattest Recht.«
    Herzer sah auf das Blatt und runzelte die Stirn. Oben standen ein paar zusammenhanglos wirkende Wörter, unten der Versuch einer Übersetzung.
    »Elf Tore im Zelt«, las Herzer. »Falle für Legion und Bogenschützen. Siebzig- bis einhunderttausend Gewandelte. Vorgetäuschter Rückzug. Conner hat Führung. Buggly.« Er blickte zu Edmund auf und runzelte die Stirn. »Buggly?«
    »Als Rachel klein war, habe ich sie immer meine kleine Buggly-Wuggly genannt«, sagte Edmund und blickte finster auf seinen Schreibtisch. »Eigentlich unwahrscheinlich, dass die so etwas beim Verhör herauskriegen.«
    »Und so etwas würden sie uns wohl auch nicht sagen«, meinte Herzer und tippte auf das Papier. »Dass es eine Falle ist. Aber du hast das ja von vorneherein vermutet, oder nicht?«
    »Ja.« Edmund nickte, ohne von der Schreibtischplatte aufzublicken. »Und was ich dagegen geplant hatte, wird gegen eine so große Zahl nicht funktionieren. Es sei denn …« Er lehnte sich zurück, kratzte sich am Kinn und schloss die Augen. »Hunderttausend. Wie schnell kommen die raus? Gehen wir einmal von zwei nebeneinander durch zehn Portale aus, mit dem Elften für Spezialwaffen und Gruppen. Wie schnell kommen die raus ?«

    »Sagen wir zwanzig pro Sekunde«, schätzte Herzer. »Aber, Sir, wir dürfen sie nicht rauskommen lassen !«
    »Das ist das Gros der Armee des Neuen Aufbruchs«, gab Edmund zu bedenken. »Wenn wir die hier schlagen können …«
    »Bei allem gebotenen Respekt, Euer Durchlaucht«, sagte Herzer und warf das Papier auf den Tisch. »Wir haben nicht einmal gegen einen Bruchteil einer solchen Übermacht eine Chance!«
    »Doch, die haben wir«, sagte Edmund, dessen Augen plötzlich weit geöffnet waren. »Mach dir nichts vor. Alles kommt auf das richtige Timing an, und das können wir besser als die.«
    »Timing ist gut und wichtig …«, begann Herzer.
    »Wie lange dauert es, ein befestigtes Lager zu bauen?«, fiel Edmund ihm ins Wort.
    »Zwei Stunden«, erwiderte Herzer automatisch.
    »Kein komplettes Lager, bloß der Anfang davon«, sagte Edmund. »Palisaden und einen Graben.«
    »Nun … sagen wir: eine Dreiviertelstunde«, erklärte Herzer. »Was soll das Verhör?«
    »Ich denke, wir kriegen das auf eine Viertelstunde runter«, erwiderte Edmund. »Okay, der erste Trupp kommt raus. Es gibt ein kurzes Gefecht. Sie rennen zurück zum Lager. Was passiert dann?«
    »Wir verfolgen sie, die Haupttruppe kommt aus den Portalen und reicht uns unseren Kopf auf einem Tablett«, meinte Herzer und seufzte. »Sie werden wahrscheinlich mitten in der Schlacht

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