Die Naschkatzen
offenbar nicht sehr helle. So wie er aussah, brauchte er das auch nicht zu sein. Nur, dass er eines Tages nicht mehr so aussehen würde und dann ein zweiter Frank wäre.
»Ich glaube, Clea packt gerade oben ihre Sachen«, sagte Amy zu ihm, doch in diesem Moment kam Clea, zum Filmen bereit, in ihrem rotweißen Kleid die Treppe herunter und lächelte Rob an, als sie ihn erblickte.
»Hallöchen«, sagte sie, und er sprang so hastig von der Couch auf, dass er Rachel dabei einen Hieb mit dem Ellbogen versetzte.
»Du siehst toll aus«, stotterte er.
»Also machen wir den Film doch?«, wollte Amy wissen.
»Natürlich«, antwortete Clea und ging mit Rob auf die Veranda hinaus, um ihren Ehemann zu peinigen.
Zeig‘s ihm , dachte Sophie und verabscheute Zane mehr als je zuvor in ihrem Leben.
Eine Stunde später begann in Sophie Ärger aufzusteigen angesichts all dieser gestörten Egozentriker in dem staubigen Vorgarten. Georgia flirtete unverhohlen mit Zane (wobei sie Frank im Auge behielt), während Zane unverhohlen mit Rachel flirtete (und dabei Clea im Auge behielt) und Rachel ihm aus Höflichkeit nicht zu verstehen gab, was für ein Arschloch er doch war.
Frank beschwatzte während der ganzen Zeit Clea mit dummem Zeug, die wiederum unverhohlen mit Rob flirtete und nichtsdestotrotz alle anderen im Auge behielt, um sich zu vergewissern, dass sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Sophie bereitete das Kopfschmerzen, Amy aber filmte alles mit Begeisterung, einschließlich einiger Kurzaufnahmen des nun knallroten Wasserturms. »Er sieht aus wie ein Lippenstift mit Brustwarze«, meinte sie zu Sophie. »Sehr weiblich.« Sophie schaute zu Clea und sagte: »Ich habe für einige Zeit genug von ›Weiblichkeit‹« und ging ins Haus.
Den Hund zu ihren Füßen, setzte sie sich an den Küchentisch und versuchte, an der phallischen Version zu arbeiten, aber Zanes Worte unterbrachen ihre Gedanken immer wieder.
»Sie wirkt geschlechtslos « , hörte sie Zane erneut sagen und dachte: Du Hurensohn, ich hin nicht geschlechtslos . Gut, mochte sie auch nicht aufregend sein, aber geschlechtslos war sie nicht. Zane sollte mit Phin sprechen, ja, das sollte er tun.
Aber was würde das schon beweisen? Wie Phin in der Nacht zuvor betont hatte, hatte er die ganze Arbeit geleistet. Sie hatte sich nicht gerade hemmungslos gezeigt. Sie war vielmehr enthemmt worden.
Was nicht bedeutete, dass sie nicht hemmungslos oder sexy oder aufregend sein konnte. Wenn sie recht darüber nachdachte, war Temptation genau der richtige Ort, um mit dem Teufel zu tanzen.
Die Vorstellung vom Teufel ließ sie an Phin denken, und der Gedanke an Phin gab ihr Sicherheit. Jetzt wusste sie, was zu tun war. Zur Hölle mit Zane, sie würde sich Phin vorknöpfen. Und aufregend sein.
Sie stand auf, um Brandon anzurufen und ihm zu sagen, dass es endgültig aus war, aber sie erreichte erneut nur seinen Anrufbeantworter. Nun, dann würde sie eben erst an einer aufregenden Sexszene arbeiten und ihn später anrufen.
Zwei Stunden mühevoller Kreativität später hatte sie vier Mal versucht, Brandon anzurufen, und sechs Mal die Worte auf dem Bildschirm gelöscht, weil sie sich so albern anhörten, was verdammt noch mal bewies, dass Zane Recht hatte. Zudem war die Temperatur um mindestens zehn Grad gestiegen, und nun badete sie in ihrem eigenen Schweiß. Sogar der Hund hatte sich auf den Rücken gerollt und hechelte heftig. Sophie las die Worte auf dem Bildschirm und dachte, Und das ist das einzige Gehechel in diesem ganzen Müll , bevor sie alles wieder löschte.
Das Problem war, dass sie versuchte, eine Liebesszene zu schreiben und gleichzeitig damenhaft zu bleiben.
Das war schier unmöglich. Sobald sich der Gedanke den Weg ins Bewusstsein bahnte, dass das Verfassen von Sexszenen billig und abstoßend war, erstarrte jegliche Phantasie, und man brachte nur langweiligen Mist zu Papier. Es war so ähnlich wie beim Sex selbst. Entweder gab man alles dabei oder es war die Plackerei nicht wert.
Was vermutlich der Grund war, warum der Sex, den sie. bisher gehabt hatte, meistenteils die Plackerei nicht wert gewesen war.
Sie lehnte sich zurück und starrte die Wand an, während sie diesen neuen Gedanken erwog. Die Kirschen schienen sie erneut zu verspotten. Offensichtlich hatten sie noch nicht die guten Neuigkeiten vernommen, dass sie Äpfel waren.
»Amy hat angerufen und mir gesagt, dass du die hier brauchst«, sagte Phin hinter ihr, und Sophie zuckte auf dem Stuhl
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