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Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1)

Titel: Die neue Hoffnung der Föderation (Der Dezennienkrieg 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Finius
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Belian würde auf der Hut sein müssen. Sein erstes Vorurteil war doch zutreffender gewesen als der spätere sympathische Eindruck nach der Sache mit dem Alkohol. Belian hätte später nicht an Commander Garthers Stelle sein mögen, als der Admiral so richtig loslegte. Yons Stabsleutnant zweifellos auch nicht. Vorsicht war geboten, obwohl Maitland Belian vielleicht beistehen oder gar für ihn arbeiten würde. Beim karriereorientierten Schiffskommandanten wäre es womöglich umgekehrt gewesen. Wenn schon eine verkehrte Übersetzung, dann doch bitte in seinem Sinne und nicht in dem der Terranischen Navy!
    Maitland war sichtbar müde, und die Begrüßung fiel wortkarg, aber nicht mürrisch aus. Auch dieser ehemalige Leidensgenosse schlief also nicht gut. Die Augen waren nach der Beerdigung noch immer rot geweint.
    „Andreas…“ Belian zögerte kurz, aber Maitland nickte äußerst vorsichtig wie ein unter starken Kopfschmerzen leidender Mensch. Wirkten Schmerztabletten bei ihm etwa nicht mehr ausreichend?
    „Können Andreas sagen, Etienne.“ Eine Bestätigung der Nähe nach der gemeinsam durchgestandenen Trauerfeier.
    Yon hatte begriffen, worum es ging. Deshalb hakte er nicht nach.
    Bevor die Terraner anfangen konnten, stellte Belian prompt die Frage, die er auch von Stephen Garther hatte übersetzt haben wollen, aber halt wortgetreu. Genauso wie die Antwort. Dafür sprach er auch gerne langsamer.
    „Bitte entschuldige, dass ich dich brauche und beanspruche, aber dieses Gespräch ist mir unendlich wichtig. Ich würde zunächst sehr gerne wissen, ob ich wirklich nach Nouvelle Espérance zurückkehren darf.“
    „Zu nach Hause?“, fragte Maitland für das bessere Verständnis und überging die Referenz zu seinem schlechten Befinden.
    „Ja.“ Die Augenbrauen kurz hoch- und die Miene verziehend dolmetschte der verletzte Commander hin und nach Yons Antwort auch wieder zurück. Der Commodore hatte mit den Schultern gezuckt und die Geste eines Manns vollführt, der nicht wüsste, was dagegen spräche. Die verbale Antwort war allerdings lang und kostete Maitland einige Überlegungen. Bei ihm war Belian sich jedoch sicher, dass nichts absichtlich verfälscht wurde. Vielleicht in Ermangelung des Vokabulars zusammengekürzt, aber mehr nicht.
    „Warum nicht? Du…“ Ein kurzes scharfes Nachdenken. „… siebzehn. Commodore Yon sagt… du haben Familie… und viel gemacht… obwohl…“ Der geschundene Behelfsübersetzer deutete mit der gesunden linken Hand auf sich. „… Behandlung Nouvelle Espérance… nicht gut. Deine Leute haben gerettet Leben… aber handelten wie Pirat. Für uns. Jeffrey… Kris, Will, Julien, Francis, ich. Nicht dein Fehler. Terra dir dankbar.“ Maitland hatte nur kurz gestockt und sich beherrscht, als er Abraham aufgezählt hatte. Andererseits war der Ex-Leutnant Niven für ihn auch nach dessen Ausscheiden aus der Navy ganz klar nach wie vor ein Freund. Das verdeutlichte die unbewusste und wie selbstverständlich kommende Nennung in der Mitte.
    „Ich war auch nicht immer nett zu euch. Ich…“ Belian war einfach dumm gewesen. Hochnäsig, eifersüchtig und dumm. Er nahm die Unterlippe zwischen die Zähne, um nicht so etwas Törichtes zu sagen wie etwa, dass er die für die Terraner eine andere Form der Gefangenschaft bedeutende Zeit auf Gut Auvergne trotzdem genossen hatte. Nachträglich. Sie war für Belian unbeschwert gewesen. Sogar der einmonatige Zimmerarrest, während dem er die herumwuselnden ‚Arbeiter’ in ihrem grellen Orange durch sein Fenster hatte beobachten können. Vielleicht waren auch sie auf dem Gut glücklicher gewesen als zuvor im Gefängnis. Das wäre wenigstens etwas gewesen.
    Die Bilder wie dasjenige von Maitland und Niven bei Jaskos Bewegungstherapie mit Flore, während die anderen zwei damaligen Leutnants zusammen mit dem noch lebenden Commander Abraham zugeschaut und kommentiert hatten, waren friedvoll. Vielleicht hatte auch der tote Captain solche noch frischen Erinnerungen nach der Folter auf der Raumstation aus seinem Herzen hervorgekramt, bevor er gestorben war. Für etwas mehr als zwei Monate war den sechs gefangenen Offizieren auf Gut Auvergne Frieden vergönnt gewesen. Freiheit von Schlägen und Angst vor sich öffnenden Türen. Etwas, das Belian nach der Zeit in den Händen der Sternenallianz seit zwei Tagen wieder sehr schätzen gelernt hatte, obwohl er sich langsam umgewöhnen musste.
    Commodore Yon merkte schnell, dass Maitland ihm Dinge wie die

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