Die neue A....- Klasse
will«-Höhenflug. Wenn man aus diesem Blackout wieder erwacht, hat man sämtliche Hosen verschenkt bis auf die Jogginghosen mit Gummizug oder Kordel. Als Nächstes benutzt man Eiscreme als Dip für die Schokokekse und denkt dabei »Hey, was kann so ein bisschen Buttermilcheis schon ausmachen?«. Und wenn man merkt, was läuft, hat man längst (wieder) fünf Kleidergrößen mehr und kann noch mal von vorn anfangen. Aber man fängt nicht einfach von vorn an, nein, man fängt zum 4747. Mal von vorn an. Was für eine tolle Leistung! Glückwunsch. Gut gemacht.
»Oh Gott, ich heirate bald« und andere Gründe, sich zu Tode zu hungern
Klassentreffen, Geburtstage, Familientreffen, neue Jobs und andere Entsetzlichkeiten können den Wunsch nach dem Magerlook à la Kate Moss in uns auslösen. Diäten sind Akte aufrichtiger Verzweiflung, die häufig im Vorfeld besonders einschneidender Erlebnisse in Angriff genommen werden, nach dem Motto: »Oh Gott, er hat mir einen Antrag gemacht. Ich darf ab sofort keinen Bissen mehr essen!« Hochzeiten rangieren ganz oben auf der Liste der Gründe für kategorische Nahrungsverweigerung - die Leistungsfähigkeit stürzt ins Bodenlose ab, während die Stimmungsschwankungen geradezu schwindelnde Höhen erreichen, wenn wir uns von nichts als Karotten ernähren. Dieses Essverhalten versetzt einen in ein nahezu konstantes Stadium des PMS, das einen zum Brautmonster mutieren lässt. Wenn Sie schon um jeden Preis diese vier oder fünf Kilo vor der Hochzeit loswerden wollen, erledigen Sie das wenigstens rechtzeitig vor dem Junggesellinnenabschied. Vielleicht im Jahr zuvor oder so.
Aber vielleicht haben Sie gar nicht vor zu heiraten, sondern sind nur zufällig Ihrem Exfreund in die Arme gelaufen oder haben beim Ausverkauf gnadenlos zugeschlagen. Dieses sexy kleine Schwarze, das um 50 Prozent runtergesetzt war, musste einfach her, egal ob der Reißverschluss zuging oder nicht. Immerhin ist in zwei Wochen Silvester, und Sie haben nichts anzuziehen. Also nehmen Sie sich am 15. Dezember knallhart vor, sich ab sofort nur noch von Zitronensaft, Cayennepfeffer und Ahornsirup zu ernähren. Prima, Silvester kommt, und Sie passen tatsächlich in dieses Kleid, glücklich sind Sie aber trotzdem nicht. Wieso? Weil Sie sich tief im Innersten immer noch fett fühlen. Im März hängt das Kleid längst in der
hintersten Ecke Ihres Kleiderschranks und erinnert Sie daran, dass Neujahrsvorsätze nie funktionieren. Nie. Also sehen wir uns mal genauer an, was wir uns selbst und unserem Körper mit den ständigen Abnehmversuchen antun.
Bekenntnis von B-FAB Mary
Irgendwann sah ich mich zufällig in dem Ganzkörperspiegel im Schlafzimmer meiner Schwester. Ich war absolut entsetzt, und mir war schlagartig klar, warum ich selber keinen Ganzkörperspiegel besitze. Ich war gerade 35 geworden und frisch von meinem Freund getrennt. Deshalb war ich der Ansicht, dass der einzige Weg, die Kontrolle über mein Leben wenigstens ein Stück weit zurückzugewinnen, die South-Beach-Diät war. Alle schwärmten davon, also wagte ich den Sprung. Nach acht Wochen hörten meine Familie und Freunde auf, gemeine Bemerkungen über meinen fetten Arsch zu machen, und ich sah absolut toll aus. Wir waren unterwegs in die Weihnachtsferien, und ich war entschlossen, einen großen Bogen um das Kartoffelpüree und die Truthahnfüllung meiner Mutter zu machen. Tja, es hat nicht sonderlich gut funktioniert. Mitte Februar war alles wieder drauf. Ich zerrte die größeren Hosen aus dem Winkel meines Kleiderschranks, in den ich sie für immer verbannt gehofft hatte. Ich nenne es die Wiederauferstehung der Fettarschhosen. Heute weiß ich, dass ich ein paar Kilo zu viel auf den Rippen habe, aber ich lehne es strikt ab, mich den Torturen einer Diät noch einmal auszusetzen.
Namen - nur Schall und Rauch
Wir B-FABs plagen uns mit irgendwelchen schicken Diäten herum, um so etwas wie ein Gefühl der Zugehörigkeit zu entwickeln. Häufig sind Diätprogamme mit wohlklingenden Namen oder Orten verknüpft, damit wir uns ausmalen, zu tollen, glamourösen Hotspots wie Hollywood, dem Mittelmeer, South Beach oder den Hamptons düsen zu können, wenn wir die lästigen Pfunde erst einmal losgeworden sind. Scheinbar warten wir noch immer darauf, dass sich unser Leben wie durch ein Wunder verändert und die Fantasie zur Realität wird, unabhängig davon, wie viele Diäten wir unserem Körper schon zugemutet und wie viele Wechsel zwischen fetten und mageren Jahren wir
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