Die neue A....- Klasse
unserer post-9/11-Welt ist man dem Flugsicherheitspersonal auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Mir ist Folgendes passiert: Ich war am Flughafen und wollte einchecken. Auf die Bitte, einen Identitätsnachweis vorzulegen, zückte ich meinen Führerschein. Der Führerschein war abgelaufen. Auch wenn es noch so wichtig sein mag, hatte ich es schlicht und ergreifend nicht bemerkt. Ich habe zwar als Teenager den Führerschein gemacht, fahre aber nie. Ich lebe in New York. Viele New Yorker fahren nie. Ich bin nicht mal sicher, wie ich einen Wagen starten muss, und weiß nie, ob man aufs Gaspedal tritt, wenn man den Zündschlüssel dreht, oder einfach nur den Schlüssel dreht. Ich fürchte mich auch davor, der Wagen könnte einen Satz nach vorn machen und das Garagentor durchschlagen. Damit wäre wohl erwiesen, dass es noch nicht einmal automatische Fensterheber gab, als ich das letzte Mal hinterm Steuer gesessen habe. Wie kann man da von mir erwarten, dass ich mitbekomme, wenn mein Führerschein abgelaufen ist?
Hagarella, dem Mädchen beim Check-in, fiel es jedenfalls auf. Unverzüglich sprach sie in ihren Lautsprecher. Haben Sie schon mal Silkwood gesehen, diesen Film, in dem bei Meryl Streep eine Plutoniumverseuchung festgestellt wird? Tja, bei mir lief es ähnlich ab. Augenblicke später rückte ein SWAT-Team an, ich wurde mittels Röntgengerät zuerst durchleuchtet (so viel zum Thema »Nein, ich habe keine Donuts dabei«) und anschließend hinter eine Absperrung geführt, wo man mich in aller Öffentlichkeit FILZTE! Nicht abklopfte, sondern FILZTE! Ja, ich finde die Großbuchstaben in beiden Fällen völlig gerechtfertigt. Es war absolut unglaublich. Ich wurde BEGRAPSCHT. IN ALLER ÖFFENTLICHKEIT! Sie berührten meinen ARSCH! Ich denke, es ist klar, was ich zum Ausdruck bringen will. Mein Arsch ist schließlich keine Massenvernichtungswaffe.
Wir glauben, aus diesem Erlebnis können reisende B-FABs eine Menge lernen. Fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit und ohne jede mediale Beachtung müssen dicke weibliche Weiße, die ihren Führerschein ablaufen ließen und anschließend zu Flughafen-Terroristinnen wurden, ins Visier des Heimatschutzes geraten sein. Wer hätte das gedacht? Die Behörden hatten mich im Auge. Ich rate Ihnen, lassen Sie bloß nicht zu, dass Ihnen so etwas passiert. Wann immer Sie auf Reisen gehen: Sorgen Sie dafür, dass Sie einen GÜLTIGEN (na gut, ich bin auf dem Großbuchstaben-Trip, aber das vergeht schon wieder, keine Sorge) Ausweis bei sich haben. Ich wiederhole, ein GÜLTIGER (ich konnte einfach nicht widerstehen) Führerschein oder Ausweis sind wichtig. Halten Sie sich an die Anweisungen und, was das Allerwichtigste ist, packen Sie sich etwas zu essen ein. Dieser Flughafenfraß ist ungenießbar.
Poolparadies
Bekenntnisse eines Gründungsmitglieds von Laura Banks
Ich bin jemand, der sich zwanghaft wegen allem und jedem Sorgen macht, auch wenn es noch so überflüssig und unsinnig sein mag. Ja, ich, Laura Banks, bin neurotisch, hänge mich an den unwichtigsten Kleinigkeiten des Lebens auf und finde lediglich bei einigen wenigen Tätigkeiten so etwas wie innere Ruhe, beispielsweise wenn ich Fusseln von Pullovern abpflücke, mir den Wetterkanal ansehe, wie ein Kleinkind heule oder einen ganzen runden Laib Brie auf einen Sitz vertilge.
Manchmal ertappe ich mich auch dabei, wie ich den guten alten Zeiten nachheule. Einige meiner wenigen glücklichen Kindheitserinnerungen sind Momentaufnahmen von Reisen und Motels. Als Kind liebte ich Reisen - wenn meine gesamte Familie im Auto saß, mit der Kühltasche voller Leckereien auf dem Rücksitz, und wir endlich mein absolutes Lieblingsziel auf der ganzen Welt erreichten, das Holiday Inn. Besonders liebte ich das Neonschild, das uns den Weg aus der Dunkelheit ins Licht wies - fast wie bei einem Nahtoderlebnis hielten wir auf das blaue Licht zu … das vom … Swimmingpool kam.
Meine Mutter bestückte die Kühltasche mit Sandwiches und Cola, und wenn wir unseren Proviant verputzt hatten - was etwa eine Stunde nach dem Aufbrechen der Fall war -, hielten wir bei einem McDonald’s oder einem anderen tollen Fast-Food-Restaurant am Straßenrand an. Ich weiß noch, dass ich mich immer fragte, wieso Mom eigentlich nicht mehr Brote eingepackt hatte. Die Kühltasche war jedes Mal so schnell leer. Meine stets hungrigen Brüder gingen regelmäßig
heimlich dran, während ich ein Nickerchen machte, und verputzten alle meine Thunfischsandwiches und die kleine
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