Die Naschkatzen
gefällt«, sagte Phin und ging, nicht mehr ganz so selbstgefällig wie zuvor.
Sophie widmete sich wieder ihrem Notebook. Sie sollte doch in der Lage sein, all diese heißblütigen Gefühle in sinnvolle Bahnen zu lenken. Konzentrier dich› ermahnte sie sich und machte sich daran, die Sexszene neu zu schreiben.
Um sieben Uhr legte sie voller Verzweiflung ihren Kopf auf den Küchentisch. In dieser Position fand Amy sie wenige Minuten später vor.
»Klappt‘s nicht?«, erkundigte sie sich. »Mach dir nichts draus. Ich habe Phin gefragt, ob er heute Abend nach der Taverne den Abfluss in der Küchenspüle reparieren kann. Wenn du ihn erst mal in der Küche hast, kann es doch nicht mehr so schwer sein, ihn nach oben zu locken?«
»Ich locke niemanden.«
»Konzentrier dich, Sophie«, meinte Amy. »Du wirst heute Abend deine schlechtere Hälfte wieder sehen. Was wirst du deshalb unternehmen?«
»Ich habe keine Ahnung.« Sophie dachte an Phin und errötete ob ihrer hitzigen Empfindungen. »Vielleicht wird er wie beim letzten Mal einfach das Kommando übernehmen. Die Erde wird erbeben, und dann werden wir beide zwar wunderbar verschwitzt, aber immer noch frisch frisiert sein.«
»Du willst gar keinen Sex haben«, meinte Amy. »Du willst Filmsex.«
Sophie dachte darüber nach. »Nein, ich will Sex. Ich habe den ganzen Tag versucht, Brandon zu erreichen, um die Sache endgültig zu beenden, damit ich mich dem Bürgermeister heute Nacht ohne schlechtes Gewissen hingeben kann, aber er nimmt nicht ab.«
»Er kennt dich zu gut«, sagte Amy. »Er weiß, dass du ihn nicht betrügen willst. Wenn er dir also keine Gelegenheit bietet, ihm den Laufpass zu geben, bleibt dir nichts anderes übrig, als treu zu sein.«
»Ich muss nicht treu sein.« Wieder dachte Sophie an die bevorstehende Nacht und begann, Zweifel zu hegen. Schließlich würde es bedeuten, die Kleider vor einem nahezu völlig Fremden auszuziehen.
»Aber wahrscheinlich werde ich es ohnehin sein. Ich mache keine eindeutigen Angebote, und ich denke nicht, dass der Bürgermeister von selbst aus aktiv wird. Er ist nicht der aggressive Typ. Der einzige Grund, warum er letzte Nacht einen Versuch startete, war, dass wir ziemlich verdorbene Gespräche führten.«
»Dann tu das doch wieder«, riet Amy.
»Ich glaube nicht, dass ich das kann«, sagte Sophie und besah sich die Bescherung auf dem Bildschirm. »Ich kann noch nicht mal verdorben schreiben.«
»Das ist ganz leicht. Sag einfach, ›Fick mich‹. Den Rest wird er übernehmen.«
»›Fick mich‹.« Sophie versuchte sich vorzustellen, das zu Phin zu sagen. Es klang so gar nicht nach ihr. »Ich werde mir etwas anderes einfallen lassen.«
»Der direkte Weg ist der beste«, sagte Amy. »Fang an mit ›Fick mich‹ und schreib die Szene.«
Oh, klar , dachte Sophie. Wieder fiel ihr Zane ein. Die langweiligste Frau, die er kannte, soso. Ihre Gedanken drifteten zum Steg ab. Und zu Phin. Wieder spürte sie die Glut in sich aufsteigen. Fick mich. »Fick mich«, versuchte sie es laut.
»Na also, geht doch«, ermunterte Amy sie.
»Fick mich«, sagte Sophie wieder und ging nach oben, um zu üben, während sie sich Cleas rotes Kleid anzog.
6
Um neun Uhr an diesem Abend saß Phin Wes gegenüber auf der Bank in der Nische und beobachtete Sophie, die mit dem Rest der Farmleute beengt an einem Tisch stand. Sie sah so verführerisch aus wie immer.
»Amy steht dort drüben«, sagte Wes. »Sollen wir nicht -«
»Nein«, sagte Phin, ohne den Blick von Sophie zu lösen. »Sobald Amy merkt, dass sie dich braucht, wird sie schon herkommen, und wir müssen uns nicht mit Frank und Georgia herumschlagen. Allerdings kann das, da du ihr den Brausekopf ja bereits besorgt hast, vielleicht noch einige Zeit dauern. Gib einer Frau niemals ein Gerät, das dich ersetzen kann. Sie wird es nutzen und dir den Rücken zukehren.«
»Sie ist verdammt nett«, meinte Wes, ohne weiter auf Phins spöttische Bemerkung einzugehen. »Außerdem ist sie witzig und schlagfertig, sie sagt direkt, was sie will. Ich mag sie.«
»Versuche, an etwas anderes zu denken«, riet ihm Phin.
»Ich war heute Nachmittag bei Stephen Garvey«, sagte Wes folgsam. »Er meinte, er würde sich um den Wagen der Dempseys kümmern, um negative Publicity vor der Wahl zu vermeiden. Er scheint zu glauben, ich hätte ihn aufgesucht, weil du mich geschickt hast.«
»Ich?« Phin sah ihn stirnrunzelnd an. »Warum sollte ich -«
»Er meinte, ihm sei klar, dass du ihm das
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