Die neue A....- Klasse

eine gewaltige Herausforderung dar, weil dieser Nationalfeiertag mit dem obligatorischen Grillen im Kreise der Familie verbunden ist. Kartoffelsalat, Würstchen, Burger und die fette Tante Martha - dies sind nur einige der Bedrohungen, die uns dort erwarten. Man fühlt sich genötigt, etwas zu essen. Wir empfehlen für sämtliche Grillfeste, egal ob am 4. Juli oder jedem beliebigen anderen Tag, es einfach hinter sich zu bringen. Stürzen Sie sich ins Getümmel, am besten mit dem Kopf voran. Eine große Hürde besteht grundsätzlich darin, ein cooles Outfit zu finden, in dem man nicht wie Schweinskopfsülze aussieht. (Übrigens wird Schweinskopfsülze tatsächlich aus Teilen des Schweinekopfes hergestellt und ist damit sozusagen ein in Gelatine eingearbeitetes Schweinegesicht. Das schwabbelt wie Cellulite. Hmm, lecker.) Shorts sind meistens
problematisch … die Gefahr, dass man sich die Innenseiten der Oberschenkel wund scheuert, ist einfach zu groß. Wir sind ziemlich sicher, dass die Gastgeber von Grillpartys spezielle Stechmücken importieren, damit man völlig zerstochene Arme und Beine kriegt (ganz egal, was man trägt) und sich ununterbrochen kratzen muss. (Mag sein, dass auch Sie sich die durchaus nachvollziehbare Frage stellen: »Wiege ich weniger, wenn diese elenden Blutsauger so viel abzapfen?«) Es gibt wohl nichts Unterhaltsameres für Umstehende, als einem dabei zuzusehen, wie man ständig seine juckende linke Arschbacke bearbeitet. Wir empfehlen in diesem Fall, eine Salatgabel oder eine Wunderkerze zu Hilfe zu nehmen. Selbst eine Gartenfackel wäre hier zweckdienlich.
    Eine hübsche Idee ist es auch, sich am Nationalfeiertag die Landesflagge auf den Allerwertesten tätowieren zu lassen, um damit seinen Patriotismus unter Beweis zu stellen. Auf einem BFA könnten sogar noch die Flaggen sämtlicher Nachbarstaaten Platz finden. Jedenfalls sollten Sie Ihren Nationalfeiertag, welcher es auch immer sein mag, in vollen Zügen genießen. Im Mittelpunkt stehen das große Feuerwerk, der Paradeumzug oder die Blaskapelle … und nicht Ihr Hintern.

Aber Moment, da gibt’s doch noch mehr
    Damit hätten wir alle wesentlichen Fressfeiertage abgearbeitet, die uns einfallen. Wir wissen aber, dass es noch einen Haufen andere gibt - den Tag des Murmeltiers zu Lichtmess am 2. Februar, Ostern oder Mittsommer. Denken Sie ruhig selber mal nach. Wieso müssen wir ständig all die Arbeit machen? Feiern Sie diese Tage, und nutzen Sie sie als Auszeit von all dem Gejammer und Selbstmitleid. Tun Sie so, als wären
Sie vollkommen normal, so wie alle anderen Leute auch. Essen Sie das Stück Buttercremetorte oder gönnen Sie sich das Bier vom Fass. Und dann lassen Sie’s gut sein. Man sollte niemals den Wahrheitsgehalt von Cyndi Laupers Hymne unterschätzen: »Girls Just Want to Have Fun.« Also, los geht’s, B-FAB! Worauf warten Sie noch?

Chronik eines Weihnachtsabends
    Bekenntnisse eines Gründungsmitglieds von Janette Barber
    Als manische Fresssüchtige kann ich mit einiger Überzeugung und mit dem Erfahrungshorizont jahrelanger therapeutischer Unterstützung sagen, dass ich esse, um anderen Problemen aus dem Weg zu gehen. Das ist der Grund, weshalb Feiertage eine solche Herausforderung für Menschen mit Essproblemen darstellen. All das Essen und noch dazu die Verwandtschaft - das ist verdammt viel, dem es aus dem Weg zu gehen gilt. Nachstehend habe ich einen zeitlichen Abriss über eines der Weihnachtsfeste im Kreise meiner Familie festgehalten. Ich bin sicher, in diesen drei Tagen habe ich drei Kilo zugenommen. Aber das ist okay, ich hab’s gebraucht.

24. Dezember 13:00 Uhr
    Mein Vater marschiert im Haus meiner Schwester umher und weist auf irgendwelche Flecken hin. »Da hinten auf dem Boden klebt irgendetwas Schwarzes« oder »Du hast da was auf deiner Bluse« oder »Was ist das auf deinem Schuh?« Meine Schwester erwidert nichts. Stattdessen geht sie in die Küche und schreit: »Ich habe vergessen, weshalb ich hier rein gegangen bin. Kann sich irgendjemand dran erinnern?«

13:15 Uhr
    Ich frage mich, ob ich meiner Schwester sagen soll, dass ihre Haare ziemlich wüst aussehen. Als sie aus dem Badezimmer kam, erwähnte ich, dass mich ihre Frisur ein wenig an ein
Vogelnest erinnere. Sie schlang sich nicht die Arme um den Kopf und lief schreiend davon, so wie ich es an ihrer Stelle getan hätte, deshalb nehme ich an, dass sie sich so gefällt und ich lieber den Mund halten sollte.

    Mein Vater zeigt sich wieder mal von seiner