Die Nanokriege - Die Sturmflut
von ihm, stolperte ein paar Schritte, trat die Tür mit dem Absatz zu, stolperte erneut und zog ihre Uniformbluse aus. »Was hältst du davon ?«
»Was?«, fragte Herzer und sah zu Boden. Es sah … wirklich nicht sehr bequem aus.
»Die da!«, sagte Van Krief und zerrte an ein paar Knöpfen an ihrem Hemd, gab es dann auf und riss das Hemd auf. »Die da!«, sagte sie noch einmal und deutete auf ihre Brüste.
»Rosa Brustwarzen«, murmelte er, ging auf die Knie und rutschte auf sie zu, bis er die Wange an ihren Bauch legen konnte. »Recht viel schlimmer kann es ja nicht kommen …« Er hatte sie gerade auf den Bauch geküsst, als es an der Tür klopfte.
»Okay, es kommt also noch schlimmer«, sagte er, packte einen Bettpfosten und zog sich daran in die Höhe.
Van Krief war wieder in ihren Uniformrock geschlüpft, aber das zerrissene Hemd war nicht zu verbergen. Herzer sah zu ihr hinüber und zuckte dann die Achseln, während er die Tür öffnete.
»Herzer?«, fragte Rachel an den Türstock gelehnt. »Hast du eine eigene Toilette?«
»Ja.«
»Gut, dann werde ich mich jetzt dort übergeben«, erwiderte Rachel, stieß sich vom Türstock ab und blieb ruckartig stehen, als sie Van Krief sah.
»Oh«, machte Rachel und blinzelte ein paarmal wütend.
»Wir haben gerade darüber ge-ge-gesprochen …«, lallte Van Krief.
»Wir haben gerade darüber gesprochen, dass wir keinen Sex haben werden«, fuhr Herzer fort und hielt dem Fähnrich den Mund zu. »Und jetzt wird diese junge Dame, die auch meine Untergebene ist, sich so lange an der Wand abstützen, bis sie in ihr Zimmer und ihr keusches Bett kommt, und ich werde in einem Zustand völliger Trunkenheit zusammenbrechen. Und du wirst dich übergeben.«
Zumindest hatte er all das sagen wollen. Heraus kam freilich nur »Wuba, uba, mup …«
Und das war der Punkt, an dem die vielen, vielen Gläser Rum schließlich ihre Wirkung taten und die Schwerkraft zu ihrem Recht kam.
Als Herzer die Augen aufschlug, war das Allererste, was ihm mit absoluter Klarheit bewusst wurde, dass er nicht alleine im Bett war.
An den Abend zuvor erinnerte er sich nur zu deutlich. Bis hin zu dem Punkt, dass Rachel und Van Krief in seinem Zimmer gewesen waren. Ganz besonders der Augenblick, als ihm klar geworden war, dass sie beide in seinem Zimmer gewesen waren.
Und jetzt war da jemand in seinem Bett.
Rachel … also, Rachel wäre nicht schlimm. Mit Rachel konnte er leben. Er würde überrascht sein, aber nicht auf unangenehme Weise. Aber gerade im Hinblick auf diese Überraschung, in Anbetracht nämlich der Tatsache, dass ihr Interesse an ihm als Mann anscheinend gleich null war, war die Wahrscheinlichkeit viel größer, dass es Van Krief war. Und das wäre … schlimm. Er versuchte bei dem Gedanken an den letzten Abend nicht zu stöhnen. Davonlaufen konnte er nicht, in die Legion eintreten auch nicht, da er ihr ja
bereits angehörte. Vielleicht eine Farm gründen und sich dort einen großen Stein suchen, unter dem er sich verkriechen konnte. Dies war ein Vergehen, für das man vor ein Kriegsgericht kam, verdammt noch mal! Es war noch gar nicht lange her, dass er Bootsmann Lenice für weniger sozusagen den Wölfen zum Fraß vorgeworfen hatte.
Und er konnte sich nicht daran erinnern, etwas getan zu haben!
Tatsächlich argwöhnte er nach diversen Anzeichen, selbst in Anbetracht seiner vollen Blase, dass er überhaupt nichts getan hatte. Nicht, dass das etwas zu sagen gehabt hätte.
Scheiße. Höchste Zeit herauszufinden, ob er einen wütenden Boss oder einen sehr wütenden Boss haben würde.
»Hi, Lover«, flötetete Bast, als er sich zur Seite wälzte.
»Bast! Nicht, dass ich nicht erfreut wäre, dich zu sehen …« sagte Herzer, als er aus dem Bad kam. Er griff sich mit beiden Händen an den Kopf und stöhnte, ehe er fortfuhr. »Aber … wie bist du hier reingekommen? Dieser ganze Bau sollte doch von Wachen umgeben sein.«
»Bin ich etwa nicht Bast?«, fragte die Waldelfe und glitt aus dem Bett. Die Elfe war nicht einmal einen Meter fünfundzwanzig groß und perfekt geformt, mit langem, lockigem, rabenschwarzem Haar, hohen, festen Brüsten und einem gelenkigen Körper, der aber allem Anschein nach nicht sonderlich muskulös war. Sie war nackt, ihr Standardkleidungsstück für Winter wie Sommer, ein Lederbikini, lag neben dem Bett auf dem Boden. Sie hatte den Körper einer Vierzehnjährigen und häufig auch die entsprechende Persönlichkeit, aber Herzer wusste, dass sie über
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