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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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ernsthaft darauf vorbereitet haben. Sie wissen nichts vom Nebel des Krieges, wissen nicht, dass kein Plan den Kontakt mit dem Feind überlebt. Aber das Schlimmste ist, dass sie noch nie gekämpft haben . Der Einzige ihrer Offiziere, der den Feind schon in einer ernsthaften Auseinandersetzung erlebt hat, war Shar Chang, und der ist ›keiner von uns‹. Der Yacht-Club muss sich noch seine Sporen verdienen, die sind nämlich so naiv, sich auf eine Schlacht bei erster Gelegenheit einzulassen. Und sie können nicht einfach sagen: ›Augenblick mal, die Flotte braucht erst Nachschub, und außerdem braut sich da ein Sturm zusammen, bei dem unsere Drachen nicht aufsteigen können.‹ Weil sie nämlich Angst haben, ihr Gesicht zu verlieren.«
    »Was machen wir da, Sir?«, fragte Herzer, der ganz blass geworden war. Er hatte schon Schlachten geschlagen und er wusste , dass dabei immer etwas schief ging. Und er hatte sich auch schon mit hungrigen, seekranken Drachen auseinander gesetzt. Wenn die Flotte nicht rechtzeitig Proviant bekam, würden die Drachen verhungern .
    » Gar nichts können wir tun«, schnaubte Edmund. »Das ist es ja, was mich so verdammt wütend macht. Höchstens auf ein Wunder warten. Hoffen, dass nichts schief geht. Dass die feindlichen Einheiten sich dämlich anstellen. Aber meiner Ansicht nach heißt das wirklich, auf ein Wunder hoffen. «

     
    Major Jerry Riadou stand auf, als jemand ganz hinten in dem niedrigen, überfüllten Raum »Achtung auf Deck!« rief, und setzte sich dann wieder, als der Erste Offizier »Platz nehmen« rief.
    Der Erste trug seine Mütze, vermutlich weil er der Ansicht war, dass sich das bei einer formellen Einsatzbesprechung so gehörte. Als Uniform auf dem Schiff waren für das gesamte Personal Jeans vorgeschrieben, aber sie trugen Mützen, um Rang und Position unterscheiden zu können. Mannschaftsdienstgrade und Bootsleute trugen Feldmützen mit schmaler Krempe. Oberbootsleute trugen breitkrempige Mützen, die aus irgendeinem Grund »Feldzugsmützen« hießen. Offiziere trugen breitkrempige Hüte, deren Krempe hochgeklappt war und die als Stetsons bezeichnet wurden. Der Stetson des Ersten war an der einen Seite hochgeklappt und mit dem heraldischen Symbol des Schiffes festgesteckt. Häufig kam noch eine Feder dazu, wie sie beispielsweise der Erste Offizier der Corvallis Line an seinem Hut trug. Der kommandierende Offizier trug denselben Hut, nur dass bei ihm die Krempe auf beiden Seiten hochgeklappt war. Als praktische Begründung für die Kopfbedeckungen hieß es, dass auf diese Weise jeder auch aus der Entfernung feststellen konnte, wer einen Befehl erteilte.
    Soweit es Jerry betraf, war der eigentliche Grund der, dass die Marine von lauter Pfauen befehligt wurde.
    Jerry blickte nicht von seinen Notizen auf, als der Erste Offizier an das Pult an der Vorderseite des Raums trat. Seine Notizen waren ganz einfach. Von den fünfunddreißig an Bord befindlichen Flugdrachen hatte der Schiffsarzt nur achtundzwanzig als flugfähig freigegeben. Die übrigen waren so krank, dass sie wahrscheinlich nicht einmal dann überleben würden, wenn das Schiff jetzt in den Hafen von Newfell segelte statt in die Schlacht. Während des letzten
Monats hatte man ihm nur zwei Stunden Flug pro Tag und Drache erlaubt. Er hatte auch kein scharfes Napalm für die Ausbildung fassen und nur einen einzigen Bombenanflug trainieren dürfen. Für die meisten Reiter war das das erste Mal gewesen, dass sie sich überhaupt an Bombenabwürfen versucht hatten.
    Der Erste trug jetzt die Einsatzplanung vor, aber die kannte Jerry bereits; er hatte sie geschrieben. Als der Erste Offizier ihn damit beauftragt hatte, war er versucht gewesen, dem Arschloch zu sagen, er solle sich seine Einsatzbesprechung sonst wohin stecken. Und dann hatte der Esel sie ihm dreimal zurückgegeben und Korrekturen verlangt. Korrekturen an Dingen, von denen der Schwachkopf nicht die leiseste Ahnung hatte.
    Riadou war einer der Ersten gewesen, die jemals einen Flugdrachen auf dem Deck eines Trägerschiffes gelandet hatten und auch der Erste, der ein Schiff auf hoher See bombardiert und versenkt hatte. Zugegebenermaßen waren dazu ein paar Versuche notwendig gewesen, bis er es richtig hinbekommen hatte, aber er hatte es jedenfalls versenkt.
    Der Erste Offizier war Maat auf der Rennyacht des Skippers gewesen. Auf einem Drachen hatte er noch nie gesessen. Und so jemand korrigierte eine Einsatzplanung, die Jerry im Schlaf liefern konnte.
    Der

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