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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Übertragung solcher Informationen verschwieg, aber das schmerzhafte Vorbeugen des Commanders und die Berührung von Belians Bein indizierten, dass sie persönlicher Natur gewesen waren. Entschuldigend klingende Worte, die gut aufgenommen worden waren.
    Die Zeit eines Flottenchefs oder vielmehr eines Oberkommandierenden einer nationalen Teileinheit, war eng begrenzt. Daher fing Yon nun seinerseits an und stellte damit gleich von Anfang an hohe Anforderungen an den geretteten jungen Commander.
    „Die… Jungs von Nouvelle Espérance…“
    „Geiseln?“, half Belian ihm aus, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
    Maitland nickte äußerst vorsichtig und zuckte ebenso behutsam die Schultern. „Nichts. Wissen von…“ Er klappte die gesunde Hand viermal aus und hielt dann drei Finger hoch. „… aber keiner…“
    Der Tonfall war der eines Mannes, der einem anderen beibringen will, dass ein Freund gestorben ist. Das machte alles klar.
    „Die zerstörten Schiffe aus ACI?“ Belian schossen Jean Prévôts Bruder, der ihm Mut gemacht hatte, der ängstliche Philippe Chirac, die anderen und auch ein Adrian Gervais de Tourennes durch den Kopf.
    Wieder die angedeutete leise Zustimmung und erneut ein mitfühlendes Berühren des Beines. „Tut mir leid.“
    Der Commander mit der gebrochenen Hand und sein Commodore hatten alle beide in verschiedenen Sternensystemen gegen gegnerische Schiffe gekämpft und sie vernichtet. Dabei hatten sie Freunde, Kameraden und Verbündete sterben sehen. Das machte das eine englische Wort ‚Entschuldigung’ aufrichtig. Die von Alpha Centauri zwangsrekrutierten Geiseln aus Nouvelle Espérance waren denselben Tod gestorben wie die Feinde.
    ‚Genauso wäre es mir gegangen, wenn Kristian nicht gewesen wäre! Wenn der Captain aus Sirius nicht gewesen wäre, der Kristians Worte an den Verbündeten Torres weitergegeben hat!’ Sirius hatte alles unternommen, um einen Etienne Belian zu retten. Zunächst hatte es ihn aus den Klauen von ACI befreit, auch wenn diese Leute ihn verprügelt und ihm Zähne ausgeschlagen hatten. Danach war Rosil nochmals gekommen, um ihn dazu zu bewegen, die Lüge vom terranischen Militäreid wieder rückgängig zu machen. Vor der Exekution.
    ‚Und trotzdem bringt man euch alle um! Hat man euch alle umgebracht!’ Zwei Tage. Es war längst zu spät. Ginnes Rosil aus Sirius war tot. Genauso wie alle seine Vorgesetzten, seine Untergebenen und auch jeder Militärangehörige aus dem mit Sirius verbündeten Alpha Centauri!
    ‚Ich hoffe, Sie sind während der Schlacht schnell und schmerzlos gestorben, Leutnant. Vielleicht haben Sie im Jenseits Jeffrey Abraham getroffen und sich mit ihm versöhnt.’
    „Was denkst du?“, wollte Maitland mit Hinblick auf das bewegte Mienenspiel des jungen Zivilisten ganz von selbst wissen, ohne von dem genauso neugierigen Commodore gedrängt worden zu sein.
    „Nichts, Andreas. Es ist nicht wichtig.“ Belian schob den Gedanken beiseite, weil es Türen gab, hinter die er nicht schauen wollte. Wenn er diese Frage nach Rosil stellte, würde er Dinge erfahren, die er nicht wissen wollte.
    „Monsieur…“ Nur die herausgehaspelte französische Anrede, dann neuerliche englische Sätze aus Yons Mund für Andreas Maitland.
    „Nouvelle Espérance… König auch weg. Aber verhandeln mit ihnen. Endlich. Deshalb heute Jeffreys…“ Vulkanartig hervorbrechende und bezwungene Emotion. „… Männer sollten da sein. Dabei. Das haben wir geschafft. Regieren tut… ein… ah…“ Der terranische Commander überlegte kurz und formte dann etwas mit den Händen.
    „Ein Kreis? Ein…“ Ein Königreich wie Alpha Centauri für einen gut ausgebildeten Übersetzer wie den traumatisierten Francis Garther! Dessen älterer Bruder konnte Belian jedoch gestohlen bleiben.
    Maitland machte das Zeichen von Dingen, die irgendwo platziert wurden. Dabei deutete er auf sich und Belian. Auch Yon machte munter mit, aber das war trotz der Komik nicht witzig.
    „Ein Gremium? Ein Rat?“
    „Ja!“ Ein englischer Ausruf und eine bestätigende Bewegung, die Maitland umgehend eine schmerzverzerrte Grimasse schneiden und den Commodore eine besorgte Frage an diesen richten ließ.
    Nach einem tiefen Durchatmen hatte Maitland sich wieder gefasst. „Ja. Ein Rat. Ducs. Adel. Adelsrat!“
    Nun fühlte Yon sich wieder bemüßigt, auf Elementarebene einzugreifen. Wie schon einmal am heutigen Tag zeigte der Commodore unhöflich mit dem Finger auf den jungen Einheimischen.

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