Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Nebel von Avalon

Titel: Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Morgaine konnte ihn kaum verstehen. »Schlecht, weil Ihr nicht da seid, Lancelot… habt Ihr schon gehört? Wir werden vermutlich ins Gedränge kommen. Habt Ihr keine Nachricht von Bors?«
    Lancelot schüttelte den Kopf. »Das letzte, was ich gehört habe, ist, daß er König Hoells Tochter heiraten soll… ihren Namen habe ich vergessen…«, antwortete er.
    »Isotta. Sie trägt denselben Namen wie die Königin von Cornwall«, erklärte Lionel. »Aber die Hochzeit hat noch nicht stattgefunden. Hoell, müßt Ihr wissen, gehört zu den Leuten, die niemals ja oder nein sagen können. Er muß lange überlegen, ob ihm eine Verbindung mit der Bretagne oder mit Cornwall den größeren Vorteil bringt…«
    »Marcus kann Cornwall niemandem geben«, warf Gawain trocken ein. »Cornwall gehört Euch, nicht wahr, Lady Morgaine? Ich glaube mich zu erinnern, daß Uther Pendragon es bei der Thronbesteigung der Herrin Igraine gab. Deshalb habt Ihr es von Igraine und Gorlois, obwohl Gorlois' Land an Uther zurückfiel, wenn ich nichts durcheinanderbringe… Es geschah, noch ehe ich geboren war. Ihr müßt damals ein Kind gewesen sein.«
    »Herzog Marcus regiert das Land für mich«, sagte Morgaine. »Ich habe allerdings nie gehört, daß er Cornwall beansprucht. Obwohl ich weiß, man sprach einmal darüber, es wäre klug, wenn ich den Herzog Marcus oder seinen Neffen Drustan heiraten würde.«
    »Hättet Ihr es doch getan«, sagte Lionel, »denn Marcus ist ein unersättlicher Mann… seine irische Gemahlin hat ihm viele Schätze eingebracht. Ich bin sicher, er wird versuchen, sich Cornwall und Tintagel einzuverleiben, wenn er glaubt, daß er dabei wie ein Fuchs mit der Beute ungeschoren davonkommt.«
    Lancelot erklärte: »Wieviel schöner war doch die Zeit, als wir alle nichts als Artus' Gefährten waren. Ich regiere jetzt in Pellinores Land, Morgaine ist Königin von Nordwales, und du, Gawain, solltest rechtmäßiger König von Lothian sein.«
    Gawain grinste: »Ich habe weder das Talent, noch habe ich Lust, König zu sein, Vetter. Ich bin ein Krieger und würde mich zu Tode langweilen, wenn ich immer an einem Ort oder an einem Hof leben müßte. Ich bin glücklich, daß Agravain an der Seite meiner Mutter regiert. Ich glaube, die Stämme sehen das richtig… die Frauen bleiben zu Hause und herrschen, und die Männer ziehen umher und kämpfen. Ich möchte mich nicht von Artus trennen; doch zugegeben, das Hofleben habe ich langsam satt. Immerhin, ein Turnier ist besser, als ständig an des Königs Seite zu stehen.«
    »Ich bin sicher, Ihr werdet Euch durch Tapferkeit auszeichnen und Ruhm und Ehre erringen«, sagte Morgaine und lächelte ihrem Vetter zu. »Wie geht es Eurer Mutter, Gawain? Ich habe noch nicht mit ihr gesprochen.«
    Leicht boshaft fügte sie hinzu: »Wie ich höre, steht ihr neben Agravain noch ein anderer zur Seite.«
    Gawain lachte gutmütig: »Ja, so macht man das heute… du hast damit angefangen, Lancelot. Nachdem du Pellinores Tochter geheiratet hast, dachte Lamorak vermutlich, kein Ritter könne sich auszeichnen und sich einen Namen am Hof machen, ehe er nicht der Gelie…« er brach mitten im Wort ab, als er Lancelots wütendes Gesicht sah, und ergänzte hastig, »… der erwählte Ritter einer großen und schönen Königin ist. Ich glaube, es ist nicht nur Schein. Lamorak liebt meine Mutter vermutlich wirklich, und ich nehme es ihm nicht übel. Sie wurde mit König Lot verheiratet, als sie noch nicht einmal fünfzehn war. Selbst als Knabe fragte ich mich manchmal, wie sie mit ihm in Frieden leben und immer freundlich und gut sein konnte.«
    »Morgause ist wirklich freundlich und gut«, sagte Morgaine, »und mit Lot hatte sie wahrhaftig kein leichtes Leben. Vielleicht hat er sie in allen Dingen zu Rate gezogen, aber an seinem Hof lebten so viele Bastarde, daß er keine besoldeten Bewaffnete brauchte. Jede Frau, die nach Lothian auf seine Burg kam, betrachtete er als rechtmäßige Beute. Selbst mich hätte er nicht verschont, obwohl ich die Nichte seiner Gemahlin war. Bei einem König gilt das als Zeichen seiner Männlichkeit, und wenn jemand Morgause etwas Böses nachsagt, werde ich ein Wörtlein mit ihm zu reden haben!«
    Gawain erwiderte: »Ich weiß wohl, daß Ihr die Freundin meiner Mutter seid, Morgaine. Und ich weiß auch, daß Königin Gwenhwyfar sie nicht mag. Gwenhwyfar…« Aber mit einem Blick auf Lancelot zuckte der Ritter nur die Schultern, um keinen Streit heraufzubeschwören. Gareth sagte an

Weitere Kostenlose Bücher