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Die Nebel von Avalon

Titel: Die Nebel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Eid eines Gefährten hätte sie nicht mehr abgehalten. »Hör zu«, sagte sie. »Artus hat Avalon zweimal verraten. Und nur ein König aus Avalon kann über dieses Land herrschen. Ich habe immer und immer wieder versucht, meinen Bruder an den Eid zu erinnern, den er geschworen hat. Aber Artus will nicht auf mich hören. In seinem Stolz trägt er immer noch das Heilige Schwert Excalibur, das Schwert der Heiligen Insignien, und die Magische Scheide, die ich für ihn gemacht habe.« Sie sah, wie Accolon blaß wurde. »Du willst wirklich… du willst Artus stürzen?« fragte er.
    »Nein, nicht, wenn er einwilligt, seinen Schwur zu halten«, erwiderte Morgaine. »Ich werde ihm trotz allem jede Möglichkeit geben, der König zu werden, der zu sein er geschworen hat. Artus' Sohn ist für die Herausforderung noch nicht reif. Du bist kein Jüngling mehr, Accolon. Und trotz dieser Schlangen bist du zum König und nicht zum Druiden bestimmt… Also sage mir, Accolon von Nordwales, wirst du der Ritter für Avalon sein, wenn alle anderen Versuche mißlingen? Wirst du den Verräter herausfordern und mit ihm um das Heilige Schwert kämpfen?«
    Accolon holte tief Luft. »Artus herausfordern? Hast du wirklich gefragt, Morgaine, ob ich bereit bin zu sterben?« erwiderte er. »Du sprichst in Rätseln. Ich wußte nicht, daß Artus einen Sohn hat.«
    »Sein Sohn ist ein Sohn Avalons und der Beltanefeuer«, erklärte Morgaine. Sie hatte geglaubt, sich längst nicht mehr deshalb zu schämen…
Ich bin Priesterin und keinem Menschen Rechenschaft schuldig über das, was ich tun muß…
Aber sie konnte Accolon nicht in die Augen sehen. »Hör zu, und ich werde dir alles erzählen.« Schweigend vernahm er die Geschichte von der Dracheninsel und der Ereignisse danach. Aber als sie von der Flucht aus Avalon und von Gwydions Geburt sprach, drückte Accolon ihre Hand. »Er hat seine Prüfungen bestanden«, sagte Morgaine, »aber er ist jung und unerfahren. Niemand hat geglaubt, daß
    Artus seinen Eid brechen würde. Auch Artus war jung, aber er wurde zum König gemacht, als Uther Pendragon alt war und im Sterben lag. Und man suchte einen Nachfolger aus dem königlichen Geschlecht von Avalon. Jetzt strahlt Artus' Stern hell, und sein Ruhm ist groß. Selbst mit der Macht von Avalon im Rücken kann Gwydion ihm den Thron nicht streitig machen.«
    »Wieso glaubst du, daß ich Artus herausfordern und ihm das Schwert Excalibur abnehmen kann, ohne sofort von seinen Rittern in Stücke gehauen zu werden?« fragte Accolon. »Und es gibt keinen Ort auf dieser Welt, an dem ich ihn stellen könnte, denn seine Männer weichen nicht von seiner Seite.«
    »Das ist wahr«, erwiderte Morgaine. »Aber du mußt ihn nicht in dieser Welt herausfordern. Es gibt andere Bereiche, die nicht im Wirklichen liegen. In einem solchen Reich kannst du ihm Excalibur vielleicht entwenden. Er hat das Recht verwirkt, das Schwert und die magische Scheide zu tragen, die ihn schützt. Unbewaffnet ist er auch nur ein Sterblicher. Ich habe gesehen, wie Lancelot, Gawain und Gareth ihn beim Turnier besiegten. Ohne das Schwert ist Artus kein ernsthafter Gegner. Er ist ohnedies nicht der beste Kämpe, und mit Excalibur und der Scheide brauchte er das auch nie zu sein. Ist Artus erst einmal tot…«
    Morgaine gab sich Mühe, ihre Stimme fest klingen zu lassen, denn sie wußte, sie lud den Fluch des Brudermordes auf sich, den Fluch, den sie Accolon bei Avallochs Tod erspart hatte.
    »Ist Artus erst einmal tot«, wiederholte sie entschlossen, »stehe ich dem Thron am nächsten, denn ich bin seine Schwester. Ich werde als Herrin von Avalon regieren, mit dir als meinem Gefährten und Feldherrn. Ja, wenn deine Zeit gekommen ist, wirst auch du herausgefordert werden und als Königshirsch fallen… Doch ehe dieser Tag kommt, sollst du König an meiner Seite sein.«
    Accolon seufzte: »Ich habe nie daran gedacht, König zu werden. Aber wenn die Göttin es befiehlt, muß ich mich ihrem Willen beugen… und deinem. Aber ich weiß nicht, ob ich stark genug bin, von Artus das Schwert zu fordern…«
    »Ich habe nicht gesagt, daß du es ohne die Hilfe tun sollst, die ich dir geben kann. Wozu hätte ich sonst in all diesen langen Jahren die Zauberei erlernt und dich zu meinem Druiden gemacht? Es gibt eine, die größer ist als ich. Sie wird uns bei deiner Prüfung helfen.«
    »Sprichst du von den Zauberreichen?« fragte Accolon flüsternd. »Ich verstehe dich nicht.«
    Das überrascht mich nicht. Ich weiß

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