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Die Naschkatzen

Die Naschkatzen

Titel: Die Naschkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen Blick zu, die sich auf ihren Toast konzentrierte und dabei trotzig Unbekümmertheit darüber zur Schau stellte, dass sie ihr Geschäft ruiniert hatte. »Aber hier geht es um einen kurzen, nicht pornografischen Film. Er braucht keine Sexszene.« Sie versuchte, Clea die Skriptseiten zu entreißen, doch die versteckte sie hinter ihrem Rücken.
    »Sei nicht prüde, Sophie«, sagte sie. »Sex ist nicht notwendigerweise Porno.«
    Amy fiel ein: »Genau, sei nicht prüde, Sophie. Das ist vielleicht noch etwas, das Brandon bei dir ausbügeln kann, wenn du wieder in Cincinnati bist.«
    In diesem Moment schlug draußen eine Autotür zu. »Rob«, sagte Clea und entschwand durch die Tür.
    »Dann hast du also den Laden dicht gemacht«, stellte Sophie fest.
    »Ich habe dich nur von einer Last befreit«, rechtfertigte Amy sich. »Hätte ich das nicht getan, würdest du zurückgehen und versuchen, es ganz alleine durchzuziehen. Jetzt bist du frei festzustellen, was du wirklich willst -«
    »Vielen Dank«, erwiderte Sophie. »Ich will Arbeit haben. Tu mir bitte keine Gefallen mehr.«
    »Hi!« Rachel stürmte ins Zimmer, sodass Sophie vor Schreck ihren Toast fallen ließ. »Raten Sie mal, was ich gefunden habe!« Sie knallte eine Papiertüte auf den Tisch, aus der eine Tube Tapetenkleister herauskullerte und Sophies Orangensaft in Gefahr brachte. »Den Tapetenrest!« Zu Sophies Entsetzen zog sie acht Rollen alter Tapete hervor. »Als Sie sagten, Cleas Mom hätte sie zurückgegeben, vermutete ich, dass sie sie zu unserem Laden gebracht haben muss, also habe ich mich daran gemacht, die alten Bestände zu durchstöbern - und da war sie. Ist das nicht großartig?«
    Rachel sah so begeistert aus, dass Sophie zu lächeln versuchte und meinte: »Keine Frage.« Das fehlte ihr gerade noch. Eine ganze Küche voller angeschmutzter, mutierter Kirschen.
    »Moment mal«, sagte Amy und griff nach einer Rolle. »Das sind keine Kirschen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Rachel. »Auf dem Etikett der Rolle steht Apfelblütenzeit. Aber es stand auch Whipple darauf, und wie viele verschiedene Küchentapeten sollte Cleas Mom denn gekauft haben?«
    »Apfel?« Zweifelnd musterte Sophie die Wand. »Das sollen Äpfel sein? Nein, das sind Kirschen.«
    »Stimmt nicht«, sagte Amy und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen zuerst die Rolle, dann die Wand. »Es sind Äpfel. Das ist die gleiche Tapete. Die an der Wand ist nur verblasst. Aus irgendeinem Grund hat sich das Gelb in eine Art Blaurot verwandelt. Deshalb hast du sie für Kirschen gehalten.«
    »Das sind keine Kirschen?« Sophie öffnete eine Rolle und breitete sie aus. Darauf befanden sich eindeutig Äpfel. Hässliche, orangerote Äpfel, aber zweifellos Äpfel.
    »Wie auch immer«, meinte Rachel, »Sie können jetzt die ganze Küche tapezieren, und dann können Sie schreiben.«
    Sie sah so zufrieden mit sich aus, dass Sophie es nicht übers Herz brachte, sie zu enttäuschen. »Danke, das war wirklich lieb von dir, Rachel.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, sagte Rachel. »Oh, außerdem ist noch jemand gekommen.«
    »Die Coreys«, sagte Amy. »Clea hat sie gestern beauftragt, das Haus zu streichen. Du solltest sie sehen. Sie sehen aus wie Laurel und Hardy in der High School.«
    »Nein«, meinte Rachel, »die Coreys sind schon draußen. Ich meine einen anderen Typen, der gerade in einem schwarzen Porsche vorgefahren ist, als ich hereinkam. Ihn selbst habe ich nicht gesehen -«
    Sophie sank das Herz. »Zane.«
    »O nein«, meinte Amy.
    »Zane Black, der Nachrichtenmann?«, fragte Rachel. »Cool.«
    »Du musst noch vieles lernen, Rachel«, sagte Sophie und eilte zur Vorderveranda. Sophie war der Meinung, sie hätte genug von Zane Black zu sehen bekommen, als sie seine Hochzeit mit Clea gefilmt hatte. Doch nun, als er durch den von der Sonne ausgedörrten Vorgarten auf die Veranda zukam, mit dem für einen Nachrichtensprecher typischen Lächeln auf den Lippen trotz Cleas finsterem Blick, war sie verblüfft, wie sehr er Frank ähnelte. Zwar sah er besser aus und war nicht solch ein Speichellecker, aber die Ähnlichkeit war immer noch erstaunlich. »Ich beginne, hier ein Muster zu erkennen«, raunte sie Amy zu, die erwiderte: »Ja, wenn du noch Davy und Rob dazu tust, ergibt das ein Viererpack dunkelhaariger Typen, denen man nicht trauen kann.«
    »Stephanie!«, begrüßte Zane sie.
    »Sophie«, korrigierte Sophie ihn.
    »Ach ja, richtig, Sophie.« Er kam die Stufen hoch und holte tief Luft. »Es geht doch

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