Die neue Anti-Krebs-Ernaehrung
Ultraschalluntersuchung einen deutlichen dunklen Schatten auf der rechten Seite. Als ich den Arzt darauf hinwies, meinte er nur, dass er das wohl besser entscheiden könne, und entließ mich mit wenig beruhigenden Worten.
Haben Sie sich denn davon beruhigen lassen?
Nein, natürlich nicht. Ein paar Tage habe ich, verunsichert durch die Aussage des Frauenarzts, abgewartet, bis ich schließlich selbst die Initiative ergriff und mir einen Termin im Brustzentrum der Uniklinik Mainz geben ließ. Mein Bauchgefühl wollte diesen Befund einfach nicht auf sich beruhen lassen.
Der Knoten war dann doch nicht harmlos.
Nein, er war alles andere als das. Statt einer überheblichen Abfuhr bot man mir in Mainz die gesamte Diagnostik: Ultraschall, Tastuntersuchung, Mammografie. Die Ärztin war sehr freundlich, zugleich aber auch besorgt, als sie die ersten Ergebnisse sichtete, und riet mir zu einer Biopsie. Bei diesem kleinen Eingriff wurde mir unter lokaler Betäubung eine kleine Gewebeprobe entnommen.
Und das Ergebnis?
Kam am nächsten Tag: »... Stanzbiopsie rechte Mamma bei 10:00 h, histologisch erkennt man ein fibrosiertes Brustdrüsenparenchym mit Formationen eines malignen epithelialen...« Dieser kryptische Text ließ keine Zweifel offen: Brustkrebs. Die Ärztin am Telefon war in diesem schrecklichen Moment sehr hilfreich und konnte mich einigermaßen beruhigen. Da ich vom Büro aus anrief, arbeitete ich wie in Watte weiter. Du musst jetzt funktionieren, schien mein Körper zu sagen. Ich ging nach Hause und googelte die ganze Nacht. Welche Diagnose, was für Therapien gab es? Und vor allem: Wie hoch war die überlebenschance? Ich hatte nur noch ein Ziel: überleben. Mein Weltbild hat sich seitdem komplett verschoben. Ich empfinde das Leben als kostbarer denn je.
Wie haben Sie die Therapie erlebt?
Ich habe wie eine Maschine funktioniert, meinen langjährigen Hausarzt konsultiert, einige Kliniken angeschaut, mich schließlich für eine entschieden und mich im Internet über alle Formen der Behandlung informiert. Zu diesem Zeitpunkt habe ich auch eine mir gut bekannte Therapeutin ins Vertrauen gezogen. Sie hat mich sehr gut aufgefangen und war in diesen harten Tagen eine große Hilfe – und ist es bis heute. Eine weitere sehr große Unterstützung habe ich damals von der Selbsthilfegruppe »mamazone« erfahren. Die ausführlichen Telefonate mit der Beraterin, die selbst betroffene Patientin war, haben mir unwahrscheinlich viel Mut gemacht. Vier Wochen nach der Diagnose hatte ich einen OP-Termin in der Uniklinik in Heidelberg. Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftigte, desto mehr wich meine Angst einem Verstehen.
Wie verlief die Therapie?
Der OP-Termin verlief sehr gut. In Heidelberg wurde professionell gearbeitet. Der Arzt sagte mir gleich bei der Aufnahme, dass meine Brust erhaltend operiert werden kann und nicht entfernt wird. Das war sehr beruhigend. Nach der OP war ich tatsächlich relativ fit, ich bin am gleichen Abend schon über den Flur gelaufen. Nach fünf Tagen war ich zu Hause. Damit hatte ich nicht gerechnet. Allerdings standen das Endergebnis und damit der Behandlungsplan noch aus. Ich sollte eine Woche warten. In dieser Zeit habe ich mich weiterhin sehr gut informiert, über Ernährung, Lebensgewohnheiten, Psyche etc. Ich wollte unter keinen Umständen eine Chemotherapie machen. Ich hatte eine Heidenangst vor dieser Behandlung – und zudem war ich in den vergangenen zehn Jahren ausschließlich in naturheilmedizinischer Behandlung. Ende November 2007 kam endlich das positive Ergebnis der Uni Heidelberg: kein Lymphknotenbefall, kein Befall an den Tumorrändern und ein positiver Hormonrezeptorstatus – der Tumor wurde also durch Hormone gefördert. Ich konnte mich vor lauter Glück gar nicht mehr beruhigen. Trotzdem empfahl die Uni Strahlen-, Chemo- und Antihormontherapie. Ein Schock.
Also doch das volle Programm?
Ja, meine ersten Gedanken waren »Mein Gott, nach diesen Behandlungen bist du eine alte Frau, nichts wird mehr so sein wie vorher, das Leben ist gelaufen«. Ich war wütend, traurig, frustriert. Ein paar Tage später hatte ich einen persönlichen Termin, um die Einzelheiten der Behandlung zu besprechen. Ich fragte, warum ich eine solche Tortur durchmachen sollte, wo doch der Lymphknoten gar nicht befallen war. Der Arzt schaute mich verwirrt an und meinte: »Frau B., wir wollen doch nur Ihr Bestes, Sie sind eine junge Frau und Sie sollten wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen, um wieder
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