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Die Nanokriege - Die Sturmflut

Die Nanokriege - Die Sturmflut

Titel: Die Nanokriege - Die Sturmflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John; Heinz Zwack Lit. Age. Franz; Ringo Vohwinkel
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die unheimliche Fähigkeit, plötzlich irgendwo aufzutauchen; Herzer hatte sie trotz seines scharfen Gehörs nicht herankommen hören. Und sie ging nicht einfach; er hatte schon mit eigenen Augen gesehen, wie sie sich zehn Meter aus der Takelage fallen ließ und völlig lautlos auf Deck landete.
    »Das leuchtet ein«, sagte Karcher.
    »Signal von der Flotte«, rief der Signalgast. »Für Luftoperation bereithalten Halsen.«
    »Major Sassan, klar zum Halsen in den Wind«, befahl Karcher, sprang mit einem scheinbar unmöglichen Satz in die Höhe und schwang sich zurück zur Flugkontrolle. Solche
Bewegungen hatte Herzer bis zur Stunde nur noch bei Bast gesehen. Er fragte sich, wie viele Katzengene wohl in den Waldelfen stecken mochten.
    Als die Flotte in den Wind halste, begannen die Träger ihre Drachen zu starten. Joanna war eine der Ersten in der Luft und stieg schneller hoch als die Flugdrachen, die sich in einer trägen Acht über dem Träger formierten.
    »Kommt rauf«, signalisierte sie, »hier oben ist es schön.«
     
    Falls Edmund geglaubt hatte, auf See seinen Bürokram erledigen zu können, hatte er sich getäuscht; Kurierboote waren billig.
    »Shar, das ist doch Wahnsinn«, sagte Edmund, als der Admiral den Raum betrat und sein Barett auf den Schreibtisch warf. Er trug eine schwere Tasche, die er jetzt absetzte.
    »Und dabei siehst du all den Kram gar nicht, den ich dir fern gehalten habe«, stellte Shar fest. Der Admiral und sein Stab hatten die für Edmund bestimmte Post »gefiltert«. Edmund hatte sich vergewissert, dass sie auch wussten, was auszufiltern war , aber der Rest war immer noch eine schwere Last.
    »Ich weiß, ich sehe das, was ihr mir nicht fern halten konntet«, knurrte Edmund. »Da sind Anfragen vom Kongress mit der Bitte, Dinge aufzuklären, über die wir uns schon vor einem Monat geeinigt hatten. Das Marinebüro möchte wissen, weshalb wir schwereres stehendes Gut bestellen. Als ich es ihnen erklärte, haben die fast durchgedreht. «
    »Ich weiß, die wollen nicht, dass wir die Rahen mit den Flugdrachen belasten«, sagte Shar. »Das behindert auch die Segelmanöver ein wenig. In einem Sturm könnte das Probleme bringen.«
    »Die Silverdrakes können in einem Sturm nicht dort oben hängen «, stellte Edmund fest.

    »Stürme kommen manchmal schnell auf«, erklärte Shar. »Wenn ich einen Vorschlag machen darf, dann schick ihnen doch Wellingtons Antwort.«
    »Wellingtons Antwort?«, fragte Edmund.
    »Was, du hast nie von Wellingtons Antwort im Spanienfeldzug gehört?« Der Admiral schmunzelte.
    »Nein«, gab Edmund zu. »Ich weiß eine ganze Menge über Wellington, das war ein großartiger Soldat, und einige seiner Zitate hat man im Laufe der Jahrhunderte ziemlich verdreht. Aber seine ›Antwort‹ kenne ich nicht. Raus damit. «
    »Im Grunde genommen hat er dem Oberkommando eine Nachricht etwa in dem Sinne geschickt, dass man ihm zu viele dumme Fragen stelle. Besonders zu Nachschubthemen. ›Ich kann Schlachten gewinnen oder Nägel zählen, aber nicht beides.‹«
    »Ha!«, prustete Edmund los. »Okay, such mir das Original raus. Ich werde das zitieren, mit Kopie an den Streitkräfteausschuss, diesen Verein von Schwachköpfen, das Marinekommando, das Marinebüro und Sheida. Danke. Was ist in der Tasche?«
    »Nach letzten Nachrichten hat die Flotte des Neuen Aufbruchs noch nicht abgelegt, stimmt’s?«, fragte Shar und zog ein undefinierbares großes Gebilde aus Metall heraus. Es hatte an einer Seite eine Skalenscheibe, an der anderen eine kompliziert wirkende Klammer.
    »Nee. Wie es aussieht, sind die noch nicht so weit wie wir. Dem Himmel sei Dank für Ennesby und Trahn.«
    »Also, das hier sollte unsere Chancen ein wenig steigern, das ist Evans letztes Wunderwerk.« Chang drehte ein wenig an der Scheibe und stellte den Apparat dann so auf den Tisch, dass die Scheibe nach oben wies. Ein paar Augenblicke später sprang ruckartig ein großer Stachel heraus.
    »Was pieksen wir denn damit an?«, fragte Edmund und
betastete die Spitze. Sie war hohl. »Und was verspritzen wir?«
    »Wir pieksen Schiffe an«, grinste Shar. »Und verspritzen konzentrierte Säure. Der Stachel bohrt sich ins Holz und verspritzt unter Druck Säure. Wenn der Stachel die Schiffswand nicht ganz durchdringt, sorgt die Säure dafür, dass ein großes Loch entsteht. Wenn das im Bereich der Bilgen geschieht, wird die Säure ein genügend großes Loch brennen, dass das Schiff mit einigem Glück sinkt. Zumindest muss es ins

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