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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sein.«
    »Ich habe ihn umgebracht«, sagte Rob.
    »Clea wird dir so dankbar sein«, erwiderte Rachel.
    Im grünen Licht des Armaturenbretts sah sie, wie Robs Gesichtsausdruck von Panik gemischt mit Entsetzen zu Panik gemischt mit Nachdenklichkeit umschlug.
    »Na also, geht doch«, sagte sie. »Du musst immer die positiven Seiten im Leben sehen.«
    Um halb zwölf lag Phin in seinem Bett, starrte die Decke an, lauschte dem prasselnden Regen und wartete darauf, dass Sophie ihn anrief, als das Telefon klingelte. Er nahm ab und sagte: »Wenn das eine Entschuldigung sein soll, solltest du besser nackt sein.«
    »Das ist keine Entschuldigung«, antwortete Wes. »Ich bin in der Taverne. Pete Aleott hat gerade Zane Black überfahren.«
    »Ach du Scheiße«, meinte Phin. »Ich nehme an, Zane war zu betrunken, um auszuweichen.«
    »Zu tot«, erwiderte Wes. »Offenbar ist er zuerst ermordet worden. Ed leitet bereits eine Voruntersuchung ein und veranlasst morgen eine Autopsie.«
    »Wir treffen uns im Krankenhaus«, sagte Phin. »Vielleicht kommt Ed ja zu dem Schluss, dass Zane an einem Herzinfarkt gestorben ist.«
    »Damit würde ich nicht rechnen«, meinte Wes. »Er hat eine Kugel im Rücken.«
    Tot sah Zane gar nicht gut aus. Mit aufgesperrtem Mund lag er feucht, teigig und gequetscht auf Eds Tisch im unerbittlichen Licht der Neonröhre.
    »Er trug dein Sweatshirt mit Aufdruck«, erklärte Wes Phin, als dieser hereinkam.
    »Das kann er behalten«, meinte Phin.
    »Eine Menge Leute konnten diesen Kerl nicht ausstehen«, ließ sich Ed von der anderen Seite des Tisches vernehmen.
    »Keiner konnte ihn ausstehen«, sagte Phin. »Aber ich denke nicht, dass jemand ihn umgebracht hat, nur weil er ein Arschloch war.«
    »Schreiben Sie mit, Duane?«, fragte Ed, und Wes‘ Hilfssheriff nickte. »Fangen wir oben mit dem Kopf an. Hier haben wir eine Kontusion an der linken Schläfe mit Holzfragmenten darin.«
    »Jemand hat ihn mit einer Keule erschlagen?«, fragte Wes nach. »Was ist mit der Kugel?«
    »Dazu später.« Ed wies auf Zanes Augen. »Außerdem hat ihn jemand mit Chemikalien angesprüht. Seht ihr die roten Flecken rund um seine Augen? Wahrscheinlich Tränengas, aber es kann auch etwas anderes sein.«
    Tränengas. Sophie.
    »Und sein Hals weist Blutergüsse auf, dort, wo jemand versucht hat, ihn zu erdrosseln«, fuhr Ed fort.
    »Das könnte ich gewesen sein«, meinte Phin. »Aber danach lebte er noch.«
    Ed bedachte ihn mit einem Blick voll der Verachtung, die er verdiente. »Ich dachte, diese Temperamentsausbrüche hättest du überwunden.«
    »Er hat mich provoziert«, rechtfertigte sich Phin.
    Ed nickte und fuhr fort. »In seiner Schulter befindet sich eine durch eine Kugel verursachte Eintrittswunde, durch eine Zweiundzwanziger, die offenbar von hinten und unten aus nächster Nähe abgefeuert wurde.«
    »Aus nächster Nähe? Jemand hat ihn mit einem so kleinen Schießeisen in die Schulter geschossen?« Ungläubig schüttelte Phin den Kopf. »Warum? Um seine Aufmerksamkeit zu erregen?«
    »Außerdem haben wir hier mehrere Schnitte und Kratzer auf seinen Armen und Händen«, kam Ed zum Schluss. »Und sein Knöchel ist geschwollen. Sieht aus wie eine schlimme Verstauchung.«
    »Das ist absolut nicht lustig«, meinte Wes.
    »Nein, aber wahr«, erwiderte Ed. »Und hier ist noch etwas, was dir nicht gefallen wird: Nichts davon hätte ihn umgebracht. Aber er war eindeutig schon tot, als Pete und noch jemand ihn überfuhren.«
    »›Noch jemand‹?« Wes sah entgeistert aus.
    »Sieht für mich nach zwei verschiedenen Reifenspuren aus, von Pete‘s LKW und einem weiteren Wagen.«
    »Und was also hat ihn nun umgebracht?«, wollte Phin wissen. »Die Kombination all dieser Verletzungen?«
    »Ich werde morgen eine Autopsie durchführen«, sagte Ed. »Aber angesichts des Zustandes seiner Kleidung würde ich momentan auf Ertrinken tippen.«
    Wes sah ihn missmutig an. »Guter Witz.«
    »Nein. Seine Kleidung ist völlig durchnässt. Er hat einige Zeit im Wasser gelegen.«
    »Es regnet in Strömen draußen«, gab Phin zu bedenken.
    »Nein«, widersprach Ed, »er war unter Wasser und nicht nur dem Regen ausgesetzt.«
    »Fluss oder Badewanne?«, wollte Wes wissen, und Ed meinte: »Bin ich ein Hellseher? Nach der Autopsie kann ich vielleicht Näheres sagen, aber definitive Aussagen werden erst möglich sein, wenn ich den Laborbericht habe.«
    »Das wird mindestens bis Montag dauern«, meinte Wes finster. »Wegen des Labor Day wahrscheinlich sogar

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