Die neue A....- Klasse
letzten Komplettdurchlauf, um sicherzugehen, dass alles passte. Sämtliche Redakteure, Regisseure und die Leute aus der Entwicklungsredaktion
von Food Network versicherten mir und meiner Ko-Moderatorin, wir sähen fantastisch aus. Doch dann trat mein Freund Barry zu mir. »Lasst euch nicht von hinten filmen. Seht zu, dass ihr ihnen nicht den Rücken zukehrt und zum Backofen geht, denn die Kamera lässt eure Ärsche ziemlich fett aussehen, und ich bin sicher, das gefällt keiner von euch«, sagte er zu mir. Was ich aus den Worten heraushörte, war die Botschaft »Dein Arsch sieht aus wie der Hoover-Staudamm«. Hmmm.
Ich wusste erst nicht, was ich wegen unserer strammen Hinterbacken unternehmen sollte, aber ich erzählte meiner Ko-Moderatorin, der wunderbaren und überaus talentierten Christina Deyo, Barry hätte angemerkt, wir würden von hinten wie Nilpferde aussehen (Alte BFA-Regel: Immer ein bisschen übertreiben). Jedenfalls sagte ich zu Christina, sie solle einfach mitspielen, ich hätte da eine Idee. Als die Hühnchen-Parmaschinken-Röllchen so weit waren, in den Backofen geschoben zu werden, war auch ich bereit. Ich erzählte dem Publikum einfach die Wahrheit. Ich erklärte, dass wir ihnen nicht den Rücken zukehren und zum Ofen gehen konnten, weil sie sonst unsere gewaltigen Ärsche zu sehen bekämen, was gar nicht gut wäre. Ich erinnerte sie auch daran, dass - wie ja jeder weiß - die Kamera immer 5,326 Pfund draufschummelt. Und dann gingen wir rückwärts zum Ofen, was zu unserem Markenzeichen, dem sogenannten »Butt Walk«, wurde. Während der gesamten Staffel ließen wir uns immer neue Methoden einfallen, um uns in der Küche zu bewegen und zu unseren Utensilien zu gelangen, ohne unserem Publikum dabei mehr zuzumuten, als es ertragen konnte. Falls Sie also jemals vor einer Kamera stehen, drehen Sie sich keinesfalls um, es sei denn, Sie haben einen guten Grund dafür. Gehen Sie einfach rückwärts. Es ist völlig unnötig, etwas zu präsentieren, auf dessen Anblick niemand ein Recht hat. Wobei
»niemand« in diesem Zusammenhang auf die Spezies … wie hieß sie noch mal? … Homo sapiens abzielt (in Wissenschaftskreisen auch unter dem Namen Homo fettarschiensis bekannt).
Ich bin ein verfressenes Geschöpf, das unverhofft zur Schlankheitsexpertin avancierte. Die Kochshow stellte den Startschuss meiner kurzfristigen Karriere als Paradebeispiel für erfolgreiche Gewichtsabnahme dar, was reichlich gewagt ist, wenn man bedenkt, dass ich total fett bin. Ich wurde Gast-Redakteurin des Wellnessmagazins First for Women und hatte meine eigene Kolumne mit Porträtfoto und allem Drum und Dran. »Erfolgreich schlank mit Janette« hieß dieses Machwerk. Ich wurde auch zur Sprecherin für Molly McButter, den fettfreien Butterersatz, den ich überhaupt nicht mag und, nein, ich arbeite heute nicht mehr für sie. Ich war häufiger Gast in den Lokalnachrichten in New York und in der Wayne Brady Show . Ich zeigte mein »fettes« Foto ununterbrochen in der Öffentlichkeit, während mich insgeheim die Frage quälte, wie ich meinen BFA im Fernsehen am besten verbergen konnte.
Es war enorm belastend, so zu tun, als hätte ich keinen BFA mehr. Ich ging zu den WeightWatchers und nahm ab, sodass ich eine Zeit lang lediglich einen MFA (Medium Fat Ass) hatte, aber hurra, dieses Jahr ist alles wieder da, wo es vorher war. Mein Hintern macht meine Jeans zum Folterinstrument. Das Problem sind die täglichen Zwischenmahlzeiten, die jeweils drei bis vier Stunden dauern, über einen Zeitraum von anderthalb Jahren. Und schwupps habe ich eine Speckrolle, die mir über den Hosenbund quillt. Es muss am Knopf meiner Jeans liegen. Zu allem Übel habe ich eine Metallallergie, sodass meine Speckschwarte jetzt auch noch ein fieser, hässlicher Ausschlag ziert. Sehen Sie, welche reizenden Überraschungen das Leben für einen bereithalten kann? Betrachten
Sie dies als wertvolle Lektion, und lassen Sie nicht zu, dass Ihnen eine Speckschwarte das Leben vermiest. Kaufen Sie sich um Himmels willen eine Hose, die passt, und werfen Sie die alte weg. Im Moment wiege ich bei einer Größe von 1,57 Metern 73,16 Kilogramm. Das weiß ich deshalb so genau, weil meine Schwester mir eine Digitalwaage geschenkt hat (woraufhin ich ihr die Reifen zerstochen habe). Es ist eines dieser Dinger, die auch den Körperfettanteil berechnen. Meiner beträgt 40 Prozent. Ein Würstchen hat 22 Prozent. Ich bestehe also aus fast doppelt so viel Fett wie ein
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