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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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Erste Offizier und der Skipper waren befreundet. Sie hatten den Drachenreitern sogar den Namen ihrer verdammten Yacht aufgezwungen. Blue Destiny . Was zum Teufel war das für ein Name für eine Drachenstaffel? Nachdem jemand Jerry erklärt hatte, dass er nicht der Erste war, der je auf einem Trägerschiff gelandet war, hatte der sich die Zeit genommen, das Museum zu besuchen, das es immer noch auf der anderen Seite des Flusses gab. Dort hatte er über die alten Träger nachgelesen, große, riesige Schiffe aus Metall, auf denen Flugzeuge landeten, die fast so groß wie ein großer
Drache waren, Flugzeuge übrigens, die knapp Schallgeschwindigkeit erreichten.
    Und an der Wand hatte er Plaketten gesehen, hinter dicken Glasscheiben, weil die Plaketten sonst im Laufe der Jahrtausende zerfallen wären. Plaketten von den Staffeln jener Schiffe.
    Black Aces, Jolly Rogers, Viking Raiders, Death Dealers. Das waren echte Namen. Namen, die verrieten, woran die Piloten glaubten. Nämlich dass sie dem Feind Tod und Vernichtung bringen mussten.
    Blue Destiny , das Kotzen konnte einem kommen!
    Er spürte, dass der Erste am Ende seiner Ausführungen angelangt war, und blickte auf, sah den Commander an. Er hoffte, dass er es schaffte, die angemessene Ehrerbietung zu zeigen und nicht das, was er wirklich empfand, dass nämlich der Erste Offizier sich allenfalls als Drachenfutter eignete.
    Der schien da ganz offenkundig anderer Ansicht zu sein. Das konnte man an seiner Miene ablesen. Jetzt sah er sich im Raum um und räusperte sich.
    »Fragen?«
    »Bloß wie wir aus diesem beschissenen Verein rauskommen«, fragte jemand ganz hinten im Saal. In jeder anderen Gruppe wäre danach gelacht worden. Aber in diesem Raum folgte darauf nur tödliches Schweigen.
    »Wenn es sonst keine Fragen gibt, dann geht jetzt zu euren Tieren«, entschied der Erste Offizier kühl.
    »Gehen wir, Jungs und Mädchen«, sagte Jerry und stand auf, als das sonst keiner tat. »Gehen wir’s an.«
     
    »Ist schon in Ordnung, Boy«, sagte Jerry zu dem herzerweichend jaulenden Flugdrachen, als sie Einsatzhöhe erreicht hatten. »Ist schon in Ordnung. Kriegst zu fressen, wenn wir zurückkommen.« Einem Flugdrachen konnte man alles versprechen. Die hörten ohnehin nie zu.

    Er blickte auf die Drachen hinunter, die vom Backbordkatapult gestartet wurden. Die meisten schafften es kaum in die Luft, flatterten lustlos, wie Tomak das auch getan hatte. Jerry hatte jahrelang einen Flugdrachen geritten, der Shep hieß, was eine Kurzform von Hatshepsut war. Aber Shep hatte man Gott sei Dank zum Stützpunkt Blackbeard abkommandiert, zum Deckdienst. In den Ruhestand. Shep hatte diesen ganzen Mist hinter sich.
    Tomak hatte einige Mühe, Höhe zu halten. So früh am Tag gab es kaum Thermik, und der Drache war halb verhungert und deshalb störrisch. Aber Jerry schaffte es, ihn in der Luft zu halten, während sich allmählich die anderen Flugdrachen versammelten.
    Das Geschwader, das schließlich in nordöstlicher Richtung abzog, war alles andere als begeistert. Sie zogen in eine Schlacht, von der keiner glaubte, dass sie sie gewinnen konnten, und alle fragten sich, ob ihre Drachen genügend Energie haben würden, um sie danach zu Schiffen zurückzutragen, von denen sie gar nicht sicher waren, dass sie dann noch da sein würden.

6
    »Sir«, sagte ein Matrose und trat vor General Talbot hin.
    Der General hatte sich an einem freien Schreibtisch im Lageraum eingerichtet. Er war sich ziemlich sicher, dass der Schreibtisch eigentlich besetzt war, aber sein Besitzer hatte sich nicht beklagt. Jetzt blickte er zu dem jungen Matrosen auf und lächelte.
    »Ja?«
    »Draußen ist ein Fähnrich und möchte dich sprechen. Aber sie steht nicht auf der Zugangsliste.«
    »Da gehört sie auch nicht hin, Matrose«, nickte der General. »Danke.«
    Er ging zur Tür, bedeutete der Wache mit einer Kopfbewegung, sie zu öffnen, und verließ dann, gefolgt von Herzer, den Raum.
    »Sir, ich habe die Auszüge, die du haben wolltest …«, erklärte Van Krief. Ihre Uniform war mit Staub bedeckt.
    »Augenblick«, sagte Talbot und hob die Hand. »Wo ist Destrang?«
    »In einem Raum ein Stück weiter unten am Korridor«, meinte Herzer und deutete in die Richtung.
    »Einem leeren Raum?«, wollte Edmund wissen.
    »Manchmal«, erwiderte der Captain. »Ich glaube, es ist ein Pausenraum.«
    »Also, die nächsten paar Minuten wird es ein leerer Raum sein«, erklärte Talbot und wandte sich der Wache zu. »Gibt es hier einen

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