Die neue Anti-Krebs-Ernaehrung
den Blutzuckerspiegel zu senken. Zunächst gelingt es dem Organismus dadurch, den Zuckerspiegel im Blut relativ konstant zu halten. Das eigentliche Problem ist dadurch jedoch nicht gelöst; es wird nur an einen anderen Ort verlagert. Denn das Insulin löst das Zuckermolekül ja nicht auf. Vielmehr drückt es den Zucker immer wieder aufs Neue in die bis zum Bersten gefüllten Zellen. Um sich zu schützen, ziehen diese bei einer ständigen Belastung irgendwann ihre Insulinrezeptoren zurück – die Zellen bleiben für den Zucker verschlossen. Es kommt zu einer sogenannten Insulinresistenz; der Zucker wird ins Fettgewebe »entsorgt« und dort als Fettpolster gespeichert. Weil der Zucker nun aber nicht mehr in die Zellen transportiert wird, versucht die Bauchspeicheldrüse, noch mehr Insulin zu produzieren – ein aussichtsloser Kampf: Diabetes Typ 2 entsteht.
Bei allen Diabetes-Typ-2-Patienten lässt sich entweder ein Insulinmangel oder eine Insulinunempfindlichkeit (Insulinresistenz) nachweisen, manchmal sogar auch beides. Anfangs hilft noch eine Insulingabe von außen, die Zuckeraufnahme in die Zelle zu erzwingen. Irgendwann wirkt dann auch dieses Mittel nicht mehr.
Der momentan in der Schulmedizin am häufigsten eingeschlagene Weg, auf diese Probleme zu reagieren, besteht darin, die fehlende Insulinmenge durch Insulingaben von außen immer weiter zu ersetzen. Viele Diabetiker spritzen daher vor einer Mahlzeit Insulin, um die beim anschließenden Essen freigesetzte Glukose aus dem Blut in Körperzellen zu transportieren und so dem Blutzuckeranstieg entgegenzuwirken. Dabei jedoch werden nur die Symptome des Diabetes bekämpft, ohne deren Ursachen zu erkennen und konsequent zu ändern. Im besten Fall führt die Behandlung daher zu einer Linderung der Symptome, nicht aber zu einer echten Heilung. Das verschreibungspflichtige Insulin ist dazu noch ein regelrechter »Freischein«, die ungesunde Ernährungs- und Lebensweise fortzuführen. So banal es klingt: Die eigentliche Ursache des Diabetesproblems liegt im übermäßigen Verzehr von zucker- und stärkereicher Nahrung.
Info
Altersdiabetes
Bei unseren Groß- und Urgroßeltern hat die Bauchspeicheldrüse zumindest bis zum Eintritt ins Rentenalter durchgehalten. Daher wurde der im Alter auftretende Typ-2-Diabetes lange Zeit auch Altersdiabetes genannt. In den letzten 50 Jahren ist der Konsum von Zucker und Stärke jedoch drastisch gestiegen. Die Bauchspeicheldrüse wird dadurch sehr viel stärker belastet als früher, weshalb heute immer mehr jüngere Menschen Altersdiabetes bekommen; bei Kindern hat sich die Rate sogar vertausendfacht. Der Grund: Viele Kinder und Jugendliche ernähren sich überwiegend von Kohlenhydraten und zuckerhaltigen Getränken. Zudem bewegen sie sich immer weniger und betreiben vorwiegend Passivsport – sie sehen sich zum Beispiel Fußball im Fernsehen an oder spielen ein Match am Computer, statt selbst zu bolzen.
Aus der Forschung
Das Insulinsystem
Um die Energie aus der Nahrung verwerten zu können, produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin, das die Zellen »aufsperrt«. Gerät das Insulinsystem aus den Fugen, werden die Zellen resistent gegen das Hormon. Die schlimmste Folge: Diabetes.
Die Folgen für die Zellen
Für die Körperzellen bleibt die sich immer wiederholende, erzwungene Aufnahme der Glukose nicht ohne Folgen. Denn das Zuckermolekül geht mit den Eiweißmolekülen der Zelle eine unwiderrufliche (irreversible) chemische Reaktion ein, wodurch diese zerstört werden. Ein hoher Blutzucker führt deshalb genau in den Geweben zu den schwersten Schäden, die normalerweise gern Glukose aufnehmen, wie Gehirn- und Nervenzellen, Netzhaut und Endothelzellen (Zellen, die die Blutgefäße auskleiden). Diese Glukose liebenden Zellen sind es auch, die als Erstes leiden und schließlich zerstört werden: Schäden an der Netzhaut können zu Sehstörungen und Erblindung führen, die Zerstörung der Nerven zu äußerst schmerzhaften Neuropathien. Durch die Schädigung der Endothelzellen schließlich kommt es zur Arteriosklerose und in deren Folge zu gefährlichen Verengungen in den Blutgefäßen, die im schlimmsten Fall einen Herzinfarkt auslösen.
Glücksdroge Zucker
Steigt der Blutzuckerspiegel schnell und stark an, gelangt eine große Menge Glukose ins Gehirn. Dies führt zu einer erhöhten Aktivität der Nervenzellen, aufgrund derer angenehme Gefühle intensiver und stärker empfunden werden. Wenn der Blutzuckerspiegel infolge der
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