Die neue Anti-Krebs-Ernaehrung
gesund zu werden.«
Erst zu diesem Zeitpunkt kamen Angst und Panik so richtig durch. Ich hatte schlaflose Nächte und wusste gar nicht mehr, was ich wollte und was nicht. Kein Mensch konnte mir diese Entscheidung abnehmen. Es waren aufregende Wochen, die ich dafür genutzt habe, mir eine »zweite Meinung« einzuholen und tagelang im Internet zu suchen, damit ich mich entscheiden konnte: pro oder contra Chemotherapie. Diese Entscheidungsfindung hat mich wirklich viel Kraft gekostet. Schließlich war sie lebensentscheidend, im wahrsten Sinne des Wortes. Eines Morgens, kurz nach dem Aufstehen, aber war ich mir sicher: Ich wollte die gesamte Therapie durchführen.
Wie haben Sie die Behandlung erlebt?
Im Großen und Ganzen habe ich die Therapien recht gut überstanden und ich bin in der Tat keine alte, graue Frau geworden, wie ich befürchtet hatte. Dies habe ich vor allem dem Umstand zu verdanken, dass ich meine Ernährung, von der ich vorher dachte, dass sie nach allgemein üblicher Betrachtung recht gesund war, noch einmal kritisch unter die Lupe genommen habe.
Was hat Sie dazu gebracht?
Meine erste Behandlung mit Chemotherapeutika startete Anfang 2008. In der davorliegenden Weihnachtszeit habe ich ungebremst in großen Mengen all das gegessen, auf das ich Lust hatte. Vielleicht wollte mein Körper Vorrat anlegen oder sich entschädigen. Als aber die Chemotherapie begann, habe ich mich sehr bewusst, vitalstoffreich und kohlenhydratarm ernährt. Erstaunlicherweise hatte ich im Lauf der Behandlungen keine Lust mehr auf Süßigkeiten, Alkohol, Kartoffeln, Nudeln und Pizza. Abgesehen von den ersten drei bis vier Tagen nach den Anwendungen, in denen ich mich aufgedunsen und unwohl fühlte, ging es mir zeitweise richtig gut. Mein Hausarzt hat mir einen sehr guten Vorsorgeplan ausgearbeitet: hohe Dosen Selen, Q10, ein Mittel, das sämtliche Schleimhäute im Körper schützt und einige homöopathische Essenzen. Ich war viel an der frischen Luft, bin sogar in die Sauna gegangen, habe gemalt und war alles in allem eigentlich guter Dinge. Ich habe viele Menschen getroffen, bin auch mal ausgegangen. Nur große Menschenmengen habe ich gemieden. Ansonsten gab es in dieser Zeit nicht allzu viele Einschränkungen. Ich glaube ganz fest daran, dass die innere Einstellung zur Behandlung sowie die persönliche Ernährungs- und Lebensweise viel zum Erfolg einer Behandlung beitragen können.
Und das hat geholfen?
Ein Newsletter von der »mamazone« hat mich auf einen interessanten Forschungs- und Therapieansatz in der Krebsforschung aufmerksam gemacht: die Entdeckung eines Enzyms mit dem Namen TKTL1, das im Tumor nachgewiesen werden kann. Während der Chemotherapie bin ich dann gemeinsam mit meinem behandelnden Arzt auf die Möglichkeit der speziellen Untersuchung des TKTL1-Enzyms gestoßen. Wir haben den entnommenen Tumor aus Heidelberg angefordert und in ein Labor nach Frankfurt gesandt. Das Ergebnis: Tatsächlich wiesen 77 Prozent meiner Krebszellen das TKTL1-Enzym auf, waren also TKTL1-positiv. Mein Arzt reagierte zum Glück umgehend: Ich sollte den Konsum sämtlicher »Zuckerbildner« sofort stark einschränken. Ich musste also so viele Lebensmittel wie möglich aus meinem Speiseplan streichen, die der Körper zu Glukose umwandelt. Eine Therapie, die auf den ersten Blick für manchen vielleicht ungewöhnlich erscheinen mag, sich letztendlich aber doch bezahlt macht.
War die Umstellung schwer für Sie?
Nein, gar nicht. Ich wusste ja, was auf dem Spiel stand. Zudem habe ich zu diesem Zeitpunkt speziell auf diese Art der Ernährung zugeschnittene Produkte in meinen Ernährungsalltag eingebaut und von einem Tag auf den anderen die Kohlenhydratzufuhr drastisch reduziert – insgesamt habe ich davon nur noch 60 Gramm am Tag gegessen. Und von Süßigkeiten habe ich sogar ganz die Finger gelassen. Während dieser Zeit habe ich zudem Kontakt zu Dr. Johannes F. Coy aufgenommen, der mich im Hinblick auf die Anti-Krebs-Ernährung sehr gut beraten hat.
Hatten Sie dabei nie das Gefühl, auf zu viel verzichten zu müssen?
Nein, im Gegenteil. Ich hatte von Anfang an ein gutes Körpergefühl. Die Chemotherapie war zu diesem Zeitpunkt fast beendet und ich habe mich nach der sechsten und letzten Behandlung, entgegen allen Aussagen, relativ wohl gefühlt. Gleichzeitig war ich natürlich unendlich glücklich, endlich alles überstanden zu haben. Inzwischen weiß ich, dass dieser Erfolg zum großen Teil der Ernährungsumstellung zu verdanken ist.
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