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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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in die Hüften gestemmt. »Vielleicht in irgendeine Grube.«
    »Lieber Himmel, dein Flirt mit dem Gesetz hat dich aber auch gar nichts gelehrt, was?«, stieß Davy wütend hervor. »Wir können ihn nicht in eine Grube schaffen. Und diesen verdammten Duschvorhang müssen wir auch loswerden.«
    Er drehte sich zu Sophie um. »Ich nehme an, Harvard kennt den Vorhang.«
    »Ziemlich genau sogar«, antwortete Sophie. »Er hat sich mit dem Schimmel unterhalten. Wes kennt ihn übrigens auch. Er hat den Brausekopf montiert.« Wieder sah sie auf das Bündel hinab und versuchte, die Situation weniger irreal zu sehen, aber dort lag ohne jeden Zweifel eine Leiche, eingehüllt in diesen ekligen Duschvorhang, von dessen Fischen der Regen abperlte. Vincent Price hätte hier sein sollen. »Vielleicht hatte Zane ja auch einfach einen Herzinfarkt. Wir könnten ihn in die Notaufnahme bringen.«
    »Ja, tolle Idee«, meinte Davy spöttisch. »Abgesehen davon, dass er kalt ist. Er ist ganz offensichtlich tot. Sie werden sich wundern, warum wir das nicht bemerkt haben.« Er schüttelte den Kopf angesichts der Dummheit seiner Schwester und strafte sie durch den strömenden Regen mit vernichtenden Blicken. »Generationen von Dempseys müssen sich euretwegen im Grabe umdrehen.«
    »Wahrscheinlich sind sie viel zu sehr damit beschäftigt, in der Hölle zu schaufeln«, schnappte Sophie zurück. »Okay, ich bin dagegen, den Körper irgendwo anders hinzuschaffen, wirklich dagegen. Und ich bin absolut dagegen, Lügen gegenüber... den Leuten zu erzählen.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Amy sie an. »Sophie, ich brauche deine Hilfe. Wie kannst du -«
    »Halt die Klappe, Amy«, fiel Davy ihr ins Wort. »Du hast Recht, Soph. Du bist endlich dabei, dir ein eigenes Leben aufzubauen, und wir kommen daher und vermasseln dir alles, indem wir dich überreden wollen, den Bürgermeister zu belügen. Geh wieder ins Haus, wir hätten dich nicht in diese Sache hineinziehen sollen.«
    »Warte einen Moment«, bat Amy.
    »Sie hat nicht einmal ein Motiv«, meinte Sophie zu Davy. »Wir könnten ihnen sagen, dass -«
    »Zane hat jeden belabert, den Film zu konfiszieren«, sagte Amy. »Als er noch lebte, hat er alles versucht, um dieses Projekt zu durchkreuzen, und das wird er nun, da er tot ist, nicht mehr tun. Ich werde dieses Video zu Ende drehen. Ich schaffe ihn weg.«
    »Geh wieder rein, Sophie«, wiederholte Davy. »Ich kümmere mich darum.«
    In Ordnung. »Nimmst du den Kopf oder die Füße?«, fragte Sophie.
    »Bist du sicher?«, wollte Davy wissen.
    Sophie nickte. »Ich halte das zwar für einen Fehler, aber ich will verdammt sein, wenn ich euch damit alleine lasse. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt für einen Familienzwist.«
    »Wenn du mich fragst, ist es genau der richtige Zeitpunkt«, meinte Davy. »Amy, hol Zanes Wagen und fahr ihn so nahe wie möglich an die Bäume heran.« Nachdem sie sich durch die Pfützen auf den Weg gemacht hatte, sagte Davy: »Sie wird es in L.A. nicht schaffen.«
    »Schön, dass du meine Ansicht teilst«, sagte Sophie, »aber können wir uns später darum kümmern, wenn wir die Leiche losgeworden sind?«
    Nachdem sie Zane in den Kofferraum bugsiert hatten, meinte Davy: »Okay, wohin?«
    »An irgendeinen Ort, wo sie ihn schnell finden«, schlug Sophie vor und suchte Schutz vor dem Regen. »Ich werde kein Verbrechen decken, falls dies eines sein sollte.«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass es eines ist«, sagte Davy. »Wir brauchen einen dunklen Ort mit einem Haufen Leute. Gibt es in Temptation ein Plätzchen für Stelldicheins?«
    »Oh nein, nicht dort«, stöhnte Sophie, doch Amy meinte: »Das ist perfekt. Ich fahre.«
    Falls Rachel noch entfernt daran gedacht haben mochte, zu Rob zurückzukehren, war damit nach den anderthalb Stunden Schluss, die sie mit ihm im Wagen auf dem Parkplatz hinter der Taverne verbracht hatte, während der Regen auf das Autodach prasselte.
    »Weißt du, Rachel«, sagte er, »wir sind nicht mehr zusammen.«
    »Ja, das weiß ich«, antwortete sie. »Ich will dich auch gar nicht. Aber Zane war so schrecklich -« Sie nahm noch einen großen Schluck von dem Scotch, den Rob ihr gebracht hatte, und wünschte sich zum tausendsten Male, dass Leo noch in der Stadt wäre.
    Stirnrunzelnd sah Rob sie an. »Ich habe immer noch nicht kapiert, was eigentlich passiert ist.«
    »Ich ging nach draußen hinter das Haus, um dich zu treffen, und da war er«, erklärte Rachel. »Er schwankte und begann, mich zu

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