Die Nanokriege - Die Sturmflut
weggerissen und warf ihn gerade Edmund zu, als der Admiral einem weiteren Angreifer seinen Umhang ins Gesicht warf. Edmund fing den Säbel auf, stieß ihn einem der Attentäter durch den Hals und warf dann dessen Säbel Herzer hin. Und dann wurde es ziemlich blutig.
Herzer parierte einen Hieb und benutzte dann seinen Umhang dazu, einen der Angreifer einzuwickeln, zog dem Mann die Säbelklinge über die Kehle und warf den zuckenden Körper auf den Kerl, der Edmund von hinten angegriffen hatte.
Edmund hatte jetzt zwei Säbel und arbeitete sich durch die Gruppe, wobei die beiden Säbel so schnell hin und her wirbelten, als wären sie lebende Wesen. Ein Arm plumpste auf den Boden, dann ein Kopf, und als das aus dem Stumpf spritzenden Blut einen anderen Attentäter kurzzeitig blendete, nutzte Herzer das aus, um ihn niederzumachen. Er spürte einen Säbelhieb an der Schulter, drehte sich um und stieß nach hinten, tötete den Mann hinter sich und versetzte einem Attentäter vor ihm einen Fußtritt. Als der Angreifer einknickte, trieb er ihm den Säbel in den Hals und durchtrennte seine Schlagader, so dass noch mehr Blut auf den ohnehin schon blutgetränkten Boden floss.
Augenblicke später war der ganze Spuk vorbei, zwei Angreifer flohen in die Nacht, und eine Gruppe Marineinfanteristen mit Laternen kamen angerannt.
»Hölle und Teufel«, stieß der Sergeant nach einem Blick auf die über den Boden verteilten Körperteile hervor.
»Ja, das könnte man sagen«, meinte Edmund seelenruhig, ließ einen der Säbel fallen und wischte den anderen an einem beinahe sauberen Tuch ab, das er aus der Tasche zog. »Herzer, ich glaube, jetzt schulde ich dir einen Drink.«
Herzer sah sich um und zählte. »Ich weiß nicht … ich denke, wir sind beinahe gleich. Vielleicht sind Jugend und Geschwindigkeit doch nicht besser als Alter und Heimtücke. «
»Machen wir uns sauber?«, fragte Edmund und musterte seine Blut bespritzte Uniform. »Oder gehen wir einfach in den Club?«
»Die haben strenge Kleidervorschriften«, gab Herzer schmunzelnd zu bedenken.
»Ach was, für Admirale machen die Ausnahmen«, sagte Edmund und ging durch die Nacht auf die Tür des Clubs zu.
»Hey, Van Krief«, rief Edmund, als sie die Bar betraten.
Er hatte den Ausdruck: »Man hätte hören können, wie eine Nadel herunterfällt«, schon einmal gehört, aber so etwas in seinem langen Leben noch nie erlebt. Jetzt begriff er ihn wirklich. Er hörte tatsächlich durch den ganzen Club, wie ein Barkeeper die Flasche absetzte, die er in der Hand hielt. Das schwache »Tapp« war einen Augenblick lang das einzige Geräusch im Raum.
»Guten Abend, Sir«, sagte Van Krief und erhob sich von dem Tisch neben der Tür. »Leben alle Angehörigen deines Stabs?« Sie war ein Blood Lord, und verdammt wollte sie sein, wenn sie schockiert auf zwei über und über mit Blut bespritzte Offiziere reagierte, die in die Bar kamen.
»Tu mir einen Gefallen, ja?«, sagte Edmund und schlüpfte aus seinem Uniformrock. »Hol frische Uniformen für Herzer und mich, während wir uns waschen.« Er nahm den kurzen Säbel und warf ihn mit solchem Schwung durch den Saal, dass er in der Wand stecken blieb. »Man hat uns auf dem Weg vom Hauptquartier hierher ein wenig belästigt. «
»Die hätten euch umbringen können!«, erregte sich Daneh.
»Ja, das hätten sie beinahe geschafft«, nickte Edmund und nippte an seinem Glas. »Und sie hätten es auch, wenn Herzer nicht gewesen wäre.«
Daneh und Rachel waren herübergeeilt gekommen, als Van Krief ihnen erklärt hatte, weshalb sie neue Kleider für Edmund und den Major brauchte. Die vier, mit Van Krief, Destrang und Tao an einem Tisch in der Nähe hatten jetzt eine Ecke der Bar ganz für sich. Mit Ausnahme eines Kellners, der in der Nähe stand und sie beobachtete wie eine Maus einen über ihr in der Luft rüttelnden Raubvogel.
»Ach was, du bist selbst ganz gut klargekommen«, schmunzelte Herzer und nahm einen langen Schluck aus seinem Bierkrug. »Ein oder zwei Sekunden war es ziemlich haarig. Aber du hast sie vor mir entdeckt, das muss man dir lassen.«
»Jahre eines harten Lebens, junger Freund«, erwiderte Edmund und schüttelte den Kopf. »Jahre eines harten Lebens. Manche Angewohnheiten bleiben einem für immer.«
»Du wirst Leibwächter brauchen«, sagte Rachel.
»Jo«, erwiderte Talbot grimmig. »Aber die gute Nachricht ist, dass es jemanden gibt, der mich nicht mag.«
»Das soll eine gute Nachricht sein?«, fragte
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