Die neue Anti-Krebs-Ernaehrung
Die ganze Zeit über musste ich mir jedoch immer wieder die Zweifel meiner Familie, Freunde und Bekannten anhören: »Meinst Du, das bringt was mit der Ernährung?« – »Das ist doch lachhaft, Krebs kommt doch nicht von der Ernährung, so ein Quatsch.« –»Ja, lebe du nur gesund, wirst schon sehen was du davon hast.« Kurzum: Die Akzeptanz war lei-der eher gering. Wie ich mich fühlte und aussah, zählte nicht.
Wie ernähren Sie sich heute, eineinhalb Jahre nach der Therapie?
Mir fällt die eingeschränkte Zufuhr von Kohlenhydraten erstaunlicherweise bis zum heutigen Tage nicht schwer. Mein Wohlbefinden ist trotz der schweren Erkrankung sehr gut, ich bin fit und munter, kann sogar Sport treiben. Und auch die seit Juli 2008 laufende Antihormonbehandlung vertrage ich gut. Meine letzte Behandlung, die Bestrahlung, liegt nun ein Jahr zurück. Im September 2008, nach einer vierwöchigen Rehabilitation, ging ich wieder zur Arbeit. Auch wenn es für viele unfassbar erscheinen mag: Ich bin fit. Ich bin wirklich überzeugt davon, wie wichtig die Ernährung während der Krebsbehandlung und auch danach ist. Und mir ist aufgefallen, welche große Rolle das Wissen um die Krankheit und die innere Einstellung dazu für die Bewältigung gespielt hat. Dabei darf auch die therapeutische Unterstützung nicht unerwähnt bleiben; leider schämen sich viele Frauen dafür, in dieser schweren Zeit eine Psychologin zu konsultieren. Dabei ist das wirklich lebenswichtig. Zudem möchte ich wirklich allen Frauen, die an Brustkrebs erkranken, Mut machen und zurufen: »Es gibt ein Leben nach dieser sehr schlimmen Diagnose. Eines, das von anderen Seiten beleuchtet, sogar besser ist, befreiter, nicht mehr so eingeengt.« Ich spüre heute sehr genau die Veränderungen: Ich bin viel offener und toleranter geworden, nehme mich selbst mehr wahr und lege lange nicht mehr so viel Wert auf das Urteil anderer.
Vielen Dank für das offene Gespräch.
Glukose ist Gift für die Zellstrukturen
Sie haben es bereits im ersten Kapitel dieses Buches gelesen: Für die Entstehung und Verbreitung von Krebszellen spielt der Blutzuckerspiegel eine große Rolle: Je mehr Zucker im Blut gelöst ist, desto leichter fällt es der Krebszelle, sich diesen zu »schnappen«, die gelöste Glukose zu vergären und damit die fatale Milchsäureproduktion anzuschalten. Zum Glück jedoch lässt sich dieser Mechanismus ziemlich einfach stoppen. Sie müssen den bösartig entarteten Zellen lediglich ihre »lebenswichtige« Nahrung vorenthalten. Im Hinblick auf den Blutzuckerspiegel kommt es vor allem darauf an, wie schnell der Zucker ins Blut übergeht: Wird die Glukose schnell freigesetzt, steigt der Wert rasant in die Höhe, die im Blut gelöste Glukose wird rasch von den Zellen aufgenommen. Die Geschwindigkeit des Blutzuckeranstiegs nach dem Essen hängt davon ab, welchen Zucker Sie essen, wie viel und mit was er kombiniert wird. Daneben bestimmen zwei weitere wichtige Faktoren den Anstieg des Blutglukosespiegels:
die Insulinempfindlichkeit der Glukose aufnehmenden Zellen und
der Füllstand der Glykogenspeicher in den einzelnen Zellen.
Sie können diese beiden Faktoren positiv beeinflussen, indem Sie regelmäßig Sport treiben und die tägliche Kohlenhydratmenge, die in Glukose überführt werden kann, auf etwa 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht beschränken. Wenn Sie 60 Kilo wiegen, dürfen Sie damit 60 Gramm Kohlenhydrate (KH) am Tag essen. Das entspricht zum Beispiel in etwa der Menge von einem Salamibrot mit Tomate und Gurke [→] (20 g KH), einem Stück Schinken-Lauch-Quiche [→] (18 g KH) und einem Topinambur-Gratin [→] (11 g KH). Nehmen Sie mehr Kohlenhydrate (und damit Glukose) auf, so sollten Sie dies durch körperliche Aktivität ausgleichen.
Zucker zerstört auch gesunde Zellen
Aber nicht nur stark zucker- und stärkehaltige Hauptmahlzeiten sorgen dafür, dass der Blutzuckerspiegel drastisch ansteigt (sogenannte postprandiale Blutglukosespitzen); auch entsprechende Snacks (beispielsweise Kuchen, Süßigkeiten und Eis) sowie zuckerhaltige Getränke treiben den Blutzucker in die Höhe. Um den gefährlichen Blutzuckerspitzen entgegenzuwirken, schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus. Dieses öffnet die Zellen für den Blutzucker und spielt die entscheidende Rolle im Kohlenhydratstoffwechsel ( siehe Das Insulinsystem [→] ).
Sind im Blut immer wieder hohe Zuckerwerte zu verzeichnen, produziert die Bauchspeicheldrüse ständig neues Insulin, um
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