Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die neue A....- Klasse

Die neue A....- Klasse

Titel: Die neue A....- Klasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janette Laura u Barber Banks
Vom Netzwerk:
verfolgt und eingesperrt werden können. Herzlichen Dank.)
    Lieben Sie Ihren Hintern, selbst wenn er wie ein ungehorsames Kind am unteren Ende Ihrer Wirbelsäule hängt. Wenn Sie nicht nett zu Ihrer ausladenden Rückseite sind, geht dies häufig mit gesteigertem Appetit einher, sodass Sie noch dicker und fetter werden. Beinahe so, als wollte sich Ihre Kehrseite vor Ihnen und Ihren Gemeinheiten schützen. Lassen Sie das nicht zu, sondern akzeptieren Sie Ihren Hintern, und lernen Sie, ihn zu schätzen.

Mama ist an allem schuld
    Bekenntnisse eines Gründungsmitglieds von Laura Banks
    Meine Mutter, Gott hab sie selig, war gerade mal 1,58 Meter groß und haderte damit, seit ich mich erinnern kann. In der achten Klasse brachte ich es bereits auf 1,77 Meter, war also eine Riesin. Ich überragte meine Mutter und alle anderen um mich herum. Meine Größe war meine persönliche Ausführung des BFA-Kummers und -Leidens (Ich bitte zu bemerken, dass der BFA auch allegorische Bedeutung besitzen und stellvertretend für jede Form der Demütigung stehen kann). Ich war so groß, dass es schon wehtat. Sogar so groß, dass ich die Jungs in der Schule überragte. Ich war größer als meine Brüder, als mein Vater, meine Lehrer, meine Freundinnen … und meine Hosen.
    Die fiesen Kinder in der Schule beschimpften mich als Jolly Green Giant, nach dem riesigen grünen Maskottchen eines Gemüsekonservenherstellers. Das fühlte sich schlimmer an, als es sich jetzt anhören mag. In der Hoffnung, zierlicher zu wirken, legte ich mir eine grauenhafte Körperhaltung zu. Als Jugendliche glich ich einer hochgewachsenen Schildkröte aus einem Disney-Schwarz-Weiß-Comic. Meine Brust war konkav. Ich war nie sonderlich beliebt, weil ich zu groß war, um mich einzufügen. Einfügen , das ist etwas für Cheerleader. Ich hasste diese charakterlosen Geschöpfe mit ihren perfekt geformten, zierlichen Körpern und spitzen Brüsten mit dem Schul-Emblem drauf, die in der Gegend herumhüpften und den Schuljungs feuchte Träume bescherten. Sie konnten sich gegenseitig in die Luft wirbeln, Räder schlagen und
zueinanderpassende Outfits tragen. Ich fügte mich nicht in ihre Reihen ein, weil ich völlig anders aussah. Mein besonderes Hassobjekt war die erste Cheerleaderin. Aber meine XXL-Körperteile hasste ich sogar noch mehr als sie. Tief in meinem Innern wusste ich einfach, dass es viel zu viel Laura gab, um Pirouetten zu drehen.
    Meine Mom dagegen gehörte zu diesen Zierlichen, ohne etwas dafür tun zu müssen. Sie meinte, ich solle mir wegen meiner Schuhgröße (ich hatte 42) keine Gedanken machen, Jackie Kennedy hätte dieselbe gehabt. Mir leuchtete nicht ganz ein, was die Füße der einstigen First Lady mit mir zu tun hatten, ich widersprach jedoch nicht. Meine Mutter war begeistert von allem, was in irgendeiner Form mit Jackie zu tun hatte - Sonnenbrillen, Handtaschen, Figur, Füße, Ehemann.
    Meiner Erinnerung nach traten in dieser Zeit auch die merkwürdigen Essgewohnheiten meiner Mutter in Erscheinung. Ich kann es nicht als Essstörung bezeichnen, weil das meinen Vater (der noch lebt) irritieren würde, außerdem bin ich nicht mal sicher, ob es überhaupt stimmt. Jedenfalls - und das ist eine Tatsache - wurde meine Mutter im Lauf der Zeit schrecklich dünn. Tief in meinem Innern wusste ich, dass es etwas mit ihrem Bedürfnis nach Kontrolle und der Tatsache zu tun hatte, dass sich so vieles in ihrem Leben ihrer Kontrolle entzog - ihre halbwüchsigen Kinder, ihre Ehe und der Umstand, dass sie sich in Kansas wie eine Maus in der Falle fühlte. Meine Mutter war eine New Yorker Großstadtpflanze, die nach der Heirat mit meinem Vater nach Kansas City umgetopft worden war, was für sie zum Anfang vom Ende wurde. Meine Mutter Gwen war eine erstklassige Porträtmalerin und Poetin, deren Kunst jedoch fast ausschließlich mir und ihrer Schwester, Gloria, vorbehalten blieb. Ich fand regelmäßig wunderschöne Gedichte auf ihrer Frisierkommode und exquisite Kohlestiftporträts von John F. Kennedy, Dwight
D. Eisenhower, Abraham Lincoln und anderen gut aussehenden Männern. Die meiste Zeit jedoch behielt sie ihre Kreativität für sich, malte und schrieb nur selten, um sich stattdessen voll und ganz auf die Widernisse ihres Alltags konzentrieren zu können. Am Ende, quasi als finaler Akt der Verzweiflung, wurde ihre Kleidergröße zur Obsession. Mit meiner Mutter stimmte eindeutig etwas nicht.
    Als ich ein Teenager war, stand ich eines Tages in unserer Küche in

Weitere Kostenlose Bücher