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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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entweder sofort loszulegen oder jemanden ausfindig zu machen, der mir diese Akten besorgt«, erwiderte der Fähnrich. »Ich habe nämlich nur bis Mittag Zeit, einen Auszug zu liefern, und wenn ich das nicht kann, dann steht in meinem Bericht ganz oben, dass mich ein ganz bestimmter Oberbootsmann bei der Ausführung meines Auftrags behindert hat.«
     
    »General Talbot«, sagte Admiral Draskovich. Der Admiral war ein hoch gewachsener Offizier mit blasser Haut, fast schwarzen Augen und langem kohlschwarzen Haar, das er in einem Pferdeschwanz trug.
    Edmund saß im Lageraum hinter dem Schreibtisch eines der Offiziere, hatte beide Beine auf den Schreibtisch gelegt und hielt einen Becher Kaffee in der Hand. Er hob den Becher in Richtung auf den Flottenkommandeur.
    »Drask«, sagte Edmund und stand auf. »Du hast hier eine sehr gut ausgebildete Crew. Für eure Kommunikation hier würde ich einen Mord begehen.«
    »Danke, General«, sagte der Admiral und schüttelte Talbot die Hand. »Das ist mein Stabschef, Brigadier General Kabadda.« Der Offizier, auf den er wies, war mittelgroß und blond. Er schüttelte dem General ebenfalls die Hand und lächelte. »Und mein Adjutant, Commander Edrogan.« Edrogan war ein großer, eleganter junger Mann, nicht viel älter als Herzer. Er hatte kleine Fältchen um die Augen, als ob er viel in die grelle Sonne gesehen hätte, und war von der Sonne dunkel gebräunt.
    »Commander«, nickte der General. »Und das ist mein Adjutant, Captain Herzer.«
    Die Drei starrten Herzer und seine Auszeichnungen einen Augenblick lang an, dann nickte der Admiral.
    »Captain, dein Ruf geht dir voraus«, sagte er etwas pathetisch.
    Herzer hätte beinahe gefragt: »Welcher Ruf?«, war aber so klug, es bleiben zu lassen. »Danke, Sir«, sagte er stattdessen. »So wie dir der deine.«
    »Ja«, sagte der Admiral und schluckte die doppeldeutige Bemerkung hinunter. »Ist alles in Ordnung?«
    »O freilich«, erwiderte Edmund. »Es gab da eine kleine Diskussion darüber, ob ich den Lageraum betreten darf, aber das war schnell geklärt.« Ein Commander trat mit finsterer
Miene ein und flüsterte dem Adjutanten des Admirals etwas ins Ohr, was diesen erkennbar verblüffte und dazu veranlasste, seinerseits dem Admiral etwas zuzuflüstern, wobei er den General ansah.
    »Und eine von meinen Fähnrichen, die gerade nichts zu tun hat, belästigt wohl deine Archivleute«, fügte Talbot mit einem schiefen Lächeln hinzu. »Nichts Wichtiges.«
    »Sicher nicht«, nickte der Admiral verkniffen. »Als man uns von eurem Kommen informierte, hat man uns nicht mitgeteilt, was der spezielle Zweck des Besuches ist, General. «
    »Nun ja«, meinte Edmund und hob seinen Kaffeebecher, »ich bin derjenige, der sich mit Leuten vom Neuen Aufbruch auseinander setzen soll, die durch euer so wirksames Sieb schlüpfen, Drask. Sheida hielt es für richtig, dass ich hier bin, wenn ihr gegen sie zieht.«
    Dem Admiral entging nicht, mit welcher Selbstverständlichkeit der andere den Vornamen der Königin erwähnt hatte, deshalb lächelte er nur verkniffen und nickte.
    »Dann willst du vielleicht an unserer morgendlichen Lagebesprechung teilnehmen?«, fragte er. »Die findet gewöhnlich in dem sicheren Konferenzraum statt. In etwa einer Stunde.«
    »Das würde ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen«, erwiderte Edmund.
     
    Tao schlenderte durch die Stallungen und atmete erfreut den würzigen Geruch von Pferden und Leder ein. Es belustigte ihn, dass er einen Stützpunkt der Marine hatte aufsuchen müssen, um wieder einmal mit Pferden spielen zu dürfen. Seit er in die Legionen eingetreten war, hatte er nur im Grundkurs für Offiziere eine Woche lang mit Pferden zu tun gehabt. Die Stallungen waren beachtlich mit einer Unmenge Boxen, und er ging durch den Mittelgang, wich den
Pferdepflegern aus, bemühte sich, nicht in Pferdemist zu treten, blickte in die Boxen und versuchte sich einen Eindruck von den Tieren zu verschaffen. Dass es sich überwiegend um schwere Pferde handelte – zum Ziehen kleiner Wagen oder Kutschen geeignet –, war ihm sofort klar. Es gab relativ wenige, die sich zum Reiten eigneten. Und von denen waren die meisten von nicht gerade hoher Qualität. Er blieb an der Box einer gut aussehenden Stute mit einer weißen Blesse stehen. Die Farbe war schrecklich, zu der weißen Blesse im Gesicht kam ein weiterer weißer Fleck am Rumpf und an zwei Füßen, und das bedeutete, dass das Tier am Hautrotz gelitten hatte. Ansonsten sah die

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