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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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aber er hatte schon Schlimmeres erlebt. Die meisten Generale sahen nur so aus, als müssten sie dringend pinkeln.
    Edmund wartete, bis Kabadda durch die Tür kam, und streckte dann den Arm aus.
    »Ich brauche diese Einzelheiten, General«, sagte er und lächelte.
    »Ich werde dafür sorgen«, antwortete der Stabschef. »Aber ist dein Fähnrich nicht im Augenblick dabei, sich die meisten Unterlagen anzusehen?«
    »Nicht alle«, erwiderte Edmund mit einem Grinsen, das jeglichen Humor vermissen ließ. »Und ich würde gern sehen, was du mir bringst.«
    »Wie wär’s, wenn ich dir ein Büro besorge?«, schlug der Stabschef vor. »Auf die Weise kannst du dir die Informationen in aller Bequemlichkeit ansehen.«
    Edmund lächelte wieder und zuckte die Achseln.

    »Oh, ich denke, am besten sehe ich sie mir in eurem Lageraum an.«
     
    »Verdammte Bürokraten«, murmelte Edmund, als er mit Herzer den Korridor hinunterging.
    »Wie bitte, Sir?«, fragte Herzer. »Und der Lageraum ist doch ganz woanders.«
    »Ich weiß«, nickte Edmund und bog um die nächste Ecke. »Aber hier muss doch irgendwo eine Toilette sein.«
    »Ganz bestimmt«, erwiderte Herzer trocken. »Und ich bin mir ganz sicher, dass es eine gibt, die für Generale reserviert ist.«
    »Ich bin nicht an noch mehr Marmor interessiert«, knurrte Edmund. »Ich hätte dieses Angebot auf ein Büro annehmen sollen, aber damit wollten die mich ja ganz offensichtlich kaltstellen. Und ich will denen weiterhin lästig fallen.«
    »Das ist die erste echte Schlacht, die die erleben, Sir«, sagte Herzer, der inzwischen eine Toilette entdeckt hatte, und öffnete die Tür. Die Toilette war ganz schlicht, fast spartanisch, mit einem langen Trog an der einen Seite, in den aus einem Rohr Wasser strömte. In den Trog waren Löcher geschnitten, auf die man sich setzen konnte, darunter floss ebenfalls Wasser. Aber alles war sehr sauber, das musste er zugeben. Fast so sauber wie die beinahe identische Anlage in der Kaserne der Blood Lords und in der Akademie.
    »Das muss für die unteren Dienstgrade sein«, knurrte Edmund, ging an den Trog und knöpfte seinen Hosenstall auf. »Sind wir hier allein?«
    »Ja«, nickte Herzer.
    »Das Problem ist, dass es tatsächlich ihre erste Schlacht ist«, schnaubte Edmund. »Und keiner von denen hat auch nur die leiseste Ahnung, was sie machen.«
    »Sir?«
    »Herzer, nimm einmal an, du solltest mir einen Lagebericht
über eine Armee in, sagen wir mal, in Linwa liefern. Worauf würdest du da eingehen?«
    »Hat sie in letzter Zeit gekämpft?«, fragte Herzer.
    »Nein, sie bereitet sich auf den Kampf mit etwa gleichstarken feindlichen Verbänden vor.«
    »In dem Fall liefere ich eine Zusammenfassung der Nachrichtendienste und alle verfügbaren Daten«, erklärte Herzer und fügte dann ein Mantra hinzu, das förmlich in seine Gehirnwindungen eingebrannt war. »Einsatz, Feind, Zeit, Terrain, Signale, Support. Was sie tun werden. Was sie dazu zur Verfügung haben. Was der Feind nach unserer Schätzung an Material und Fähigkeiten besitzt. Was für Material unsere Einheiten zur Verfügung haben sowie eine Abschätzung des feindlichen Materials. Unterwegs befindliches Material und geschätzte Ankunftszeit. Das meiste davon hat er erwähnt, Sir.«
    »Das meiste«, nickte Edmund und knöpfte seinen Hosenstall zu. »Wusstest du, dass sich von Norden her ein Sturm nähert? Dass er in etwa eineinhalb Tagen eintreffen soll?«
    »Nein, Sir«, erklärte Herzer.
    »Ich habe mir im Lageraum die Karten angesehen und mir zusammengereimt, wie man sie liest«, knurrte Edmund. »Das sind verdammt wichtige Informationen. Es bedeutet nämlich, dass die Flotte sich nicht komplett mit Nachschub versorgen kann. Hast du gewusst, dass nur noch zwei Tage Proviant für die Drachen vorhanden ist? Dass der Flotte der Ketchup ausgegangen ist?«
    Ohne Ketchup war es unmöglich, die Drachen dazu zu bewegen, die Pampe aus Bohnen und Öl zu sich zu nehmen, die man ihnen vorsetzte, wenn es kein frisches Fleisch gab.
    »Du großer Gott, Sir«, stöhnte Herzer und wurde blass. »Die fangen an, hungrig zu werden.«

    »Und ein hungriger Drache frisst alles, einschließlich Stallpersonal und Reiter«, schnaubte Edmund. »Die sind dabei, einen Feind anzugreifen, dessen Möglichkeiten sie nicht kennen, und tun das mit hungrigen, störrischen Drachen. Warum?«
    »Keine Ahnung«, gab Herzer zu.
    »Weil sie noch nie eine Schlacht geschlagen haben«, erwiderte Edmund. »Geschweige denn ihre Truppen

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