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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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ihm mit einem verkniffenen Lächeln ins Wort. »Ein toxisches Schwermetall. «
    »Hat mein Vorgänger …?«, fragte der Mann und blickte verblüfft auf.
    »Ich habe in meinem Labor sämtliche Kosmetika auf ihre Zusammensetzung geprüft«, erwiderte Megan. »Und sein Rot habe ich aus genau diesem Grund abgelehnt. Auch das spricht gegen ihn, abgesehen vom Preis. Freut mich zu hören, dass du es nicht benutzt. Und ein anderes Rot hoher Qualität gibt es nicht?«
    »Sagen wir besser, es gibt keines, das nicht toxisch wäre«, meinte der Mann und verzog dabei das Gesicht. »In stärkerem oder schwächerem Maße. Mein Labor arbeitet an einem Rot auf Petroleumbasis. Wir wissen, dass es so etwas einmal gegeben hat, aber ich habe bis jetzt keine Unterlagen darüber gefunden, wie man es herstellt. Und selbst
wenn wir die fänden, gehen wir davon aus, dass es Metallspuren enthalten würde.«
    »Es gibt aber doch rote Farben, die zum Färben von Stoffen benutzt werden«, meinte Megan und zeigte auf ihr Top aus grellroter Seide.
    »Doch die Leute, die diese Farben benutzen, schweigen sich darüber aus, was sie verwenden.« Der Händler grinste. »Außerdem eignen sich einige leuchtend rote Farbstoffe, die man für Kleidung verwenden kann, nicht für Kosmetika. Der Kontakt mit Kosmetika ist … intimer. Flüchtige Bestandteile werden durch die Haut übertragen. Deshalb waren die Tests früher auch so streng.«
    »Ich brauche nur leider ein Rot«, sagte Megan und runzelte die Stirn. »Wenn du bereit bist, einige deiner Herstellergeheimnisse preiszugeben, wäre ich bereit, selbst gewisse Experimente anzustellen. Nicht für die Herstellung; die Mädchen brauchen viel mehr, als ich herstellen könnte.«
    »Verstehe.« Der Händler nickte und grinste. »Wir werden weiter daran arbeiten. Es gibt da einige neue Mixturen«, fuhr er fort und zog eine Probe aus seinem Koffer. »Wir arbeiten mit einigen der weniger toxischen Materialien und sind bemüht, eines zu finden, das sich eignet. Aber du wirst verstehen, dass ich wirklich nicht jemanden vergiften möchte, der mit Paul Bowman … befreundet ist.«
    »Das ist verständlich.« Megan lächelte und öffnete den Lederbehälter. Der Mann hielt ihr einen Handspiegel hin, als sie sich etwas von dem Rouge auf die Wange strich und dann die Farbe prüfend musterte. »Ja … schon besser. Fast richtig. Wie sieht es mit Lipgloss aus?«
    »Das ist wesentlich einfacher«, erwiderte der Mann. »Wenn man Gelb hinzufügt, bringt das das Rot besser heraus. Das Gelb hat Spurenbestandteile von Blei. Aber unsere Testsubjekte haben keine nachweisbaren Nebenwirkungen festgestellt.«

    »Testsubjekte?«, fragte Megan vorsichtig.
    »Wir erproben alle Kosmetika zuerst an Tieren«, erwiderte der Händler mit einem Achselzucken. »Anschließend benutzen sie Angestellte. Wir zwingen sie nicht dazu. Und keiner unserer Kunden hat sich bisher beklagt. So weit, so gut.«
    »Gibt es denn einen großen Markt?«, fragte Megan und legte auf der anderen Wange Rouge auf, während der Mann eine Glossprobe zum Vorschein brachte.
    »Der wächst ständig«, gab der Händler zu. »Aber ihr … würdet nach dem, was du angedeutet hast, ein wichtiger Kunde sein.«
    »Wir brauchen eine ganze Menge Kosmetika.« Megan seufzte und machte dann eine Schnute, um das Lipgloss aufzutragen. Das war echtes Rot.
    »Jetzt wieder, nach allem was ich gehört habe«, sagte der Mann vorsichtig.
    »Oh, so oft ist Paul nicht hier«, sagte Megan und blickte vom Spiegel auf. »Aber er taucht plötzlich und ohne jede Vorankündigung auf. Also benutzen die Mädchen unabhängig davon täglich Kosmetika. Und sie bemühen sich ständig um den richtigen ›Look‹, der ihm besonders gefällt. Haremspolitik.«
    »Ja«, meinte der Mann verlegen.
    »Du darfst das Wort ruhig benutzen«, erwiderte Megan mit einem schwachen Lächeln. »Wir tun das auch.«
    »Ganz wie du wünschst«, nickte der Händler. »Ich kann ab Ende der Woche liefern. Meine Preise sind also akzeptiert? «
    »Ja, das sind sie«, nickte Megan. »Viel besser als die deiner Wettbewerber.«
    »Meine Wettbewerber verfügen weder über meine Quellen noch über meine Geschäftstüchtigkeit«, erklärte der Händler mit einem selbstbewussten Grinsen. »Zum Thema
›Look‹. Ich habe ein paar Angestellte, Frauen, die Schminkkurse abhalten. Wäre es möglich …?«
    »Höchst unwahrscheinlich«, meinte Megan und zog einen Schmollmund. »Ich musste Paul ganz schön unter Druck setzen, bis er mir

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